Die Simpsons - Das Spiel (The Simpsons Game)

Getestetes System: PSP
Weitere Systeme: -
Kategorie: Jump & Run
VÖ: 2007
Entwicklungsstudio: EA Redwood Shores
Publisher: Electronic Arts
Alterseinstufung: 12
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

“Besserwisserschokolade kann ich nicht leiden.” Mit dieser Aussage Homers beginnt der erste Level in Die Simpsons - Das Spiel. Wer jetzt darin einen Sinn sucht, sollte sich lieber einem anderen Spiel zuwenden. Wer aber die Serie und Videospiele mag, wird sich bestimmt nicht von solch einer Aussage abhalten lassen.

Zu Spielbeginn schläft Homer vor dem Fernseher und träumt von einem Land aus Schokolade. Dort begegnet ihm ein weißer Schokoladenhase, der vor Homer davonläuft. Ganz im Sinne eines bekannten Stückes Literatur, macht sich Homer auf den Weg dem Hasen zu folgen. Dessen schlaue Bemerkungen führen auch zu der eingangs erwähnten Aussage Homers.


Grafik ( 6 / 10 ):

Nach dem filmischen Vorspann, welcher der Qualität der Serie in nichts nachsteht, sieht die Grafik auf den ersten Blick erstmal schrecklich aus. Die 3D Welten sind wenig detailliert und alle Flächen sind einfarbig gehalten, Farbabstufungen oder Schatten gibt es nicht. Auch die Simpsons und alle anderen Charaktere erscheinen grobpixelig gezeichnet.

Nach dem ersten Schreck erkennt man jedoch daß der Grafikstil recht gut zu dem der Serie paßt. Außerdem sind die Spielfiguren sehr schön und gut animiert. Bei Marge wippt sogar das Haar wenn sie durch die Gegend rennt.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Als Ausgleich wird der Spieler nicht nur mit der Original Filmmusik und Soundeffekten belohnt. Auch die Sprecher sind von der Serie übernommen. Simpsons Fans werden sich sofort zu Hause fühlen.

Auch geben die Charaktere durchweg witzige Kommentare von sich, die sich auch nicht allzuoft wiederholen. So klingt das Spiel wie eine interaktive Simpsons Folge.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Auch spielerisch fühlt sich der Fan sofort wohl. Der gewohnte Simpsons Humor springt den Spieler geradezu an. Schon zu Beginn stellt Bart fest daß er sich wohl in einem Videospiel befindet. Wie er darauf kommt ist relativ einfach erklärt, er hat das Handbuch zum Spiel gefunden.

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt, Aliens wollen die Weltherrschaft an sich reißen. Die gesammelte Familie muß mit Hilfe von Raum-Zeit Portalen durch verschiedene Episoden reisen um dies zu verhindern.

Dabei strotzen die Entwickler nur so von genialen Ideen. Sei es ein Gauntlet ähnlicher Spielabschnitt inklusive passender Hintergrundmusik. An einer anderen Stelle muß Lisa einen Fluß überqueren. Dazu hüpft sie über Baumstämme, Krokodile und Schildkröten die durch den Fluß treiben. Auch hier ist sofort klar daß es eine Anspielung auf Frogger ist. Auch andere Spiele werden gekonnt und witzig referenziert.

Ein weiterer Level erinnert an ein 8-bit Spiel, inklusive passender Simpsons Charaktere. Viele weitere Abschnitte bieten weitere verrückte und abwechslungsreiche Ideen.

Jeder Level wird mit zwei Charakteren bestritten zwischen denen der Spieler wechseln kann. Jeder hat seine eigenen besonderen Fähigkeiten. Zum Beispiel kann sich Homer in einen riesigen Ball verwandeln der Feinde einfach überrollt. Dafür muß er jedoch vorher genug essen, sonst gehen ihm die Kalorien aus.

Auch Bart, Lisa und Marge haben jeweils ihre eigenen Fähigkeiten. In abwechselnder Besetzung, die jedoch vom Spiel vorgegeben ist, werden die einzelnen Level gespielt. Dabei gilt es so zwischen den beiden Charakteren zu wechseln, daß alle Hindernisse und Gegner dankt der speziellen Fähigkeiten überwunden werden können.

Während der Spieler einen Charakter steuert, wird der zweite vom Computer übernommen. Dieser folgt artig und greift auch hilfreich in Kämpfe ein. Spezielle Fähigkeiten benutzt der Computer aber nicht.

Soweit klingt das ganze schon weit besser wie die üblichen lieblosen Lizenztitel. Leider hat aber auch das Simpsons Spiel seine dunklen Seiten die schnell zutage treten.

Am meisten nervt in den 3D Abschnitten die Steuerung der Kamera. Da die PSP nur einen einzigen Analogstick hat, wird dieser zum Steuern der Figur benutzt. Um die Kamera zu justieren muß die linke Schultertaste gedrückt werden. Somit kann man nicht gleichzeitig Laufen und die Kamera nachjustieren. Oft läßt sich diese nicht richtig anpassen, da man zu nahe an einer Wand steht.

Damit werden vor allem die Sprungpassagen zur reinen Nerven und Geduldsprobe. Während die häßliche Grafik nur ärgerlich ist, entwickelt sich die schlechte Steuerung zu einem echten Spielspaßkiller.

Anstatt sich an den tollen Ideen zu erfreuen, wiederholt der Spieler frustriert immer und immer wieder die gleichen Sprungpassagen. Der wahre Kampf findet nicht gegen die Aliens statt sondern gegen die Steuerung.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Auch wenn es zwischendurch einige Längen hat, sind die Ideen immer wieder witzig und überraschend. Vor allem der Gauntlet Level, in dem die Welt und die Charaktere von oben zu sehen sind, zeigt schön was an dem Spiel so besonders ist.

Viele Videospielklischees und Erinnerungen an Spiele werden durch den Kakao gezogen. Sicherlich hätten die Entwickler mehr daraus machen können, für einen Lizenztitel ist es aber ganz ordentlich und durchaus ein Spielchen wert. Eine gewisse Frustresistenz ist aber Vorraussetzung.

Mit besserer Steuerung und Kameraführung wäre das Spiel sicherlich ein Hit geworden, so reicht es leider nur fürs Mittelmaß.


Wertungsübersicht:

System: PSP
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Bilderstrecke

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