Gauntlet 3 The Final Quest

Getestetes System: Amiga
Weitere Systeme: Spectrum 128k / +2 / +3
Kategorie: Arcade
VÖ: 1991
Entwicklungsstudio: Tengen
Publisher: US Gold
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: PAL
Spracheinstellung: -


Beschreibung

"Die Insel Capra befindet sich in großer Gefahr. Der mächtige Lord of Decay, Capricorn, droht, einen entsetzlichen Krieg anzufachen. Nur die mutigsten Abenteurer können ihn noch aufhalten ... wenn ihnen da Glück hold ist." So verheißungsvoll beginnt die Einführung in Gauntlet 3 The Final Quest.

Capra, aufgeteilt in sieben Königreiche und ein achtes Magisches Reich, wird von einer furchtbaren Gefahr bedroht. Dreihundert Jahre herrschte Frieden, nachdem die Reiche nach Jahren des Krieges von Magnus dem immerwährenden Zauberer, geeint worden waren. Doch plötzlich strömten die Schergen der Dunkelheit in das Land, um mit List und Tücke die sieben Königreiche in Unfrieden und Mißtrauen zu stürzen. Nur knapp konnte ein neuerlicher Krieg verhindert werden. Doch ein Fluch zieht übers Land, die Flüsse sind vergiftet und das achte Königreich ist in die Hand Capricorns gefallen, der Magnus gefangen gesetzt hat und das magische Königreich im Wahnsinn regiert. Die verzweifelten Könige starten einen Aufruf um mutige Helden zu finden welche Capricorn bezwingen und wieder Frieden über das Inselreich bringen.


Grafik ( 6 / 10 ):

Der auffälligste Unterschied zu den Vorgängern ist der Wechsel des Grafikstils. Gauntlet 3 erscheint in isometrischer 3D Perspektive, d.h. der Spieler sieht das geschehen von schräg oben. Im Gegensatz zu den älteren Spielen der Reihe sieht das zwar besser aus, allerdings leidet die Übersicht darunter. Vor allem am Anfang fällt es schwer sich auf den neuen Grafikstil einzulassen, hat man sich daran gewöhnt sieht die Grafik aber nicht schlecht aus. Die Landschaften sind sehr schön und detailliert gezeichnet, verschiedene Themen in den Welten lassen keine Langeweile aufkommen. So gibt es neben Inselgruppen voller Fischwesen, auch Wüstengegenden, Dungeons oder Wälder zu erkunden.

Als größtes Ärgernis erweist sich das Scrolling, der Spieler kann sich schneller bewegen als der Spielauschnitt. Läuft die Spielfigur in eine Richtung, nähert sie sich schnell dem Bildschirmrand und muß dann eine kurze Pause machen bis der Levelabschnitt weiterscrollt. Das stört sehr und führt auch zu einem unangenehm ruckeligen Bildaufbau. Das die Sichtbereich dadurch eingeschränkt wird ist hier eher vorteilhaft, so können Monstergeneratoren zerstört werden bevor diese Gegner ins Spiel bringen können.

Die Animation der Spielfigur ist auch nicht besonders gut gelungen, die Bewegung sieht hölzern und unnatürlich aus. Beim Fernkampf erscheint es, als habe die Figur schwere Krämpfe während sie die Waffe auf den Gegner schleudert. Auch die Monster bewegen sich sehr ruckhaft durch die Landschaft.

Im Gegensatz zu den vorhergehenden Teilen gibt es pro Abschnitt auch immer nur einen Monstertyp. Da boten die Vorgänger eindeutig mehr Abwechslung.


Sound & Musik ( 5 / 10 ):

"Blue Wizard needs food", wer auf solcherlei Sprachsamples wartet wird böse enttäuscht werden. Sprachausgabe ist leider nicht vorhanden. Auch Soundeffekte wie Schußgeräusche oder ähnliches sind nicht zu hören. Das einzige was The Final Quest bietet, ist Musik welche das ganze Level in einer Endlosschleife läuft. Manche Level benutzten die gleichen Musikstücke, andere wiederum haben nur Umgebungsgeräusche als Untermalung. Zwar ist die Musik ziemlich gut, aber so ganz ohne Soundeffekte müßte das Spiel nicht daherkommen. In der Version für den Spectrum sind zwar Soundeffekte zu hören, dafür fehlt aber die Musikuntermalung.


