Sunset Overdrive

Getestetes System: XBox One
Weitere Systeme: -
Kategorie: Action
VÖ: 2014
Entwicklungsstudio: Insomniac games
Publisher: Microsoft Studios
Alterseinstufung: 16+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Während der Vorstellung eines neuen Energydrinks, ändert sich das langweilige Leben des Protagonisten plötzlich völlig.

Im einen Augenblick noch ein unzufriedener Angestellter welcher den Müll hinter pöbelnden Partygängern hinterherräumen muß. Im nächsten ein einsamer Überlebender in einer Stadt voller mutierten Bewohner die gnadenlos auf der Jagd sind.

Im Laufe des Spieles trifft man dann auf weitere Überlebende, welche natürlich nicht gleich hilfsbereit sind. Da auch nur die eigene Stadt von der Plage betroffen ist, gilt es diese so schnell wie möglich zu verlassen.


Grafik ( 7 / 10 ):

So verrückt die Story beginnt, so abgefahren sieht auch die Grafik des Spieles aus. Alles erscheint in kunterbunter Comicgrafik und wirkt stark überzeichnet. Die Charaktere erinnern an Karikaturen, während die Mutanten übertrieben verzerrt und ekelhaft aussehen.

Technisch gesehen hätte das ganze bestimmt auch auf Konsolen der vorherigen Generation umgesetzt werden können. Die Landschaft ist eher grob aufgelöst, Texturen sind nicht besonders detailliert.

Durch den knallbunten Grafikstil stört das aber nicht im geringsten, sondern paßt prima zum abgedrehten Spielprinzip. Außerdem spielt sich das Spiel dafür angenehm flüssig.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Passend dazu gibt es flippige Musikuntermalung, die einen das ganze Spiel ordentlich einheizt und antreibt. Die sehr guten englischen Sprecher überzeugen mit jeder Menge flotter und dummer Sprüche die einfach Laune machen. Die eigene, in diesem Test weibliche, Spielfigur bekommt dadurch doch einiges an Ausdruckskraft. Auch die anderen Überlebenden der Stadt sind gut vertont, vor allem die Gruppe der Nerds ist sehr witzig dargestellt.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Als erstes kann ein eigener Spielercharakter erstellt werden. Wie in einem Rollenspiel sind dabei Geschlecht und Aussehen frei wählbar. Sogar eine Frau mit Vollbart ist möglich. Im Laufe des Spieles kann dieser durch zusätzliche Kleidungstücke und andere Accessoires noch weiter individualisiert werden. Dies erinnert stark an die Tony Hawks Spiele. Das dafür nötige Kleingeld, erarbeitet man sich durch erfüllte Aufgaben oder findet es unterwegs nach Kämpfen.

Ein weiteres Element welches an Tony Hawks erinnert, ist das Grinden auf allen möglichen und unmöglichen Ecken und Kanten der Spielwelt. Auch vor Telefonleitungen oder Eisenbahnschienen wird kein Halt gemacht. Im Spiel ist es sogar die schnellste und sicherste Art sich fortzubewegen, denn hoch über dem Boden ist man nicht so leicht Beute der Mutanten.

Das Spielprinzip erinnert dabei an typische Open World Spiele der ersten Stunde. Es gibt einen Haupterzählstrang, nebenher kann und sollte die Welt frei erkundet werden. Dabei gibt es viele verborgene Gegenstände zu sammeln, Challenges zu absolvieren oder auch kleine Nebenmissionen zu erledigen. All diese verbessern und vervollständigen die eigene Ausrüstung.

Nicht unwichtig dabei sind die zahlreichen Amps und Overdrives, welche ähnlich den speziellen Fähigkeiten in Rollenspielen funktionieren. Aus einer großen Menge kann sich der Spieler einzelne Auswählen und dem Charakter oder einzelnen Waffen zuweisen.

Actionorientierte Spieler können die Durchschlagskraft von Waffen erhöhen oder mehr Munition mit sich führen. Andere wiederum Vereinfachen das Sammeln von sogenannten Stylepunkten, mit denen sich besondere Fähigkeiten von Waffen aktivieren lassen. Style gibt es zum Beispiel durch gelungene Manöver oder besondere Kunststücke beim Grinden.

Die zahlreichen Aufträge werden im Laufe des Spieles nicht nur immer schwieriger, sondern auch immer verrückter. Gerade die Gruppe der Nerds hat die aberwitzigsten Wünsche, ohne deren Erfüllung sie dem Spieler nicht helfen. Aber auch die anderen Gruppierungen die man im Laufe des Abenteuers trifft, erfüllen alle amerikanischen Klischees.

Zahlreiche Anspielungen bereichern zusätzlich das Spiel und sorgen für jede Menge Spaß. So gibt es den typischen unsichtbaren Wall, welcher Spieler daran hindert das Spielareal zu verlassen. In diesem Fall trägt er jedoch eine Beschriftung "Invisible Wall" und ein Firmenlogo. Auch zahlreiche andere Anspielungen sind eingebaut. Stirbt der Spieler erscheint er in einer kleinen witzigen Animation wieder in der Spielwelt. Zum Beispiel durch Beamen wie in Star Trek oder mit einer Telefonzelle wie Dr. Who.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Sunset Overdrive spielt sich ein wenig wie eine Mischung aus Tony Hawks und Lollipop Chainsaw. Und macht dabei eine Menge Spaß. Das herrlich überdrehte Spektakel gefällt durch eine Mischung aus Action und Sammelleidenschaft die sich entspannt und gefällig spielen läßt. Jedermanns Sache wird es aber wohl nicht sein.


Wertungsübersicht:

System: XBox One
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video