Alien Syndrome (2007)

Getestetes System: Sony PSP
Weitere Systeme: -
Kategorie: Action
VÖ: September 2007
Entwicklungsstudio: Totally Games
Publisher: Sega
Alterseinstufung: 12+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Älteren Semestern dürfte vielleicht noch Alien Syndrome ein Begriff sein. Im Original ein Arcade Automat, schaffte es das Spiel auch auf die bekannten 8 und 16-bit Systeme, ohne es jedoch zu großer Berühmtheit zu bringen. Ganz in der Versenkung verschwunden ist es jedoch nie, auch da es öfters auf diversen Retro Spielessammlungen oder Sega Handheld Klonen zu finden ist.

Die Fortsetzung spielt einige Jahre später, als die Bedrohung durch die Aliens längst als ausgeschaltet gilt. Eine Forschungsstation antwortet nicht mehr, jegliche Kommunikation ist verstummt. Aileen Harding, eine junge und außerordentlich begabte Kämpferin, wird ausgesandt um herauszufinden was passiert ist. Unglücklicherweise ist ihr zukünftiger Gatte genau auf dieser Station stationiert gewesen, womit Aileen auch überaus motiviert ist dort nach dem Rechten zu sehen.


Grafik ( 4 / 10 ):

In einer schräg-von-oben Ansicht, steuert der Spieler die pixelige Aileen durch diverse in 3D dargestellte Areale. Diese bestehen aus abwechslungsarmen und wenig detaillierten Korridoren und Räumen. Die Grafik erscheint dabei wenig kreativ und lieblos. Ingesamt wirkt die zu erkundende Umgebung ziemlich öde und altbacken.

Die Gegner sind auch sehr uninspiriert, am Anfang kommen Horden von Riesenmaden und skorpionähnliche Aliens. Nach den vollmundigen Versprechungen auf dem Cover, welches von furchterregenden Aliens schwärmt, ist das schon enttäuschend. Die mehr als 100 unterschiedlichen Alientypen scheinen sich eher auf die Farben der Gegner zu beziehen, mehr als zwei oder drei handvoll verschiedene Aliens gibt es nicht.


Sound & Musik ( 5 / 10 ):

Im Bereich Musik und spannende Geräusche, gibt es auch nur Einheitsbrei zu hören. Der Soundtrack plätschert so dahin und ist eigentlich schnell vergessen, aber wenigstens nervt er nicht. Die Soundeffekte sind eher kläglich. Die Maden machen ein sonderbares “schrapp schrapp” beim Kriechen, gruselig ist das nicht. Auch de restlichen Aliens sind soundtechnisch nicht wirklich entsetzlich.

Die englischen Sprecher sind aktzeptabel, diese sind aber nur in den kurzen Videosequenzen zu hören.


Singleplayer ( 3 / 10 ):

Der Spielstart beginnt noch sehr vielversprechend, zur Auswahl stehen mehrere verschiedene Charaktertypen darunter Scharfschütze, Nahkämpfer und das nette Mädel von nebenan mit Hang zum Flammenwerfer. Neben der verschiedenen Ausrüstung, unterscheiden sich diese Archetypen in ihren Attributen und Fähigkeiten.

Durch das Töten von Gegnern gibt es Erfahrungspunkte, durch diese steigt mit der Zeit der Level des Charakters. Bei jedem Aufstieg können die Attribute gesteigert werden, bekannte Fähigkeiten verbessert oder neue dazugelernt werden. So ist es zum Beispiel möglich eine neue Rüstungsklasse zu erlernen. Unabhängig von der gewählten Klasse kann jedoch jeder Wert gesteigert werden. So kann im Prinzip auch die Klasse gewechselt werden, auch wenn der fehlende Punktevorsprung in den bevorzugten Fähigkeiten von Nachteil ist.

Angetrieben von kleinen Aufträgen wie “Schalte den Generator im Maschinendeck ein”, wandert der Spieler durch die sehr linearen Abschnitte. Unmengen von Aliens attackieren aus allen Richtungen und müssen niedergemacht werden. Beim Ableben hinterlassen diese Munition, Ausrüstung und teilweise Rohstoffe.

