Call of Cthulhu - Dark corners of the earth

Getestetes System: XBox
Weitere Systeme: PC
Kategorie: Shooter
VÖ: 2005
Entwicklungsstudio: Headfirst Production
Publisher: 2K Games
Bethesda Softworks
Ubisoft
Alterseinstufung: 16+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

H. P. Lovecraft und sein Mythos der großen Alten bietet nicht nur Stoff für zahlreiche Bücher und Horrorgeschichten, sondern auch für ein gruseliges 3D Spiel. Das zumindest haben sich die Entwickler wohl gedacht. Entsprechend verstörend beginnt das Spiel dann auch.

Im Intro beobachtet der Spieler wie sich ein Insasse einer Irrenanstalt aufhängt. In den letzten Sekunden seines unglücklichen Lebens läßt dieser ein Buch mit handschriftlichen Notizen fallen.

In einer Rückblende, 6,5 Jahre zuvor, erscheint das gleiche Notizbuch wieder, diesmal in der Hand des Polizeibeamten Jack Walters. Dieser wurde von einer Polizeistreife zu einem alten Haus an der Küste gerufen da die Bewohner Schüsse abgegeben haben. Kurz nachdem Jack die Information bekommen hat, daß in dem Anwesen die Mitglieder eines sonderbaren Kultes leben, beginnen diese eine Schießerei. Während dieser kann Jack in das Haus eindringen, wo ihn die Mitglieder jedoch zu kennen scheinen.

Bevor er weitere Informationen bekommen kann, werde diese jedoch durch die Polizisten getötet. So liegt es an ihm selbst, aufzuklären was den merkwürdigen Kult und die seltsamen Träume, welche ihn seit einiger Zeit plagen, verbindet.


Grafik ( 7 / 10 ):

Dazu läuft Jack durch eine vornehmlich düstere und dunkle 3D Kulisse, welche recht detailliert und stimmungsvoll dargestellt wird. Sowohl auf XBox als auch auf dem PC ist das ganze aber etwas ruckelig. Die Schauplätze sind wenig abwechslungsreich, neben dem Haus der Kultisten gibt es die Straßen und verfallenen Häuser von Innsmouth zu besuchen. Später im Spiel kommen noch weitere Orte in der Stadt dazu, diese sehen sich aber doch relativ ähnlich.

Dabei wurde sich wirklich Mühe gegeben um die Örtlichkeiten passend zu den Werken von Lovecraft zu gestalten. So wie das Spiel aussieht, werden sich wohl einige Leute die Welt von Lovecraft vorstellen. Vor allem das heruntergekommen Innsmouth wirkt glaubwürdig und wer die Lovecraft Geschichte kennt wird sich wie zuhause fühlen. Auch wenn die degenerierten Bewohner, die wirklich sehr gut dargestellt sind, das sicherlich anders sehen.

Insgesamt ergibt sich so eine wirklich stimmungsvolles Darstellung, die noch durch nette Spielereien der Grafik unterstützt wird. Um Jacks Streßlevel darzustellen, wird die Grafik zum Beispiel durch Filter verändert. So wird unter Streß oder Angsteinfluß die Sicht verschwommen.

An manchen Stellen wirkt das aber auch völlig übertrieben oder nervt total. An einer Stelle muß Jack über die Balken eines zerfallenen Hauses balancieren. Schaut er nach unten fängt die Sicht sofort zu pulsieren an und wird verschwommen. Dabei wird es richtig schwierig den Weg zu finden, entweder kämpft der Spieler mit den Brechreiz auslösenden Grafikeffekten oder man schaut starr geradeaus und muß erahnen wo der Weg hinführt.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Auch der Sound trägt stark zum Horrorambiente bei. Neben tiefen unheimlichen Soundeffekten gibt es viel Verstörendes zu hören. So erklingt an einer Stelle ein unheimliches Stöhnen durch die Wand, an anderer Stelle tost die Meeresbrandung laut.

