Assassin Special Edition

Getestetes System: Amiga
Weitere Systeme: -
Kategorie: Arcade
VÖ: 1993
Entwicklungsstudio: Psionic Systems
Publisher: Team 17
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: PAL
Spracheinstellung: -


Beschreibung

Was in der Anleitung unverfänglich mit "Als von den allierten Sicherheitskräften angeheuerter Assassin ..." beginnt, entpuppt sich als Einsatz eines Auftragskillers. Tief in einer Anlage voller Roboter, Wachen und verschiedenen Fallen, gilt es den Superschurken Midas zu eliminieren.

In einer bunten Mischung aus Jump & Run und 2D Ballerspiel, gilt es sich Ebene um Ebene vorzuarbeiten um diversen Zwischenbossen und dem Oberschurken den Garaus zu machen. Erfreulicherweise stehen dabei drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, welche vom Anfänger bis zum Spieleprofi jeden zufriedenstellen sollten.

Assassin Special Edition ist eine Neuauflage des zwei Jahre zuvor erschienenen Assassin. Neben der schmucklosen Packung wurde jedoch auch einiges am Spiel geändert. So unterscheidet sich sowohl das Gameplay als auch das Leveldesign von der Urversion.


Grafik ( 7 / 10 ):

Wie von Team17 zu erwarten, zeigt das Spiel die Möglichkeiten des Amiga ziemlich gut auf. Der Packungsaufdruck verspricht an die 200 einzelne Animationsframes, wie viele es wirklich sind läßt sich natürlich nicht nachprüfen. Die Animationen der Spielfigur und der Gegner sehen aber zumindest wirklich gut aus.

Die einzelnen Level erstrecken sich über mehrere Bildschirme und scrollen butterweich sobald sich die Spielfigur bewegt. Allerdings sehen diese sehr leer aus. Dies fällt zum Beispiel ab Abschnitt 3 auf, wo der Hintergrund fast nur aus einfarbiger schwarzer Fläche besteht. Dafür paßt die ganze Pracht auf zwei Disketten und erfreut mit sehr kurzen Ladezeiten.


Sound & Musik ( 6 / 10 ):

Während es bei den Zwischenscreens durchaus gute Musik zu hören gibt, bleibt es im Spiel recht ruhig. Einen stimmungsvollen Soundtrack gibt es nicht, zu hören sind nur Schuß- und Umgebungsgeräusche. Diese sind auch durchweg gut gelungen. Allerdings wirkt das Spiel dadurch auch etwas blutarm, ein einpeitschender Soundtrack hätte zum Beispiel das Zeitlimit gut unterstützt um den Spieler unter Druck zu setzen.


Singleplayer ( 5 / 10 ):

Wer einen weiteren Kracher von Team17 erwartet hat, dürfte bei Assassin etwas enttäuscht werden. Am Anfang läuft der Spieler noch begeistert durch die Anlage und ballert auf die ersten Gegner. Schnell findet man heraus daß die Spielfigur nicht nur Laufen, Springen und Schießen kann. Sie hangelt sich auch an Wänden und Decken entlang um Gegnern in den Rücken zu fallen oder abgelegene Räume zu erreichen.

Die erste Hürde für den unbedarften Spieler ist die Steuerung. Diese wird komplett über den Joystick realisiert. Je nachdem wie und in welcher Situation der Joystick oder der Feuerknopf gedrückt wird, verhält sich der Assassin anders. Das Resultat ist leider das oft die Extrawaffen ungewollt gezündet werden, oder die Spielfigur losrennt obwohl man nur schießen wollte. Gerade am Anfang beschert dies viele unnötige und frustrierende Tode.

Aber auch einfache Sprünge können in den Tod führen, da an vielen Stellen nur durch Ausprobieren festgestellt werden kann, wo der Spieler landet. Im schlimmsten Fall stürzt die Spielfigur nach unten in die Tiefe, was den sofortigen Tod bedeutet.

Am meisten Übung braucht das Springen an Vorsprüngen und Kanten. Springt der Spieler zu früh, fällt er wie ein Stein von der Decke und stirbt dabei falls er zu tief fällt. Versucht er zu spät zu springen, fällt er auch einfach herunter, da der Assassin einfach losläßt, sobald er ans Ende des Vorsprunges kommt. Dies ist vor allem am Anfang sehr frustrierend da es sehr viel Zeit kostet den ersten Vorsprung zu überwinden.

Und gerade Zeit ist immer viel zu knapp in diesem Spiel. Selten kann der Spieler die Umgebung erkunden, möglichst schnell muß der Ausgang gefunden werden bevor das Zeitlimit abläuft. Neueinsteiger sollten deshalb unbedingt den einfachsten Schwierigkeitsgrad wählen. In diesem hat das Zeitlimit keine Auswirkung und es bleibt die Möglichkeit, sich in Ruhe mit Steuerung und Levelaufbau vertraut zu machen.

Gerade bei einem Spiel das sehr komplexe Level bietet, welche auch mehr als nur die Fortbewegung am Fußboden ermöglichen, nervt es schnell wenn man durch die Pracht hetzten muß. Wozu gibt es all die Power-Ups einzusammeln und die ganzen Extrawaffen, wenn keine Zeit bleibt sich diese auch zu holen. Wozu gibt es verzweigte Level wenn man eilig in den Ausgang hechten muß, mit der Gewißheit die ganzen Geheimnisse und zumindest einen Teil des Spiels nicht gesehen zu haben. Zumindest im einfachsten Spielmodus ist das aufgrund des fehlenden Zeitlimits anders, allerdings sieht man in diesem nicht das komplette Spiel.


Multiplayer ( - / 10 ):

n/a


Fazit:

Am meisten nervt das viel zu knappe Zeitlimit, das jegliche Freude am Erkunden der Level im Keim erstickt. So bleibt nur sich alles einzuprägen und dann schnell, und möglichst optimal, durch die einzelnen Spielabschnitte zu huschen. Genau wie 1993, macht mir das Spiel aber viel zu wenig Spaß um mir diese Mühe zu machen.


Wertungsübersicht:

System: Amiga
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 6 / 10 )
Singleplayer: ( 5 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Gameplay Video (Amiga)