The Night of the Rabbit

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Adventure
VÖ: 2013
Entwicklungsstudio: Daedalic Entertainment
Publisher: Rondomedia
Alterseinstufung: 0+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Schon das Intro von The Night of the Rabbit ist sehr rätselhaft und läßt den Spieler mit mehr Fragen als Antworten zurück. Ein schweigsamer Hase in menschengestalt trifft auch eine noch seltsamere Figur in einer von Nebel verdeckten Landschaft. Diese bietet dem Hasen an, den Anfang seiner Geschichte zu suchen, welche dieser offenkundig verloren hat.

Nach dieser etwas sonderbar anmutenden Eingangssequenz, beginnt das eigentlich Abenteuer. Der junge Möchtegern Zauberer Jeremiah Hazelnut wird morgens von seiner Mutter geweckt um die letzten Tage seiner Ferien auszukosten.


Grafik ( 8 / 10 ):

Die ersten Bildschirme sind schon sehr detaillierte und wunderschön gezeichnet, teilweise sind die Hintergründe mit kleinen Animationen versehen. Wie auch in vorherigen Spielen zeigt Daedalic welche wundervollen Welten sie zu zeichnen vermögen.

Während im Intro die beiden seltsamen Gestalten in einer düsteren und nebeligen Umgebung stehen, startet Jeremiah in einer hellen und bunten Landschaft. So wird man schon in den ersten Minuten von dem Spiel in seinen Bann gezogen.

Die Charaktere bewegen sich in der detaillierten Umgebung völlig ruckelfrei und schön animiert. Wer diesen Grafikstil mag, wird keinerlei Grund zur Enttäuschung finden. Im Gegenteil bleibt er auch nach längerer Zeit als das prägende Element des Spieles in Erinnerung, genauso wie die Musikuntermalung.


Sound & Musik ( 9 / 10 ):

Dabei tragen auch die sehr guten englischen Sprecher zum hervorragenden Gesamtbild bei. Mit dem englischen Akzent passen diese auch sehr gut zum Setting. Aber auch die deutschen Sprecher sind wirklich sehr gut besetzt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Musik. Schon im Intro wird as Spielerohr von zarten Klängen umschmeichelt. Die komplette Spielmusik ist vom Orchester eingespielt und klingt mal lustig, mal sehr melancholisch. Je nach Version, liegt der Soundtrack auch in der Spielpackung auf CD bei. Ein Angebot daß man auch außerhalb des Spieles nutzen will, da einige Titel wirklich sehr gelungen sind.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Bei der Bedienung macht Daedalic keine Experimente. Wie bei Adventure üblich werden Gegenstände mit der Maus angeklickt. Je nach Zusammenhang verwandelt sich der Zeiger von einem Auge in eine Hand, oder in ein Zahnrad. Somit können Gegenstände betrachtet, aufgenommen und benutzt werden. Nimmt man etwas aus dem Inventar, verwandelt sich der Cursor in ein kleines Abbild des aufgenommenen Items.

Über das Mund Symbol kann mit Personen geredet werden. Die Antworten werden dann aus einer Liste an Möglichkeiten ausgewählt. Über die Leertaste oder eine kleine magische Münze im Inventar, lassen sich auch alle Hotspots anzeigen.

Bei der Steuerung gibt es also nichts Neues, sondern altbekannten Standard. Aber bei der Bedienung ist das ja eher zu begrüßen. Im Gegensatz dazu ist die Story etwas Besonderes, das zeigt schon das Intro. Bevor es in die Vollen geht, stehen zur Eingewöhnung aber erstmal eher banale Aufgaben an. Jerry muß Früchte für einen Kuchen sammeln.

Leider stellt sich dabei schnell eine Schwäche heraus, welche viele Adventure plagt. Manche Rätsel lassen sich nur lösen wenn sich der Spieler genau an eine bestimmte Reihenfolge seiner Aktionen hält. So kann es sein daß man etwas mehrmals ausprobiert aber keinen Erfolg hat, obwohl man sich sicher ist die Lösung gefunden zu haben. Nach Erledigung eines anderen Rätsels funktioniert es dann plötzlich. Der Hinweis den das Spiel gibt, macht aber nicht klar ob man die falsche Lösung hat oder diese nur zum falschen Zeitpunkt ausprobiert.

Nach der kurzen Einführung mit den ersten Rätseln, kommt Jerry in die kleine Stadt Mousewood. Diese wird von allerlei Tieren bevölkert, die wie Menschen in einer kleinen Gemeinschaft zusammenleben. Dort beginnt seine Ausbildung als Magier.

Der Einstieg gestaltet sich etwas zäh, da Mousewood aus mehreren Bildschirmen besteht und erstmal alles angesehen und mit jedem gesprochen werden muß. Erst danach hat Jerry alles zusammen um die ersten Rätsel anzugehen.

Diese sind aber zu Beginn ziemlich einfach und auch sehr logisch. Reines Ausprobieren ist eigentlich nicht nötig und hilft auch nur selten weiter. Wenn man nicht schnell auf die Lösung kommt, fehlt meistens ein Gegenstand.

Mit einiger Spielzeit ändert sich das ganze aber. Manche Rätsel erscheinen im Nachhinein zwar logisch und der Spieler hätte auch selber draufkommen können, bei anderen schüttelt man nachträglich nur noch verwirrt den Kopf.

Oft passiert es auch daß man ein Rätsel löst, aber eigentlich nichts weiter passiert. Ob das ganze dann Teil etwas größeren war oder ob noch etwas fehlt, ist unklar. Im weiteren Verlauf werden die Rätsel oft sehr schwierig, da es nicht nur viele Gegenstände, sondern auch viele Orte gibt. Die meisten Spieler werden ohne Lösung wohl nicht sehr weit kommen.

Dafür wird für ein Adventurespiel sehr viel Spielzeit geboten, je nach Fähigkeiten ist man zwischen 10 und 20 Stunden beschäftigt.

Der Kopierschutz ist wie öfters bei Daedalic, schön klassisch umgesetzt. Dem Spiel liegt eine magische Münze bei, mit der man geheime Informationen im Handbuch sehen kann. Oder anders gesagt, eine kleine Pappscheibe mit einer roten Folie dient dazu kleine Bildchen im Handbuch zu erkennen, die mit roten Punkten überdruckt worden sind. Zu Spielbeginn wird man dann nach dem richtigen Symbol gefragt. Bei der Steam Version fällt dieser Kopierschutz leider weg.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Sowohl akustisch als auch grafisch wird dem Spieler ein kleines Kunstwerk geboten, das dem interessanten Titel gerecht wird. Als Spiel zeigt sich das ganze leider als etwas sperrig. Der Spielfluß ist relativ träge und auch die Rätsel sind oft kompliziert und manchmal nur durch Ausprobieren zu lösen. Aber schon wegen der schönen Geschichte und Stimmung sollte man es sich unbedingt ansehen. Im Rückblick bleiben dann auch eher Stimmung und Atmosphäre in Erinnerung und weniger das Rätsel und Spieldesign. Damit dürfte es sich aber einen dauerhaften Platz im Gedächtnis des Spielers sicher sein.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video Englisch



Gameplay Video Deutsch