Farcry 3 - Blood Dragon

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Shooter
VÖ: 2013
Entwicklungsstudio: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Alterseinstufung: 16+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Schon der Ubisoft Trailer am Anfang läßt einiges erahnen, sieht er doch wie die typische Aufnahme von Videokassetten aus den Achtzigern aus. Auch die Musik im Startscreen klingt sehr nach dieser Ära. Wer von dem Standalone Addon zu Farcry 3 eine Weiterführung der Story oder auch nur des Settings erwartet hat, kann sich schon mal anfangen Sorgen zu machen.

Rückblickend stehen die 80er ja für einige Klischees, auch war in dieser Zeit der drohende Atomkrieg ein großes Thema. Konsequent ist ein solcher der Ausgangspunkt des Spieles. Nach diesem kämpfen Androiden in den verwüsteten Gebieten um die Oberhand. Dies wird in einem kurzen Intro erzählt, auch daß der Spieler ein eher älteres Modell dieser Kämpfer ist.


Grafik ( 7 / 10 ):

Obwohl das Intro und die Cutszenes im Aussehen alter DOS Spiele gehalten sind, wird die volle Power der von Farcry 3 bekannten Grafikengine eingesetzt. Gegenüber Farcry 3 gibt es keinen Unterschied in der Qualität, der Grafikstil kaschiert aber die Vorteile der Engine. Wie aus der Sicht eines Terminators erscheint alles in einem sehr dunklen roten Farbton. Durch diese düstere Weltansicht kommen grafische Details kaum zur Geltung, auch die Fernsicht leidet spürbar darunter. Insgesamt läßt dies das Spiel sehr farblos und detailarm erscheinen.

Schlimmer wiegt daß dieser Grafikstil sehr anstrengend für die Augen ist. Schon nach kurzer Zeit des Spielens beginnen diese zu schmerzen. Wer sich daran jedoch nicht stört, bekommt ein interessantes Setting geboten. Aus dem trüben Allerlei stechen grelle Neonfarben hervor. Wirklich toll sehen die Blood Dragons aus, diese haben den ganzen Körper mit neonfarbenen Markierungen bedeckt.


Sound & Musik ( 9 / 10 ):

Eine große Inspiration waren wohl die Terminator Filme. Nicht nur die Welt und deren Hintergrund erinnern an diese. Auch die Musik nimmt starke Anleihen daran. Oft fühlt man sich wie in einem der Filme.

Aber auch Fans klassischer 80er Musik werden bedient. Auch hier werden keine Klischees ausgelassen. Schon in der Anfangsszene ballert der Spieler mit der Bordkanone eines Hubschraubers zu wilden Synthesizer Klängen.

Die Sprecher versuchen mit Sprüchen im Stile eines David Hasselhof verflucht cool zu wirken, so wie es halt in den Serien diese Zeit üblich war. Dabei machen sie einen sehr guten Job, auch wenn der übertriebene Einsatz roboterhafter Effekte teilweise nervt.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Was erwartet einen bei einem Spiel, welches nach einem durchgeknallten Intro mit einer Textbox begrüßt: “Press Enter to demonstrate your ability to read - OK”. Zuerst einmal wenig Veränderung zu Farcry 3. Man kann ganz normal laufen, springen und schießen. Auch der Messerangriff um Gegner leise auszuschalten ist vorhanden.

Auch der weitere Spielverlauf bringt Altbekanntes zurück. Durch Eroberungen von Stützpunkten werden Nebenmissionen freigeschaltet, Erfüllung dieser bringt bessere Ausrüstung oder neue Waffen. Das Levelsystem wurde aber extrem vereinfacht. Pro Levelaufstieg gibt es eine bestimmte Fähigkeit oder Verbesserung dazu. Verschiedene Pfade oder die Möglichkeit die Entwicklung selbst zu bestimmen, gehören der Vergangenheit an.

Auch das Craftingsystem für Verbesserungen der Waffen ist so nicht mehr vorhanden. Gefallene Gegner hinterlassen Credits, für diese können die Waffen dann aufgerüstet werden.

Die Waffen zu Beginn sind allerdings enttäuschend schlecht, so machen sie nur wenig Schaden oder verziehen so stark daß man kaum trifft. Dafür bekommt man recht schnell im Spiel einen praktischen Bogen und kurz darauf sogar eine Minigun. So ausgerüstet macht das virtuelle Leben gleich mehr Spaß.

Eine wichtige Rolle spielen noch die namensgebenden Drachen. Nicht nur dreht sich die ganze Story um diese sehr starken Gegner, sondern sie lassen sich auch taktisch im Kampf einsetzen. Wilde Drachen stehen auf den Geruch der künstlichen Herzen der Androiden und lassen sich damit in eine bestimmte Richtung locken. Und so ein Drache in einem gegnerischen Lager sorgt doch für einiges an Aufruhr.

Grundsätzlich macht der Spieler aber das gleiche wie in Farcry 3. Basen müssen erobert werden um sich aufzuleveln und neue Missionen freizuschalten. Die Hautpstory schickt den Spieler im Laufe der Zeit über die gesamte Karte. Wer will, kann wieder nebenher Kisten und andere Sammelgegenstände einsacken. Wer darauf keine Lust hat, wird von der extrem kurzen Story enttäuscht werden.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

In gewisser Weise versucht das Spiel künstlerischen Ansprüchen zu genügen, der eigenwillige Grafikstil ist ein Teil davon. Deswegen will man es auch lieben und sich damit beschäftigen. Als Spiel funktioniert es aber nur mäßig. Die Story ist zu abgefahren, die Grafik strengt die Augen an und als Shooter vergißt es die Stärken die Farcry 3 hatte.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video