Eher der Kategorie Funracer zuzuordnen, ist Flatout ein Rennspiel das weniger auf perfekten Realismus als auf Spaß auf der Rennpiste setzt. Beispielhaft dafür ist, daß als Spielercharakter ein Crashtest Dummy antritt, welcher bei einem Unfall eindrucksvoll aus dem Auto geschleudert wird.

Im Kampf um den ersten Platz ist, neben fahrerischem Können, auch eine gewisse Skrupellosigkeit gefragt um sich durch gewagte Abkürzungen einen Vorteil zu erfahren oder die Konkurrenz einfach von der Strecke zu rempeln. Durch Zerstören der Umgebung gibt es Bonuspunkte welche eine Turboleiste füllen, durch die das eigene Gefährt für kurze Zeit beschleunigt werden kann. Zur Auswahl stehen ein Karriere sowie ein Freifahrmodus, jeweils mit verschiedenen Fahrzeugen und Tuningzubehör um die Strecken besser meistern zu können.

Obwohl das Spiel schon etwas älter ist, sehen die Strecken und die Autos immer noch gut aus. Zur Auswahl stehen drei Landschaftstypen, durch welche die einzelnen Strecken führen. Neben einer Rennstrecke, welche sich allerdings im Umbau befindet, stehen ein Waldkurs sowie eine Baugrube zur Auswahl.

Sehr gut gefällt dass fast alle Elemente der Strecken mit dem Spieler interagieren oder zerstörbar sind. So können zum Beispiel Zäune oder Schilder umgefahren werden, während die aufgestapelten Baumstämme bei Zusammenprall intakt bleiben und dafür einzeln durch die Wucht des Aufpralls in die Strecke rollen. Mit jeder Runde wird der Kurs somit auch gefährlicher und schwieriger zu fahren. Auch die Rennautos leiden sichtbar unter den häufigen Remplern und Unfällen. Allerdings wird dies hauptsächlich grafisch dargestellt, Auswirkungen auf das Fahrverhalten haben die Beschädigungen nur minimal.

Wirklich genial ist bei Flatout die Musik, welche prima zum actionreichen Spielprinzip passt. Die rockigen Songs verleiten geradezu rücksichtslos über die Piste zu heizen und den Fuß auf dem Gaspedal zu lassen. Zur Auswahl stehen mehrere Stücke, welche abwechselnd zu den Strecken ausgewählt werden. Die restliche Klangkulisse besteht aus den üblichen Motorengeräuschen und dem Krachen bei Zusammenstößen. Das alles passt und klingt gut, ist aber nichts Besonderes.

Im Karrieremodus muss der Spieler sich langsam hocharbeiten, bis er alle Strecken freigeschaltet hat. Um die nächste Strecke fahren zu dürfen, muss im Rennen mindestens der dritte Platz erreicht werden. Je nach Platzierung gibt es ein Preisgeld, zusätzliche Einnahmen fließen falls während des Rennens besonders viele Gegenstände zerstört wurden.

Vom erhaltenen Geld kann der eigene Wagen aufgerüstet werden, im Angebot steht von besseren Bremsen bis zum stärkeren Motor alles was das Rennfahrerherz begehrt. Sollte im Laufe der Karriere auch damit kein Stich mehr zu machen sein, geht es zum Autohändler wo ein PS-stärkerer Wagen angeschafft werden kann. Die einzelnen Rennen sind somit auch für unerfahrenere Spieler irgendwann zu schaffen. Um eine Bestplatzierung zu erhalten muss jedoch fleißig geübt werden. Für fortgeschrittene Spieler mag der Schwierigkeitsgrad der ersten Strecken aber zu gering sein.

Wer es leid ist immer nur gegen den Rechner zu fahren, sollte sich den Mehrspielermodus anschauen. Im LAN fährt man gegen menschliche Mitspieler um die besten Plätze. Leider gibt es keinen Online Modus, hier merkt man das Alter des Spiels. Neben den normalen Rennen gibt es noch diverse Minispielchen im Auto zu absolvieren, diese sind aber nicht wirklich spannend. Wichtigster Spaßfaktor bei Mehrspielerpartien ist es, durch entsprechende Fahrmanöver seine Mitspieler zu Weißglut zu treiben.

Für den Freund actionbetonter Rennspiele ist Flatout eine sehr gute Wahl. Zu fetziger Musik rast das eigene Auto über die gut gemachten Strecken, zertrümmert die Umgebung zu Kleinholz und rempelt die unliebsamen Gegner von der Strecke. Trotz aller Action ist das Fahrgefühl noch realistisch genug um als Autorennen durchzugehen. Vor allem beim aktuell günstigen Preis ist Flatout sehr zu empfehlen.