The Legend of Zelda - Link's Awakening

Getestetes System: Switch
Weitere Systeme: Gameboy
Gameboy Color
Kategorie: Action Adventure
VÖ: 27. Sep 2019
Entwicklungsstudio: Grezzo
Publisher: Nintendo
Alterseinstufung: 6+
   
Test von: Hermann
Version: (EU)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Ein kleines Boot treibt einsam durch die stürmische See, auf diesem kämpft Link tapfer gegen das Unwetter. Blitze zucken bedrohlich vom Himmel, als die Naturgewalten zu stark werden und das Boot in die Tiefe reißen.

Als Link wieder erwacht, liegt er in einer kleinen Hütte im Bett. Marin, ein Mädchen aus dem Örtchen Mövendorf auf der kleinen Insel Cocolint hatte ihn am Strand gefunden und hergebracht.

Schnell erfährt er, dass der Windfisch in einem riesigen Ei auf der Spitze des Berges schläft. Link muss acht magische Instrumente finden und in mit einer bestimmten Melodie aufwecken. Erst dann kann er die Insel wieder verlassen.


Grafik ( 9 / 10 ):

Während die alte Version für den Gameboy noch mit monochromer oder eher monogrüner Grafik daherkam, protzt das Switch Remake mit bonbonbunter Knuddelgrafik. Selbst die übelsten Gegner sehen zuckersüß aus und man kann ihnen eigentlich nicht böse sein wenn sie Link ins Verderben stürzen. Auch wenn einige Spieler davon sicher abgeschreckt werden, passt der Grafikstil sehr schön zum Setting und zum Spiel.

Wichtiger ist jedoch, dass trotz der bunten Farben alles sehr übersichtlich geblieben ist. Gegner und die Umgebung sind eindeutig zu lesen und der Spieler hat immer den Überblick. Auch bei Bosskämpfen ist durch die visuelle Darstellung schnell klar, wo die Schwächen sind und wie man auf sie reagieren muss.

In der Weltkarte und den Höhlenabschnitten wird das Geschehen von schräg oben gezeigt. Die Kamera schwebt dabei mit etwas Abstand vor Link und bietet einen guten Überblick des Spielabschnittes in welchem man sich bewegt. Im Gegensatz zum Gameboy oder Gameboy Color wird nicht bildweise umgeschaltet, sobald sich Link dem Spielfeldrand nähert. Dies passiert nur noch wenn man in Dungeons durch eine Türe tritt. Dadurch wirkt die Welt deutlich offener und weniger kleinteilig als noch in den Originalen.


Sound & Musik ( 9 / 10 ):

Schlechte Musik bei einem Zelda Spiel ist eigentlich nicht möglich, schon bei den ersten Klängen der bekannten Stücke ist auch hier klar, dass Nintendo seine meistens hohe Qualität halten kann. Echte Fans freuen sich sofort über Variationen der bekannte Melodien und Soundeffekte. Andere werden das vielleicht als Nachteil sehen, da sie sich einfach mal etwas völlig Neues erhoffen. Sicher haben beide Meinungen ihre Berechtigungen, denn nur am Klang wird man viele Zelda Spiele nicht unterscheiden können.

Schön ist aber, dass die Serie konsequent ihre Stilmittel bewahrt und auch etwas feiert. Sowohl vom Aussehen, als auch vom Klang ist es sofort als Teil der Zelda Reihe zu erkennen. Die Gameboy Versionen klingen durch die Hardware bedingt natürlich deutlich anders. Anstatt echt klingender Instrumente gibt es Gameboy Chiptunes Musik, die Soundeffekte klingen deutlich einfacher. Trotzdem erkennt man deutlich die nahe Verwandtschaft.

Ebenso oft diskutiert ist das Thema der Sprachausgabe. Diese ist auch im neuesten Teil nicht vorhanden. Es gibt nur Textboxen, Link oder andere Bewohner sprechen keine einzige Silbe. Aber ehrlich gesagt ist das gut so, der Text ist schnell und flüssig zu lesen und der Spieler muss sich nicht durch nervig eingesprochene Dialoge klicken. Da Links Awakening keine Videosequenzen bietet, ist das eine gute Entscheidung.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Wie bei jeder Neuauflage alter Klassiker stellt sich die Frage, in welchem Rahmen das Spiel verändert wurde. Grafisch und akaustisch wurde natürlich viel an den Stellschrauben gedreht, beides ist deutlich moderner. Beim Spielprinzip war Nintendo dagegen deutlich zurückhaltender. Im Kern, und ehrlich gesagt auch beim Rest, ist das Spiel das Gleiche geblieben. Das geht sogar so weit, dass Kenner der Originale sofort die meisten Orte wiederfinden werden und auch die Rätsel lösen können.

