Flight of the Amazon Queen

Getestetes System: Amiga
Weitere Systeme: PC
Kategorie: Adventure
VÖ: 1995
Entwicklungsstudio: Interactive Binary
Illusions
Publisher: Renegade Software
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Liebhaber klassischer Adventure und alter Abenteuerserien denken meistens rührselig an die Indiana Jones Adventure von Lucasfilm zurück. Diese sind den meisten Spielern in freudiger Erinnerung geblieben. Wenige Hersteller schafften es an diese Erfolge heranzukommen, es gab jedoch abseits der Lucasfilm Spiele die eine oder andere Perle welche sich auch heute noch zu spielen lohnt.

Wer abseits der mainstream Berichterstattung etwas über klassische Point & Click Adventure liest, wird früher oder später über Flight of the Amazon Queen stolpern. Ein Adventure, das sowohl von der Aufmachung als auch von der Steuerung, sehr nahe an die Abenteuer von Indiana Jones kommt.

Der Held ist Joe King, Pilot im südamerikanischen Dschungel des Jahres 1949. Gegen Bares erledigt er kleine Aufträge, für den aktuellen soll er die Schauspielerin Faye Russel zu einem Photoshoot für ihren neuesten Film fliegen. Als er diese in ihrem Hotel abholen will, wird er jedoch von seinem Erzrivalen überrumpelt und in einem Hotelzimmer eingesperrt. Natürlich läßt sich ein echter Held nicht so einfach von der Konkurrenz in den Ruhestand abschieben.


Grafik ( 8 / 10 ):

Sofort fällt die Lucasfilm typische Teilung des Bildschirm auf, die oberen zwei Drittel zeigen die grafische Darstellung des Raumes, das untere Drittel zeigt verschiedenen Aktionsmöglichkeiten sowie das Inventory. Im Gegensatz zu der oft lieblos auf 16 Farben heruntergerechneten VGA Grafik, sieht Flight of the Amazon Queen auf dem Amiga recht gut aus. Die Hintergründe sind sehr detailliert gezeichnet und sind auch oft mit kleinen Animationen angereichert. Auf dem PC gab es damals aber schon besseres zu sehen. Dafür sind die einzelnen Schauplätze aber abwechslungsreich und witzig gehalten.

Zwischen den einzelnen Abschnitten erzählen kleine Videosequenzen den Fortlauf der Geschichte. Amigatypisch bestehe diese aus statischen oder scrollenden Hintergrundbildern mit bewegten Elementen.


Sound & Musik ( 6 / 10 ):

Die Musikausgabe ist nur durchschnittlich und klingt mit ihren sich oft wiederholenden Samples etwas nach Fahrstuhlmusik. Dabei bleibt sie aber in guter Gesellschaft, im Gegensatz zu Actionspielen glänzen Adventure eher selten mit tollen Soundtracks. Genre übliche, werden einzelne Aktionen mit kleinen Soundeffekten begleitet.

Die CD Version für den PC bietet zusätzlich Sprachausgabe, während die Diskettenversion, genauso wie der Amiga, ohne Sprecher auskommen muß. Für Amiga Besitzer mit nur einem Diskettenlaufwerk, kann auf Soundeffekte verzichtet werden um sich übermäßig viele Diskettenwechsel zu ersparen. Da die Amiga Version aber auf insgesamt 11 Disketten daherkommt, ist eine Festplatte zu empfehlen.


Singleplayer ( 8 / 10 ):

Wie auch von Lucasfilm gewohnt, geht die Steuerung leicht von der Hand. Offensichtliche Aktionen, wie Gegenstände anschauen, werden bereits als Voreinstellung angeboten, während alle weiteren Handlungsmöglichkeiten bequem über die Symbole ausgewählt werden. Wer will, kann die einzelnen Aktion und die Inventarplätze auch über Tastaturkommandos auswählen. Über Joe´s Notizbuch kann gespeichert und alte Spielstände geladen werden.

Soweit also nichts Neues. Was das Spiel jedoch aus der Masse herausstechen läßt ist die verrückte Geschichte welche Joe King widerfährt. Kaum hat er sich aus dem Hotel befreit und macht sich mit der hübschen Faye auf den Weg, wird sein Flugzeug vom Blitz getroffen und muß notlanden.

Als ob das nicht schon genug Probleme sind, treffen sie noch auf einen verrückten Wissenschaftler der die Welt mit in Dinosaurier verwandelte Amazonen unterjochen will. Als geheime Ausgangsbasis dient ihm dabei eine Lederhosenfabrik.

Neben dieser völlig abgedrehten Geschichte, finden sich im Spiel noch unzählige Anspielungen auf Filme und Computerspiele. Auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz. Vor allem in den Gesprächen, welche im Multiple Choice Verfahren zusammengeklickt werden, gibt es viele witzige Dialoge zu lesen.

Aber auch spielerisch hebt sich Flight of the Amazon Queen aus der Masse heraus. Die Rätsel sind meistens sehr logisch und lassen sich notfalls auch mit etwas herumprobieren lösen. Auch wirken diese nicht konstruiert und passen gut in die Story. Der Schwierigkeitsgrad ist eher mittel, somit sollten sowohl Adventureneulinge als auch alte Hasen viel Spaß haben.

Bis der Abspann erscheint, gibt es auch viel zu erledigen. Ungefähr 100 verschiedene Orte verspricht die Packungsbeschreibung. Auch wenn einige davon eher als Füllmaterial angesehen werden können, hält einen das Spiel für längere Zeit bei Laune.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Auch wenn sogar der Schriftzug an dem coolsten Archäologen der Filmwelt erinnert, ist Flight of the Amazon Queen sowohl technisch als auch von der Geschichte her, auf Augenhöhe mit dem großen Vorbild.

Das schönste daran ist, daß es mittlerweile kostenfrei zu haben ist, da es als Freeware veröffentlich wurde. Für Adventure Fans gibt es also keine Ausrede es nicht gespielt zu haben.


Wertungsübersicht:

System: Amiga
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 6 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: PC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 6 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video Amiga



Gameplay Video PC