Diese können in den Scarab, einen kleinen fliegenden Roboterbegleiter, gelagert werden. Allerdings ist dessen Traglast begrenzt. Zum Glück dient der Scarab auch als fliegende Werkbank, womit nicht mehr benötigte Ausrüstung in Rohstoffe gewandelt werden kann. Diese haben praktischerweise kein Gewicht.

Aus diesen können dann dringend benötigte Gegenstände, wie zum Beispiel Munition, hergestellt werden. Coole besondere Gegenstände sind dadurch aber nicht zu erschaffen, somit wird dieses Feature schnell nicht mehr genutzt. Der Spieler befaßt sich notgedrungen damit da die spärliche Munition sonst an allen Ecken und Enden fehlt.

Und gerade die Munition ist ein Problem, zumindest solange keine Energiewaffe vorhanden ist. Denn die meisten Kugeln gehen in die Wände oder den Fußboden, da genaues Zielen mehr oder weniger unmöglich ist. Es gibt zwar einen hilfreichen Laserpointer, allerdings reagiert der Analogstick so überempfindlich und ungenau das dieser nur wild hin und her zuckt. Im Stand kann gar nicht gezielt werden.

So kassiert der Spieler die ganze Zeit unnötige Treffer und ballert wild in der Gegend herum. Gerade gegen stärkere Aliens stirbt man so einen Tod nach dem anderen, nur weil es nicht möglich ist dem Gegner Schaden zuzufügen. Durch die schlechte Steuerung wird das Spiel somit unspielbar, außer vielleicht für Masochisten und extrem geduldige Menschen.

Ein Schutzschild verhindert zwar Schaden, entlädt jedoch den knappen Energiespeicher. Somit kann dieser nur für kurze Zeit eingesetzt werden und muß sich danach langsam wieder aufladen. Auch Energiewaffen zehren stark am Energievorrat.

Wenigstens sind die Speicherpunkte großzügig verteilt, so sind die Wege nach dem Ableben kurz. Wird das Spiel nicht beendet, bleiben sogar die Erfahrungspunkte und die erhaltene Ausrüstung erhalten. Somit kommt man immer etwas weiter, denn früher oder später steigt der Spieler einen Level auf und wird so stärker als die Gegner. Das ist zwar langweilig, aber fair.

Alternativ kann auch beim letzten automatischen Checkpunkt wieder ins Spiel eingestiegen werden. Dann ist der Weg zwar kürzer, zum Ausgleich sind aber die Erfahrungspunkte und Gegenstände verloren.


Multiplayer ( 4 / 10 ):

Die komplette Kampagne kann mit bis zu vier Spielern gleichzeitig durchgespielt werden. Dazu kann auch der im Einzelspieler erstellte Charakter genommen werden, Ausrüstung und Erfahrung bleibt erhalten. Auch einen schon angefangen Level aus der Einzelspielerkampagne kann zusammen fortgeführt werden. Dazu muß aber extra ein Multiplayer Spiel gestartet werden. Jeder teilnehmende Spieler braucht dazu aber eine eigene Spieledisc.


Fazit:

Würde es einen Baukasten mit Standardteilen für Weltraumspiele geben, hätte sich Alien Syndrome sicherlich aufs heftigste daraus bedient. Eine ferne Kolonie die nicht mehr antwortet: Check. Aliens als Übeltäter: Check. Ein einsamer Held der im Alleingang die Menschheit rettet: Check. Diese Liste könnte man ewig weiterführen. Alien Syndrome bieten nichts Neues oder Kreatives. Alles hat man so ähnlich schon vielfach, oft auch in gleicher Zusammenstellung, gesehen.

Das alleine ist schon ein gutes Rezept für endlose Langeweile, den letzten Rest Spaß tötet dann die abgrundtief schlechte Steuerung. Da retten auch die kärglichen Rollenspielansätze und das Crafting System nichts.


Wertungsübersicht:

System: PSP
Grafik: ( 4 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 3 / 10 )
Multiplayer: ( 4 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video