Resident Evil 5 (Biohazard 5)

Getestetes System: Playstation 3
Weitere Systeme: XBox 360
Playstation 4
Kategorie: 3D Shooter
VÖ: März 2009
Entwicklungsstudio: Capcom
Publisher: Capcom
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (UK)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Ein kleines Städtchen in Afrika ist Schauplatz für einen Einsatz der BSAA, einer Spezialeinheit im Kampf gegen Bioterroristen. Mit dabei Chris Redfield, schon bekannt aus dem ersten Teil, und seine neue Partnerin Sheva Alomar.

Obwohl sich der Auftrag zuerst nur um das Auffinden eines Händlers von Biowaffen dreht, müssen sie bald feststellen dass sich viel mehr hinter der ganzen Angelegenheit verbirgt als erwartet. Schon bald stecken beide bis zur Hüfte in Zombiehorden und auch alte Bekannte tauchen wieder auf und werden zur Bedrohung.

Schnell wird auch klar dass beide sehr persönliche Gründe haben um sich mit dem Fall zu beschäftigen.


Grafik ( 6 / 10 ):

Nach all dem Lob und der Begeisterung die in der Fachpresse zu lesen waren, habe ich mir sehr viel von diesem Titel erwartet. Was RE5 einem jedoch grafisch anbietet ist eigentlich sehr enttäuschend da alles irgendwie leblos und künstlich wirkt. Bestimmt ist alles in diesem Spiel physikalisch korrekt bis in das kleinste Detail simuliert und dargestellt, allerdings sieht es dann irgendwie doch nur durchschnittlich aus. Hervorgehoben sei nur die grafische Darstellung des Wassers, dafür hätte sich sogar eine PS2 geschämt. Etwas weniger Technik, dafür aber mehr Ausdruck wäre mir lieber gewesen.

Zu einem stimmungsvollen Spiel trägt die Grafik jedenfalls nicht bei, allerdings ist auch das Setting nicht unbedingt dem Gruseln zuträglich. Als man bei Resident Evil 4 noch durch die düsteren Landschaften lief, hatte man deutlich mehr Angst. Auch die Spielabschnitte in denen man durch dunkle Tunnel läuft, sind nicht wirklich gruselig.

Sehr nervig ist dann noch ein Grafikfehler (oder Feature ?) der PS3 Version welcher besonders beim Spielen auf dem Beamer stört. In Außenbereichen wird der Hintergrund am äußeren Rand der Bildschirmdarstellung verzerrt. Da dies auch nur den Hintergrund betrifft, fällt es beim Bewegen sehr stark auf und stört dann sehr.

Schlimmer trifft es die XBox 360 Version, diese leidet extrem unter Tearing beim Bildaufbau. Verwunderlich ist dies deshalb, da die Qualität der Grafik nicht mit der PS3 mithalten kann. Vor allem die flimmernden und matschigen Texturen fallen unangenehm auf.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Auch über die akustische Untermalung gibt es nicht viel zu erzählen. Es gibt kaum Umgebungsgeräusche die zur Stimmung beitragen außer den Geräuschen und spielentscheidenden Elementen wie Waffen oder Gegner. Die Musikuntermalung ist sehr bemüht sich nicht erkennen zu lassen. Nur wenn Gefahr droht bemerkt man dass es überhaupt so etwas wie einen Soundtrack gibt, aber auch das machen andere Spiele besser und mitreißender. Spätestens wenn man sich den Soundtrack zum Spiel gekauft hat, wird man feststellen dass einem nach dem Anhören nichts davon in Erinnerung bleibt.


Singleplayer ( 6 / 10 ):

Zuerst ist hier die unglaublich schlechte KI zu nennen welche den Spieler gekonnt zur Weißglut treibt. Sei es dass Sheva jede Patrone der sehr spärlich vorhandenen Munition sinnlos verballert oder einem gekonnt im Blickfeld herumrennt. Am schlimmsten ist es wenn man sich an ein Fenster stellt um Gegner mit dem Messer abzuwehren. In diesem Fall springt sie nämlich andauernd durch dieses hin und her, natürlich immer mitten in die anrückenden Gegnerhorden. Schlimmstes Beispiel ist der Kampf gegen den Popokarimu wo Sheva alle Minen einsammelt und für sich behält, wo man diese doch dringend für den Kampf brauchen würde. Sich mühsam durch das umständliche Inventar zu klicken ist dann angesagt. Für Einsteiger ist das in der Hektik der Kämpfe leider kaum zu schaffen.

