Kuru Kuru Kururin

Getestetes System: Gameboy Advance
Weitere Systeme: -
Kategorie: Geschicklichkeit
VÖ: 2001
Entwicklungsstudio: Eighting
Publisher: Nintendo
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: (EU)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Die Geschichte hinter Kuru Kuru Kururin ist, wie bei vielen Geschicklichkeitsspielen, an den Haaren herbeigezogen. Ein entfernt an einen Pinguin erinnerndes Wesen mit Namen Kururin, erfährt von seiner Mutter daß seine Geschwister in verschiedenen Welten verschollen sind. Mit Hilfe seines Helikopters, welcher eher wie ein Bleistift mit aufgespießter Kugel aussieht, muß Kururin die Welten bereisen und seine Geschwister retten.

Da es sich hier aber um ein reinrassiges Geschicklichkeitsspiel handelt, ist die Vorgeschichte jedoch völlig unwichtig.


Grafik ( 6 / 10 ):

Im Spiel selbst sieht man alles aus der Draufsicht, der Helikopter sieht hier nur noch wie ein Bleistift von der Seite aus, welcher sich langsam um den Mittelpunkt dreht. Ähnlich einem Helikopter von oben, nur dreht sich der Rotor sehr langsam.

Die einzelnen Spielabschnitte bestehen aus mehr oder weniger engen und verwinkelten Gängen, durch welche der Helikopter gesteuert werden muß. Die einzelnen Abschnitte sind mehrere Bildschirme groß und scrollen sanft in alle Richtungen. Technisch gefordert wird der Gameboy aber nicht, die Level sind bis auf wenige Ausnahmen komplett statisch, Animationen gibt es fast keine zu sehen.

Die einzelnen Abschnitte sind dabei in Regionen aufgeteilt, jede folgt einem bestimmten Motto. Aber egal ob es sich um Pflanzenwelt, Ozean oder eine der insgesamt 10 Welten handelt, bis auf die Farben und den unterschiedlichen Hintergrund hat das keinen Einfluß auf das Spiel.


Sound & Musik ( 4 / 10 ):

Die Musik im Spiel geht in Ordnung, sie klingt halt wie ein typisches 16-bit Spiel aus der Nintendo Ära. Aber zumindest nervt sie im Spiel nicht und hält sich dezent im Hintergrund. Soundeffekte gibt es auch nur wenige. Kurz gesagt, beim Sound wird das nötigste geliefert, ansonsten ist es nicht der Rede wert. Relevant ist es für das Spielprinzip sowieso nicht, bis auf das Anstoßen an die Wände braucht es kein akustisches Feedback.


Singleplayer ( 8 / 10 ):

Da Kuru Kuru Kururin wie die meisten Geschicklichkeits- oder Puzzlespiele bei Sound und Grafik nur Mittelmaß bietet, stellt sich natürlich die Frage ob der Spielspaß alleine den Spieler bei Laune halten kann. Und hier kann gleich Entwarnung gegeben werden. Das Spielprinzip ist einfach aber fesselnd.

Wie schon geschrieben geht es darum einen sich drehenden Stift, oder Helikopter wie das Spiel uns glauben machen will, durch enge und verwinkelte Gänge zu steuern. Die Schwierigkeit besteht nun darin, daß die zu Überwindenden Abschnitte meistens schmaler sind als der Durchmesser des sich drehenden Stiftes.

Somit gilt es bei Engstellen darauf zu warten bis der Stift entsprechend gedreht ist, um dann schnell durch den schmalen Weg zu schlüpfen. Am Anfang geht das auch noch relativ leicht, da genug breite Abschnitte im Level vorhanden sind um verschnaufen.

Doch schon bald werden die Herausforderungen größer. Die schmalen Abschnitte werden dann länger und gebogen, so daß der Spieler die Fortbewegung mit der Drehung des Stiftes koordinieren muß um nicht an eine Wand zu stoßen. Passiert das mehr als dreimal, ist der Helikopter Schrott und der Level muß von vorne gestartet werden.