Singleplayer ( 8 / 10 ):

Das schlimmste zuerst, Gauntlet 3 benutzt in der Amiga Version ein Codewheel. Damit wird sichergestellt daß nur echte Helden ins Spiel kommen jeder Nornalsterbliche wird frustriert aufgeben. Nicht nur daß die Codes glänzend Schwarz auf Mattschwarz gedruckt wurden, was kaum zu entziffern ist, noch dazu ist am Bildschirm kaum zu unterscheiden ob man jetzt bei I, i, j oder 1 suchen muß.

Ist diese erste und schwierige Hürde genommen, kann der Spieler seinen Helden aus acht Charakteren aussuchen. Geboten werden die vier Helden der Vorgänger sowie vier Vertreter der verschiedenen Völker Capras. Die einzelne Helden unterscheiden sich in Rüstung, Angriff und Magiefertigkeiten, wobei letztere ziemlich sinnlos ist - Zaubertränke richten kaum Schaden an. Ist ein Streiter ausgewählt geht es ohne weitere Einführung in das erste Level.

In diesem stehen schon die ersten Monstergeneratoren bereit, welche augenblicklich Gegner produzieren. Verwirrt durch die ungewohnte Steuerung, versucht man die Gegner zu besiegen ohne andauernd an Baumstümpfen oder anderen Hindernissen hängenzubleiben. Im Gegensatz zur isometrischen Ansicht bewegt sich die Spielfigur ganz normal von oben nach unten und von rechts nach links.

Da jedoch der gesamte Spielfluß recht gemächlich ist und die Gegner, auch für den schwach geschützten Magier, keine große Gefahr darstellen, kommt der Spieler recht weit durch die einzelne nachzuladenden Abschnitte des Levels. Nach einiger Zeit findet sich ein Eimer, mit welchem ein Schlüssel aus dem Brunnen gefischt werden kann. Wer den Eimer nicht aus Zufall findet, er ist versteckt hinter eine Schatzkiste und sieht eher wie ein Teil des Hintergrundes aus, bekommt keinerlei Hinweis was es zu tun gibt.

Mit dem gefundenen Schlüssel geht es sodann zurück zum Altar, wo sich schließlich der Weg zum Ausgang öffnen läßt. Wenigstens bleiben einmal von Monstern befreite Gebiete beim weiteren Durchqueren unbevölkert. Die weiteren Level sind eher linear, meistens gibt es nur ein Anzahl Schlüssel einzusammeln damit der am Ende der Ausgang erreicht werden kann. So kämpft sich der Spieler von Level zu Level bis nach der achten Welt das Spiel unvermittelt vorbei ist.


Multiplayer ( 7 / 10 ):

Der Zweispielermodus ist wie so oft ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite wird vieles durch die vereinte Kampfkraft einfacher, auf der anderen behindert ein zweiter Spieler und nimmt einen Teil der benötigten Nahrung und Power Ups. Da sich beide Spieler einen Bildschirm teilen, wird es vor allem durch die Iso 3D Ansicht schnell sehr unübersichtlich. Bleibt ein Spieler zurück, so scrollt der Bildausschnitt nicht weiter, wodurch sich teilweise sehr unangenehme Situationen ergeben können. Zwei disziplinierte Spieler werden aber in diesem Spielmodus viel Spaß erleben.


Fazit:

Gauntlet 3 macht es dem Spieler nicht leicht. Am Anfang überwiegt die Enttäuschung, da es wenig mit der bekannten Arcade Action der Serie zu tun hat. Nach einiger Zeit fängt es aber an interessant zu werden, das Spielprinzip wird durch die neuen Elemente bereichert und macht wirklich Spaß. Auch wenn vieles noch nicht so optimal umgesetzt ist, zeigt Gauntlet 3 recht gut wohin sich die Serie auf moderneren Konsolen entwickelt.


Wertungsübersicht:

System: Amiga
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( 7 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: Spectrum
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( - / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 6 / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Bilderstrecke

Gauntlet 3 The Final Quest Spectrum 128k
 
 
 

Tipps & Tricks



Gameplay Video (Amiga)



Gameplay Video (Spectrum 128k)