Der angehende Ninja Hiro steckt noch mitten in seiner Ausbildung als das bisher friedliche Land von einem Bösewicht heimgesucht wird. Dieser möchte sich die Welt auf eine ganz neue Art und Weise zu eigen machen und verwandelt unschuldige Tiere in böse Samurai. Dem nicht genug, nehmen seine erschaffenen Diener die restliche Tierwelt gefangen und pferchen sie in enge Käfige.

Hiros Kameraden haben sich bereits auf den Weg gemacht um das Unglück zu erforschen, jedoch ist keiner von ihnen bisher zurückgekehrt. Nun wird seinem Meister klar, dass es nur noch einen gibt der die Welt retten und der Verwandlung der süßen Tierchen entgegentreten kann. So ist Hiro gezwungen seine Ausbildung schnell abzuschließen und sich auf den Weg zu machen das Böse zu besiegen.

So niedlich und fantastisch wie sich die Geschichte darstellt, präsentiert sich auch die Grafik des Spieles. Wer hätte gedacht dass die Herren und Damen von IO Interactive nach all den Rachegelüsten und Auftragsmorden die wir bei Hitman erleben durften solch einen Schritt wagen würden. Zum Ergebnis kann man ihnen nur gratulieren. Gleich nach Beginn des Spieles erschließt sich dem Spieler eine wunderschön märchenhafte Welt voller Wiesen, Berge und Wasserfälle.

Aber nicht nur die Landschaft kann sich sehen lassen sondern auch unsere kleinen Helden sind mit viel Liebe und Hingabe zum Kindlichen modelliert. Ja selbst die Tapser unseres kleinen Helden lassen jedes noch so hartgesottenes Herz erweichen. Und wem bis jetzt noch kein "Oh ist das süß" entwichen ist, gepaart mit einem Lächeln über das ganze Gesicht, wird spätestens beim Anblick eines kleinen Fuchses oder Schneehasen seine Kindheit in Erinnerung gerufen. An machen Stellen gibt es zwar ein paar Clippingfehler und unsaubere Kanten, diese sind jedoch so selten dass sie nicht weiter ins Gewicht fallen.

Hier haben sich die Entwickler an die kleinen aber wichtige Regeln für gute Stimmung gehalten, was dabei rauskam kann in jeder Hinsicht überzeugen. Zwar sind nur die Questgeber sowie Geschichtenerzähler vertont, aber diese haben eine ordentliche deutsche Synchronisation bekommen. So hat man beim Lauschen wirklich das Gefühl, Opa sitzt vor dem Kamin warmgehalten mit einer Decke und liest ein Märchenbuch vor, das wir mit Spannung am Boden kauernd in uns aufsaugen. Möchtet ihr das Spiel doch lieber auf Englisch spielen, spricht seitens der Vertonung nichts dagegen.

Hiro und seine Freunde können zwar nur ein kleines Geräusch zum Ausdruck der Verneinung von sich geben und Kampfgeräusche loslassen, aber auch diese hören sich der Situation entsprechend sehr gut und passend an. Aber auch die Hintergrundmusik im Asiatischen Stil kann in jeder Hinsicht punkten. Schon lange konnte kein Spiel in solch einem Umfang von sich behaupten beim Spielen zu entspannen und dazu trägt der Sound einen ganz großen Teil bei.

In erster Linie haben wir nur eine Aufgabe. Wir müssen herausfinden wer hinter der Verwandlung der Tierwelt steckt und wenn wir schon dabei sind, dann befreien wir eben auch alle Tierchen aus den Käfigen des unliebsamen Herren und geben sie wieder in die Obhut von Mutter Natur. Anfänglich ziehen wir zu zweit los das Abendteuer zu bestreiten, jedoch nicht Seite an Seite sondern können nach Belieben von einem Charakter zum anderen wechseln. So gibt es ein übersichtliches Menü, indem wir den Charakter mit dem gespielt werden soll aussuchen können. Vier von Ihnen müssen jedoch erst gefunden und befreit werden bevor sie dem Spieler zur Verfügung stehen. Jeder von ihnen hat spezielle Fähigkeiten denen sich der Spieler im Kampf bedienen kann.