Die englischen Sprecher sind zwar nicht schlecht, oft paßt die Aussprache aber nicht zur Situation. Schon zu Beginn wird Jack Zeuge eines Massenselbstmordes von Mitgliedern des Kultes. Während das Spiel deutlich macht, wie angespannt die Situation für Jack ist, bleibt der Sprecher jedoch völlig ruhig und macht noch kleine Witze.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick stark an einen reinen Shooter erinnert, ist es doch eine Mischung aus Ballerspiel und Action Adventure. Jack muß Hinweise finden um weiterzukommen, zahlreiche Dokumente geben Hintergrundinformationen über den Cthulhu Mythos und die Beweggründe der Kultisten.

Teilweise erinnert das Spiel mehr an ein Horroradventure als an ein Action Spiel. Dazu tragen auch einige Kniffe der Entwickler bei, welche ganz vortrefflich die Spannung steigern. Neben der düsteren Grafik und den teilweise unheimlichen Abschnitten mit der passenden gruseligen Musikuntermalung, kann man Jacks gesteigerten Herzschlag hören und, dank Vibrationsfeature des Controllers, auch spüren.

Bei Verwundung kann sich der Spieler heilen, wobei der Schaden unterteilt ist in Gliedmaßen, Torso und Kopf. Je nach Stelle der Verwundung gibt es auch unterschiedliche Auswirkungen. Eine Beinverletzung bremst den Spieler aus, starke Wunden führen sogar zum langsamen Verbluten wenn sie nicht versorgt werden.

Auch der Geisteszustand verschlechtert sich im Laufe des Spieles. Je größer der erlebt Horror, desto mehr nimmt die geistige Stabilität ab. Da sich der Geisteszustand nur langsam wieder regeneriert, sollte Jack sich vor zu verstörenden Erlebnissen fernhalten. Sollte er zu vielen verschreckenden Erfahrungen ausgesetzt werden kann sogar der Suizid drohen, womit das Spiel zu Ende ist.

So ist es gerade bei den Kreaturen des Mythos oft besser einer direkten Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Da zahlreichen Gegner auf laute Geräusche reagieren, gibt es viele Abschnitte schleichend zu meistern. An manchen Stellen kann Lärm auch als Ablenkung benutzt werden.

Leider ist jedoch der größte Horror die grottenschlechte Steuerung. In den Rätsel und Laufpassagen geht es ja noch halbwegs. Richtig schlimm wird es bei den Sprung und Balanceakten. Auch unter Zeitdruck stirbt man viel zu oft unnötig, sei es weil man einen Sprung nicht schafft, oder einfach die richtige Stelle nicht anvisiert bekommt und eine Aktion auszulösen. Wer unzählige Male an einer, eigentlich einfachen, Stelle scheitert, wirft das Spiel bald in die Opfergrube.

In späteren Bereichen wird der Fokus auch mehr aufs Ballern, als auf Rätsel und Erforschung gesetzt. Auch dabei stört die recht ungenaue Steuerung und macht das Zielen unnötig schwierig. Die tolle Atmosphäre geht dabei fast komplett den Bach runter. Anscheinend sind den Leveldesignern die Ideen ausgegangen, von der spannenden Call of Cthulhu Stimmung ist später im Spiel jedenfalls nichts mehr zu sehen.

Während sich die XBox Version wenigstens bis auf die Probleme mit der Steuerung ganz ordentlich spielen läßt, leidet die PC Version unter heftigen Abstürzen. In einem Fall war sogar das komplette Savegame hinüber. Die Motivation das Spiel danach zu starten war dann entsprechend gering.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Trotz der technischen Probleme, entwickelt sich die Geschichte sehr spannend und hält den Spieler bei Laune, ähnlich kultistischer Literatur fällt es schwerer aufzuhören je länger man sich damit befaßt. Vor allem Fans des Cthulhu Mythos werden über die Unzulänglichkeiten gerne hinwegsehen und sich an der guten Atmosphäre erfreuen. Schade daß es ab der Hälfte des Spieles zur stupiden Ballerorgie unterster Qualität verkommt.


Wertungsübersicht:

System: XBox
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: PC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 2 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Bilderstrecke

Budget PC Version: Solid Games
 
 
 

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