1954 Alcatraz

Getestetes System: Mac OS
Weitere Systeme: PC
Kategorie: Adventure
VÖ: 2014
Entwicklungsstudio: Irresponsible Games
Publisher: Daedalic Entertainment
Alterseinstufung: 12+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Nach einem vermasselten Geldraub sitzt Joe im Knast. Nicht in irgendeinem, sondern auf der berüchtigten Gefängnisinsel Alcatraz, welche in der Bucht von San Fransisco liegt. Dort ist Joe gelandet nachdem sein Fluchtversuch aus dem vorherigen Gefängnis gescheitert ist.

Obwohl die Beute aus dem Raubzug bei einem Autounfall mit dem Fluchtfahrzeugr verbrannte, glaubt Joes Komplize daß diese irgendwo versteckt ist. Als er anfängt dessen Frau Christine unter Druck zu setzen, plant Joe einen weiteren Ausbruch.


Grafik ( 6 / 10 ):

Die Geschichte beginnt in Joes Zelle wo der realistische Grafikstil zwar sehr gut zur düsteren und schmutzigen Umgebung paßt, aber nicht so gut aussieht wie in anderen Daedalic Spielen. Insgesamt wirkt die Grafik etwas verwaschen und altbacken. Wirklich schlimm sehen aber die Charaktere aus, die stark überzeichnet wirken und schon fast Karikaturen gleichen.

Auch die Animationen wirken unförmig und unnatürlich. Viele Aktionen die man ausführt werden nicht einmal dargestellt. Öffnet man beispielsweise eine Schublade, wedelt der Charakter nur grob mit den Händen und die Schublade ist offen. Das ganze erinnert eher an die Adventure Urzeit, anstatt an ein modernes Spiel.

Ein kleiner Gag ist ein spezieller Darstellungsmodus in den Grafikeinstellungen. Aktiviert man diesen ist das komplette Spiel in Schwarz-Weiß wie in einem Film von 1954.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Die Musik ist dafür um einiges besser; falls man die Musikrichtung mag. Da das Adventure im San Fransisco des Jahres 1954 spielt und Christine Teil der Beatnik Szene ist, liebt sie Modern Jazz und Bebop. Aber auch wenn man kein Fan dieser Musikstile ist, klingt die Musikuntermalung gut und paßt gut zum Schauplatz und der erzählten Geschichte.

Die Sprecher sind hervorragend, sowohl die deutschen als auch die englischen Stimmen passen zu den Charakteren und klingen professionell.


Singleplayer ( 6 / 10 ):

Wenn ein Spiel schon in den ersten 5 Minuten wegen einem Bug nicht mehr weitergeht, ist das meistens kein gutes Zeichen.

Nach dem Lösen der ersten einfachen Aufgaben in Joes Zelle müssen alle Gefangenen im Gang antreten und man muß mit seinem Zellennachbarn reden. Wie in Adventures üblich gibt es eine Liste mit möglichen Dialogen, allerdings war keiner davon auswählbar. Aus dem Spiel ging es dann nur noch durch das Beenden über Taskmanager oder Finder.

Auch im späteren Verlauf gab es hin und wieder Probleme, schlußendlich ließ es sich auf einen Gerät nicht einmal mehr über Steam starten. Auf einem anderen Rechner lief es dann aber problemlos bis zum Ende. Trotzdem hinterläßt dies einen bitteren Nachgeschmack.

Das besondere an Alcatraz 1954 ist die Möglichkeit, und die Notwendigkeit, zwischen Joe und Christine umzuschalten. Gerade Joe hat zu Beginn wenige Möglichkeiten zu handeln. Da Christine mehrere Orte in San Fransisco besuchen kann, spielt man zuerst hauptsächlich mit ihr. Sobald man aber die wenigen Schauplätze kennengelernt hat und beginnt die ersten Rätsel zu lösen, muß man doch öfters zwischen beiden umschalten.

Durch die wenigen Orte in Alcatraz und auf dem Festland, spielt sich das Adventure relativ geradlinig durch. Meistens ist die Aufgabe klar und die zur Lösung nötigen Gegenstände und Personen schnell gefunden. Gespräche mit den verschiedenen Personen weisen auch oft deutlich in die richtige Richtung. Dadurch eignet sich das Spiel eher für Anfänger, erfahrene Spieler werden in wenigen Stunden durch sein.

Neben dem niedrigen Schwierigkeitsgrad sorgt auch der Fokus auf die Handlung um Joe und Christine für ein sehr entspanntes Spielerlebnis. Wer oft an den abstrusen Rätseln anderer Adventure scheitert, sollte unbedingt einen Blick auf Alcatraz werfen.

Eine Besonderheit ist, daß der Spieler in den Gesprächen mehrere verschiedene Möglichkeiten zum Antworten auswählen kann. Besser die Wahrheit sagen oder den Gegenüber anlügen? Klingt spannend hat aber meistens wenige Auswirkungen im Spielverlauf, beeinflußt dafür aber wie die Personen zueinander stehen. So kann Joe an einer Stelle entscheiden ob er jemanden tötet oder nicht. Außer auf die erlebte Geschichte, hat das aber keinerlei Auswirkungen. Nur an einigen wenigen Stellen gibt es dadurch einschneidende Konsequenzen im Spielverlauf.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Technisch ist das Spiel weit unter dem was man von Daedalic gewohnt ist, gerade die Animationen und die Grafik wirken sehr lieblos. Die Geschichte ist nichts Besonderes und hinterläßt keinen bleibenden Eindruck. Wegen den einfachen und immer logischen Rätseln ist es aber hervorragend für Einsteiger geeignet welche auch durch die eher kurze Spieldauer gut ins Genre eingeführt werden.


Wertungsübersicht:

System: Mac OS
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: PC
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Gameplay Video Mac OS



Gameplay Video PC