So kann die kleine Suzume beispielsweise die Gegner zum Tanzen bringen in dem sie ein Liedchen auf Ihrer Flöte anstimmt, diese lassen sich anschließend mit einem Schlag bekämpfen. Und der knuffige Tora, der doch tatsächlich ein Tiger zu sein glaubt, sprintet schnell wie sein Vorbild von einem Ende der Welt zum anderen. Zaubern kann jedoch nur Hiro selbst und schon allein aus diesem Grund wird man ihn die meiste Zeit in Beschlag nehmen. Auch ist er der Einzige in der Truppe, der den Zauber beherrscht in ein Tier zu schlüpfen und als solches durch die Gegend zu tapsen. Dies hat den Vorteil dass wir uns leichter vor Gegnern verstecken und härter angreifen können, beispielsweise in Bärenform. Des Weitern sind die Pflanzen in Form eines Tieres leichter aufzuspüren da sie dann in einem blauen Rauch gehüllt, von weitem zu erblicken sind. Die Story wird durch ein paar Geschichtenerzähler welche in der Welt verteilt sind, sowie durch kurze Videos erzählt. Diese sind zwar nicht lang, aber sehr schön und noch viel lustiger in Szene gesetzt.

Um unser Wohlergehen können wir uns mit dem Sammeln von Kräutern kümmern, die sich später weiterverarbeiten lassen. Wir bekommen an einigen Stellen die Möglichkeit Rezepte zu erwerben welche uns das Brauen von verschiedenen Tränken lehren. Dies bringt zusätzlich noch ein kleines Rollenspielelement in das Geschehen. Aber keine Sorge, dies geht nicht so sehr ins Detail, dass es auch nur im Ansatz komplex werden könnte. Mit nur einem Klick ist der Trank auch schon in unserem Inventar. Wer keine Lust hat die Zutaten zusammenzusuchen oder des ständigen Trinkens leid ist, kann zumindest seine Gesundheit mit Fischen wiederherstellen. Schade an dieser Stelle finde ich jedoch, dass aus jedem Fisch nur ein Sushi rauskommt, was das Angeln auf die Dauer etwas langweilig macht. Aber was wenn nichts von beiden verfügbar ist? Auch dann muss man sich nicht mit wenig Leben zum Opfer degradieren lassen, denn in der ganzen Welt stehen Obstbäume und Sträucher herum von denen ihr das Obst runterschütteln und verzehren könnt. Auch diese Möglichkeit füllt die Lebensanzeige wieder komplett.

Hat unser Ninja genug Gegner besiegt, steigt er durch das Aufsammeln der hinterlassenen Bläschen im Level auf. Hier findet noch ein weiteres Rollenspielelement Einzug. Zwar dürft ihr die Verteilung des Aufstiegsbonis nicht selbst erledigen, sondern das Programm übernimmt dies zu 100%. Dennoch erfreut man sich immer wieder über den frisch errungenen Level sowie den extra Herzen in der Gesundheitsleiste.

nicht vorhanden

Eigentlich sind wir es eher von Nintendo gewohnt solch knuffige Spiele abzuliefern, umso mehr erfreut uns da die Tatsache dass sich Eidos auch für die Veröffentlichung auf weiteren Systemen entschlossen hat. Auch wenn sich dieses Spiel bereits ab sechs Jahren verkaufen lässt, sollte man als erwachsener Zocker keinen Bogen drum machen, denn es lohnt sich vom Anfang bis zum Ende. Ein wenig langweilig wird es zwar wenn man sich auf die Suche nach all den Pflanzen macht, ansonsten kann das Spiel aber überzeugen.

Sehr lobenswert finde ich die Entscheidung im ganzen Spiel nicht einen Feind töten zu müssen. Zwar bekämpfen wir die Gegner, diese verwandeln sich aber anschließend wieder in das Tier das sie vor ihrem Exkurs in die Welt des Bösen gewesen sind. In diesem Sinne schadet man niemandem sondern befreit nur die Tierchen aus ihrer misslichen Lage. In Betracht dieses Umstandes brauchen sich auch Eltern nicht zu fürchten ihren Sprössling mit dem Spiel vor der Konsole alleine zu lassen.

Mini Ninjas ist auf jeden Fall eines der süßesten Spiele der letzten Monate und hat unsere Aufmerksamkeit in jeglicher Hinsicht verdient. Und wer es langweilig und öde findet, ist entweder bereits innerlich gestorben, oder hat das Kind in sich für immer verloren.

Ach ja, bevor wir es vergessen. Für all jene die das USK Logo nicht so dolle finden hat es Eidos der Filmindustrie gleich gemacht und dem Spiel ein Wendecover beigefügt. Wir finden diese Entwicklung spitze und sagen: Mehr davon!