Bayonetta 2

Getestetes System: WiiU
Weitere Systeme: -
Kategorie: Action Adventure
VÖ: 2014
Entwicklungsstudio: Platinum Games
Publisher: Nintendo
Alterseinstufung: 16+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Sex sells. Und in Kombination mit einem guten Spiel ganz besonders. Als Exklusivtitel für die WiiU rausgekommen, versucht Bayonetta 2 an den erfolgreichen Vorgänger anzuknüpfen. Nintendo ist damit sicherlich ein guter Fang gelungen, konnte der Vorgänger doch begeistern.


Grafik ( 8 / 10 ):

Und nicht nur durch das sexy Aussehen der Umbrahexe begeistert das Spiel, sondern auch durch die verschiedenen Spielabschnitte welche eine besonders verrückte Qualität haben. Meistens sind es verzehrte Abbilder der Realität, losgelöst von Zeit und Raum in denen Bayonetta die grotesken Gegner bekämpft.

Auf der WiiU sieht das alles ziemlich gut aus und läuft sehr flüssig, die Hardware wird gut ausgenutzt. Auch an Abwechslung fehlt es den einzelnen Spielabschnitten nicht, an vielen Stellen wundert man sich eher über die verrückten Ideen.

Die Bosskämpfe sind alle sehr spektakulär in Szene gesetzt, so ein Actionfeuerwerk sieht man nicht so oft auf der WiiU und auch auf der Konkurrenz eher selten. Kein Kampf ähnelt dem anderen. Was alleine schon in der grafischen Darstellung an Kreativität hineingeflossen ist, läßt andere Spiele vor Neid erblassen.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Auch bei der Musik wurde vieles richtig gemacht, passende Stücke füllen die Szenerie mit Leben ohne sich nervig in den Vordergrund zu drängeln. In den Kämpfen dagegen treibt die Musik die Action voran.

Wichtig sind auch die guten englischen Sprecher die ihren Charakter glaubhaft darstellen. Auch das Klugscheißerkind wirkt dadurch nicht ganz so nervig und dem trotteligen Stalker nimmt man seine Rolle auch ab.

Insgesamt bietet die Musik zusammen mit der verrückten Grafik ein erstaunliches Erlebnis für Auge und Ohr wie man es selten so gut in anderen Spielen sieht.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

So viel beeinduckendes gibt es über das Spielprinzip jedoch nicht zu sagen. Wer den Vorgänger kennt hat eine ziemlich genaue Vorstellung wie das Spiel funktioniert. Als typischer Vertreter der Gattung fällt es spielerisch wenig aus dem Rahmen.

Ähnlich einem Devil May Cry, läuft Bayonetta durch die 3D Welt, nur um regelmäßig von seltsamen Gegnern überfallen zu werden. Dabei wird der aktuelle Bereich der Welt durch eine Art magische Tore abgesperrt.

Mit Hilfe ihrer Pistolen oder eine großen Menge an Nahkampfattacken, gilt es die Engel auszuschalten. Mit mehr Erfahrung kann Bayonetta mächtigere Attacken lernen, welche durch Kombinationen aus den verschiedenen Buttons ausgelöst werden können.

Durch bestimmte Aktionen können besonders mächtige Angriffe gestartet werden, hervorzuheben sind die Folterangriffe die Gegner auf besonders hinterhältige Art niedermachen. So werden sie in riesige Foltermaschinen reingezogen oder von Bayonetta lässig auf Folterinstrumente gestoßen.

Die größte Herausforderung liegt im Lernen der unzähligen Kombinationen von Angriffen, schon früh hat man mit wildem Drücken der Knöpfe kaum Chancen.

Im Gegensatz zum Vorgänger läßt einen die Story jedoch kalt, vielleicht ist sie einfach zu verrückt. Auch die Charaktere erscheinen bedeutungslos. Wer nicht durch das Spielprinzip allein begeistert ist, findet kaum Motivation sich durch das Spiel zu arbeiten, da ein monotoner Kampf nach dem anderen angesagt ist. Ab der Hälfte wird dies aber etwas besser und es entstand beim Spielen sogar ein gewissen Interesse für die Story.

Fans des Spielprinzips werden sicherlich ihre Freude haben, ihren Kampfstil zu optimieren um am Ende des Levels die besten Medallien für die Kämpfe zu bekommen. Anfänger werde selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad sich mit Bronze zufrieden geben müssen. Mit etwas Übung lernt man aber zumindest die Grundzüge und schneidet dann auch besser ab.

Nebenher gibt es wie in jedem modernen Spiel noch unzählige Sachen einzusammeln. Seien es Schallplattenteile, Spielkarten oder Heiligenscheine, welche als Währung dienen um nützliche Dinge wie Waffen oder neue Techniken kaufen zu können.

Das Pad wird das komplette Spiel nur als Controller benutzt, der Touchscreen hat keine Funktion. Allerdings kann somit das Spiel auch komplett nur auf dem Pad gespielt werden, da das Bild vom Fernseher gespiegelt wird.


Multiplayer ( 6 / 10 ):

Im “Tag Climax” genannte Online Co-op Modus, können zwei Spieler zusammen gegen zahlreiche Gegner kämpfen. Allerdings nur in verschiedenen Arenen, der Storymodus kann leider nicht zusammen durchgespielt werden.

Mit einem Freund, einem zufällig ausgewählten Spieler oder der CPU, können insgesamt sechs Runden gegen die Gegner aus dem Spiel bestritten werden. Der Clou dabei ist daß die Spieler Halos gegeneinander wetten können. Wer erfolgreicher gekämpft hat, bekommt das fünffache seines Einsatzes zurück. Je höher der Einsatz ist, desto schwieriger werden die Kämpfe.

Wer gerne seine Combos optimiert und sich dabei mit einem Freund messen will, wird dabei sicher einigen Spaß haben. Als netter Nebeneffekt können schnell sehr viele Halos verdient werden, um fehlende Items für das Solospiel nachzukaufen.

Die Anzahl der Arenen ist aber überschaubar, Abwechslung gibt es nur durch die unterschiedlichen Gegner in jeder Runde. Wer nicht durch die eigene Perfektion am Kämpfen motiviert wird, verliert sicherlich schnell die Lust am Multiplayer.


Fazit:

Irgendwie kommt Bayonetta nicht zu alter Stärke zurück. Nicht daß das Spiel schlecht wäre, es ist immer noch voller Action, verrückter Charaktere und Ideen. Bayonetta ist sexy und schlagfertig wie gewohnt, aber dieses Mal will der Funke nicht überspringen. Vielleicht fehlt einfach das Ungewöhnliche des Neuen, der den ersten Teil so faszinierend gemacht hat. Bayonetta ist, so hübsch sie auch ist, doch alt geworden.


Wertungsübersicht:

System: WiiU
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( 6 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video