Modernisiert wurden eher der Spielablauf und die Benutzbarkeit. Während Gameboy Spieler andauernd und mühsam zwischen den Gegenständen hin und her wechseln müssen, sind diese bequem auf den vielen Tasten der Switch verteilt und sofort erreichbar. Das spart viel Zeit und nerviges Wechseln der Ausrüstung und macht das Ausprobieren verschiedener Taktiken deutlich angenehmer. Zusammen mit dem Scrolling statt Umschalten einzelner Bildschirme wirkt das Spiel dadurch deutlich flüssiger und immersiver.

Weitere Kleinigkeiten versüßen das Spielerleben. Nach dem Laden eines Spielstands beginnt der Spieler an genau der Stelle, an welcher er gespeichert hatte. Im Gegensatz zum Original wo man bei der letzten Tür beginnt, welche Link durchquert hatte. Gerade unterwegs spart das viel Zeit mit unnötigem Herumlaufen im Spiel und ermöglicht auch kurze Spielesessions zwischendurch.

Änderungen in der Story und bei den Gegenständen muss man dagegen mit der Lupe suchen. Wer die Spiele damals durchgespielt hat, wird vermutlich kaum Unterschiede bemerken. Eher schiebt man die Abweichung auf das vernebelte Erinnerungsvermögen im Alter.

Wie eigentlich in jedem Zelda Teil gilt es also die Welt zu erkunden und dabei verschiedene Gegenstände einzusammeln, die das Fortkommen ermöglichen. Zu Beginn sind noch viele Wege blockiert und Link ist komplett unbewaffnet. Nur mit seinem Schild ausgestattet bekommt er im Dorf schnell den Tipp, dass am Strand ein Schwert angespült wurde. Nur mit seinem Schild ausgerüstet, erreicht er über Umwege den Strand und nimmt die Waffe auf. Damit kann er dann Gegner besiegen oder Hindernisse zerstören, die vorher Wege blockiert haben. Mit jedem neuen Gegenstand öffnet sich so die Welt immer ein Stückchen weiter.

An bestimmten Stellen finden sich Eingänge in die Höhlenlabyrinthe, an deren Ende nach vielen Gegnern und Logikrätseln ein besonders starker Gegner warten. Ist diese besiegt bekommt Link eine weiter nützliche Fähigkeit, worauf sich wieder ein neues Stück Weg eröffnet. Diese typische Zeldaformel findet sich eigentlich in jedem der Spiele wieder, Unterschiede gibt es nur in den Gegenständen und natürlich der Hintergrundgeschichte.

Am Ende des Abenteuers wartet dann der große Oberbösewicht auf einen starken und gut ausgestatteten Helden um nach dem Sieg die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen. Typisch Zelda eben.

Eine große Neuerung im Remake ist Boris und seine Hütte, die Link auf der Insel finden kann. Bei ihm kann man mithilfe gefundener speziellen Kammersteine eigene Spielabschnitte erstellen und damit kleine Belohnungen gewinnen. Jedes Teil repräsentiert einen bestimmten typischen Raum eines Zelda Dungeons. Der Spieler kann diese Bausteine zu seinen eigenen Labyrinthen kombinieren und diese dann auch durchspielen. Boris bietet auch einige Herausforderungen, so soll man zum Beispiel einen Dungeon mit einer bestimmten Anzahl an Schatzkisten bauen. Löst man diese Herausforderungen, winken kleine Belohnungen wie weitere Herzcontainer.


Multiplayer ( 5 / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Das Remake von Links Awakening ist genau was man von einem Remake erwartet, es spielt sich wie die nostalgisch verklärte Erinnerung an das Vorbild. Dabei bügelt es alle Unzulänglichkeiten wie unkomfortable Steuerung, hässliche Pixelgrafik und nerviges Kleinigkeiten aus, behält dabei aber den Kern des Originals. Wer gefallen an den klassischen Zelda Spielen hat, kann bedenkenlos zugreifen, ganz egal ob man die Gameboy Versionen kennt oder nicht. Das Remake übertrifft diese ganz klar, sind sie alten Spiele aus heutiger Sicht doch sehr umständlich zu bedienen und lassen den gewohnten Komfort vermissen.


Wertungsübersicht:

System: Switch
Grafik: ( 9 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: Gameboy
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
System: GBC
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Bilderstrecke

Switch Limited Edition
Link's Awakening DX Gameboy Color
 
Gameboy Gameboy (nur Modul)
 
 

Gameplay Video Switch



Gameplay Video Gameboy



Gameplay Video Gameboy Color



Gameplay Video Gameboy auf Gamecube Player



Gameplay Video Gameboy Color auf Gamecube Player