Zum Glück gibt es immer wieder kleine Ausbuchtungen, wo man kurz Platz zum Rangieren hat, oder es gibt Federn die bei Berührung die Drehrichtung des Stiftes ändern. Die Schwierigkeit besteht nun darin, die Abschnitte genau in dem Tempo zu durchfliegen welches durch die Drehung des Stiftes vorgegeben wird. Trödelt der Spieler dreht sich der Stift soweit daß er an die Wände stößt, beeilt er sich zu stark kommt er womöglich in eine Situation wo der Stift noch im falschen Winkel steht und deswegen das Fortkommen scheitert.

Genau in diesem Abwägen des Tempos und dem Herausfinden der Taktik jedes Levels nimmt Kuru Kuru Kururin seinen Spielspaß. Von der Schwierigkeit diese umzusetzen ganz zu schweigen. Alles mit dem nötigen Fingerspitzengefühl hinzubekommen ist eine große Herausforderung, geht aber sehr kontrollierbar mit dem Steuerkreuz des Gameboys.

Um alle 30 Abschnitte zu sehen und die 10 Geschwister zu befreien, wird also viel Geduld und Übung abverlangt, gut daß es zwei Schwierigkeitsgrade gibt. Im einfacheren ist der Stift etwas kürzer, was viele Abschnitte doch deutlich vereinfacht.

Im höheren Schwierigkeitsgrad wird es ziemlich schnell recht knifflig, da die Level nicht nur komplizierter werden, sondern auch immer weitläufiger. Dadurch reicht schon eine kurze Unaufmerksamkeit und das Fluggerät ist zerstört. Trotzdem wird es nie unfair, die Level sind zu schaffen, auch wenn es teilweise viele Anläufe braucht.

Ohne viel Übung und Geduld wird man jedoch nie die späteren Gemeinheiten, wie Kanonen oder sich bewegende Hindernisse, zu sehen bekommen. Wer alle Abschnitte im Schlaf meistert, kann sich noch im Challenge Mode versuchen, wo einige Abschnitte auf Zeit gemeistert werden müssen.


Multiplayer ( 8 / 10 ):

Mit Hilfe des Linkkabels, können bis zu vier Spieler mit einem Modul ein VS Rennen veranstalten. Wer zuerst das Ziel erreicht, gewinnt die Runde. Um auch unerfahrenen Spieler Spaß zu garantieren, kann für jeden Spieler individuell die Länge des Stiftes eingestellt werden.

Wer die meisten Runden gewonnen hat, die Anzahl ist dabei einstellbar, wird am Ende zum Sieger gekürt. Die anderen Spieler werden im Spielabschnitt als dunkle Schatten dargestellt und haben keinen Einfluß auf das eigene Spiel. Es geht also nur um das eigene Geschick und die Schnelligkeit. Wer seine Lebenspunkte aufgebracht hat, wird an den Start zurückgeworfen und muß von vorne beginnen.

Zwar ist der Unterschied zum abwechselnden Spielen an einem Gameboy nicht besonders groß, trotzdem macht es eine Menge Spaß sich direkt zu duellieren.


Fazit:

Kuru Kuru Kururin hat alles was ein Japanisches Geschicklichkeitsspiel auszeichnet, inklusive eines sonderbaren Namens. Wer auf bockschwere, aber faire Herausforderungen steht, sollte sich das Spiel unbedingt anschauen. Allerdings ist es nicht einfach mal nebenher zu schaffen. Oft wird das Spielmodul in der Ecke verbannt liegen, da ein Level einen mal wieder zur Weißglut gebracht hat. Aber nichts fühlt sich befriedigender an, als einen Level nach einer kleinen Auszeit noch mal zu probieren und dann zu bezwingen.


Wertungsübersicht:

System: GBA
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 4 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( 8 / 10 )
Spieldauer: Intensiv
 

Gameplay Video