Auch die Steuerung ist ziemlich unlogisch, so verhält sich Rennen unterschiedlich zu Laufen. Bei letzterem muss man die Blickrichtung des Charakters steuern, bei ersterem passiert das automatisch und kann auch nicht beeinflusst werden. In chaotischen Situationen kostet das einem durchaus mal eine größere Menge Lebensenergie. Was sich die Entwickler bei den ganzen Button Smashing Abschnitten gedacht haben, wissen wohl nur die Götter. Wem macht so etwas bitte Spaß?


Multiplayer ( 8 / 10 ):

Der Multiplayer Teil rettet Resident Evil 5 gerade noch vor der totalen Abwertung. Zwar gelten die gleichen Kritikpunkte wie im Singleplayer, allerdings fallen sie hier nicht so stark auf. Immerhin konzentriert man sich mehr auf das Zusammenspiel mit seinen Freunden und die eher fade Story tritt in den Hintergrund. Außerdem ist die Auswahl an alternativen Co-op Spielen in diesem Genre doch sehr gering.

Dafür nerven im Onlinespiel die Button Smashing Events sehr stark, vor allem da diese bei einer schlechteren Internetverbindung nicht genau erkannt zu werden scheinen. Gegen Ende schleicht sich dann das Gefühl ein, dass man nur noch zu zweit die Kontroller malträtiert anstatt wirklich zu spielen.

Wirklich gelungen ist allerdings die Verwaltung der Onlinespiele. So ist es jederzeit möglich in ein Spiel einzusteigen oder einen Freund einzuladen während das Spiel läuft. Schade dass nicht jedes Spiel das so gut unterstützt.


Fazit:

Insgesamt gesehen enttäuscht Resident Evil 5 vor allem in der für ein Horrorspiel sehr wichtigen Stimmung. Dazu tragen auch die für meinen Geschmack inflationär auftretenden Zombies und Endbosse bei. Von einem Resident Evil erwarte ich mir einfach dezentes Gruseln anstatt Blutbad.

Die Story selbst gibt auch nicht viel her. Wo man bei Resident Evil 4 noch neugierig drauf war herauszufinden was eigentlich vor sich geht, so jagt man hier einfach nur irgendwelchen Leuten nach. Auch diverse unlogische Spielereignisse machen es einem schwer sich ins Spiel reinzudenken. Zum Beispiel die Stelle an der ein LKW auf einen zurast. Hier habe ich mich gefragt, wie beschleunigt der LKW auf dieser kurzen Strecke so schnell und wie zur Hölle kommt er bei dieser Geschwindigkeit um diese Ecke. Die traurige Antwort lautet wohl dass man dringend noch ein kleines Actionevent ins Spiel bekommen musste um von der faden Story abzulenken.

Auch beim Spielen in den schweren Modi merkt man wie lieblos das ganze umgesetzt wurde, ein Profimodus sollte durch Geschick der Spielers gemeistert werden und nicht durch Glück an unfairen Stellen. Wahrscheinlich war dieses Problem auch den Entwicklern bekannt, weswegen es dann so Gimmicks wie unendliche Munition als freispielbare Inhalte gibt um das ganze etwas abzumildern.

Ich für meinen Teil sehe in Resident Evil 5 einen Fehlkauf, lieber sollte man zu dem immer noch im Handel erhältlichen Resident Evil 4 greifen. Wer immer noch unbedingt Resident Evil 5 haben will, kann auch gefahrlos warten bis es billig im Supermarkt auftaucht. Mehr als ein schlecht steuerbarer Standardshooter ist es leider nicht geworden. Daran ändert auch der etwas besser gelungene Multiplayer Modus nichts. Wer beide Konsolen besitzt, sollte zumindest zur PS3 Version greifen.


Wertungsübersicht:

System: PS3
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 8 / 10 )
Spieldauer: Komplett
System: XBox 360
Grafik: ( 5 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 8 / 10 )
Spieldauer: Demo
System: PS4
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 8 / 10 )
Spieldauer: Komplett
 

Bilderstrecke

Steelbook Edition
Collectors Edition Actionfigure
 
Soundtrack
Resident Evil 5 PS4 Remastered
 

Tipps & Tricks



Gameplay Video PS3



Gameplay Video Coop PS4