Crillion

Getestetes System: C 64
Weitere Systeme: -
Kategorie: Geschicklichkeit
VÖ: Juni 1988
Entwicklungsstudio: Oliver Kirwa
Publisher: -
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: -
Spracheinstellung: -


Beschreibung

Computerspieler leben heutzutage in einem richtigen Software Paradies. Vor allem für Mobilgeräte gibt es viele Spiele gratis oder zum kleinen Preis per Fingertip zum Runterladen. App Shops machen dies einfach und bequem möglich. Nicht so zu 8-Bit Zeiten. Der Public Domain Gedanke war noch nicht so richtig verbreitet, CD oder DVD Beilagen in Zeitschriften waren noch in weiter Ferne. Neben den für Schüler sagenhaft teuren Programmdisketten zum Nachbestellen, blieb nur das Abtippen aus Zeitschriften.

Wer hier stutzt, sollte sich das mal genauer vorstellen. Da setzt sich jemand vor seinen Rechner und tippt stundenlang Zahlenkolonnen in die Tastatur, nur um irgendwann Spielen zu können. Heutzutage undenkbar, zu C64 Zeiten Realität. Da traf man sich sogar mit Freunden, einer zum Diktieren und einer zum Tippen.

Die meisten anzutippenden Programme waren nicht schlecht, die wenigsten erreichten jedoch die Qualität von Crillion. Veröffentlich wurde das Pogramm als “Listing des Monats” in der Zeitschrift Happy Computer Ausgabe 7/88.


Grafik ( 4 / 10 ):

Die Grafik ist auch für 8-bit Systeme sehr einfach gehalten. Das Spielfeld paßt komplett auf einen Bildschirm, rechts gibt es noch eine Statusleiste mit Informationen wie dem aktuellen Punktstand.

Die einzelnen Elemente im Spiel sind grob dargestellt und nicht animiert. Jedes Spielelement ist einfarbig, was aber in dem Spielprinzip begründet ist.


Sound & Musik ( 2 / 10 ):

Neben einem Windgeräusch das dauerhaft im Hintergrund zu hören ist, gibt es nur einige wenige Soundeffekte zu hören. Musik gibt es überhaupt nicht im Spiel.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Das Spielprinzip von Crillion ist so einfach wie fesselnd. Mit Hilfe eines kleinen Balls gilt es farbige Blöcke vom Bildschirm zu räumen. Diese lösen sich bei Berührung durch den Ball auf, aber nur wenn dieser die gleiche Farbe besitzt. Zum Umfärben gibt es spezielle Felder welche berührt werden müssen.

Wer jetzt an einen Arkanoid Klon denkt, liegt ziemlich daneben. Auch wenn das Spielprinzip Parallelen aufweist, so ist es doch komplett eigenständig. So unterscheidet sich die Steuerung total. Bei Crillion bewegt sich der Ball eigenständig von oben nach unten und zurück, trifft er auf ein Hindernis wechselt er die Richtung. Mit dem Joystick kann der Spieler den Ball nach Rechts und Links steuern, ohne jedoch das Auf und Ab beeinflussen zu können.

Damit das Abräumen der Blöcke nicht zu einfach wird, gibt es verschiedene Gemeinheiten und Problem zu lösen. So können nur Steine zerstört werden, welche die gleiche Farbe wie der Ball haben. Mauern können nicht zerstört werden, genauso wie spezielle Farbsteine welche aber dafür geschoben werden können. Totenköpfe wiederum sind absolut tödlich bei Berührung und sollten unter allen Umständen vermieden werden.

So gilt es nicht nur die richtige Lösung für die teilweise sehr kniffligen Räume zu finden, es ist auch das nötige Geschick gefragt um den sich dauerhaft in Bewegung befindenden Ball gezielt zu Steuern. Gerade diese Kombination aus Knobel und Geschicklichkeit gab Crillion schon damals seinen besonderen Reiz und hob es von der Masse ab.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Crillion war ohne Zweifel eines der besten Listings aus den mir bekannten Zeitschriften. Auch wenn stundenlanges ödes Abtippen von Zahlenkolonnen angesagt war, lohnte sich der Aufwand auf jeden Fall. Crillion konnte sich locker mit kommerziellen Spielen messen. Der später erschienene Leveleditor sorgte für weiteren Spielspaß. Mittlerweile sind auch zahlreiche Remakes für verschiedene Betriebsysteme zu haben.


Wertungsübersicht:

System: C 64
Grafik: ( 4 / 10 )
Sound: ( 2 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Bilderstrecke

Auszug Listing Happy Computer
Crillion Leveleditor
 

Gameplay Video