"Befreie Prinzessin Jasmine aus den Klauen des bösen Zauberers Jafar" verspricht die Beschreibung auf der Verpackung. Zumal werden Flüge über die weite Wüste mit einem fliegenden Teppich und spannende Rätsel in geheimnisvollen Tempeln versprochen.

Klingt doch eigentlich wie eine tolle Geschichte aus Tausend und eine Nacht. Aber wie bei vielen Märchen sieht die Realität ganz anders aus, soviel sei schon mal vorweggenommen.

Die grafische Aufmachung entpuppt sich als lieblose 3D Landschaft auf unterstem Niveau. Selbst Hobbyprojekte würden sich einer solchen Aufmachung schämen. 1001 Nacht Romantik ist weit und breit nicht zu sehen. Zusätzlich trüben viele Grafikfehler das Bild, Clipping Probleme sind zum Beispiel recht häufig. Die Animation von Aladdin ist recht einfach gehalten. Wirklich Mühe haben sich die Grafiker offensichtlich nicht gegeben.

Bemerkenswert ist, daß diese anscheinend auch keine Ahnung von Proportionen haben. Aladdin ist ungefähr doppelt so groß wie die Zelte in der Oase. Das erklärt vielleicht auch warum es außer Aladdin und der Prinzessin keine anderen Personen zu sehen gibt. Die Liliputaner haben sich vor Angst versteckt.

In gewisser Weise ist die Musik exotisch ... schnarchige, sich andauernd wiederholende Untermalung, welche eher in den Fahrstuhl eines Bestattungsunternehmens passen würde. Begleitet werden die Rätsel von einfachen Soundeffekten aus der Schublade, wie Schiebegeräusche und Rumpeln.

Von den auf der Packung beworbenen Sprechern, wer auch immer diese sind, war weit und breit nichts zu hören. Wahrscheinlich sind auch diese vor dem Riesen Aladdin geflohen.

Mit Aladdin hat die Story eigentlich wenig zu tun, das könnte aber auch nur daran liegen daß es einfach keine Story gibt. Im Endeffekt handelt es sich um eine Sammlung von fünf Rätselspielchen, wovon jedes aber nur sehr kurz ist. Diese sind über eine winzige und langweilige Oberwelt verbunden, in welcher insgesamt vier Tempel verstreut sind. Mit dem fliegenden Teppich sind diese zu erreichen.

Allerdings besteht die Welt eigentlich nur aus einem kreisförmigen und winzigen Bereich, mit einem Tempel in jeder der vier Himmelsrichtungen. Sind diese bezwungen, öffnet ein Tor den Weg zum letzten Rätsel und damit die Befreiung der Prinzessin. Die Rätsel in jedem der vier Tempel, sind minderwertige Kopien altbekannter Knobelspiele.

Der Sonnentempel, zum Beispiel, ist nichts weiter als ein Sokoban Clone, mit gerade einmal vier (!) Level. Diese sind noch nicht einmal sonderlich schwer. Die einzige Herausforderung bietet dabei die vergurkte Steuerung, welche extrem lahm ist. So braucht es fast 5 Minuten um eine einzelne Kiste durch das Level zu schieben. Jedes Freeware Spiel bietet das besser, umfangreicher und umsonst.

Auch in den anderen Tempeln sieht es nicht besser aus. Durchgespielt ist das Ganze in etwa einer Stunde, wobei gefühlte 45 Minuten davon auf die lahmen Animationen entfallen.

Nicht vorhanden. Außer es zählt, wenn einer die Tonne aufhält während ein Zweiter das Spiel hineinwirft.

Langweilige und schlecht umgesetzte Sammlung von Knobelspielen, welche sich noch dazu schrecklich spielen. Für alle Liebhaber von Denksportaufgaben sei lieber auf die Unmengen an kostenlosen Spielen im Internet hingewiesen. Das witzigste an Aladdins Treasure ist die Lizenzvereinbarung beim Installieren mit dem Text "Fügen Sie Ihre Lizenzbedingungen hier ein.....". Das sagt eigentlich alles über die aufopferungsvolle Liebe und Sorgfalt der Entwickler.

Fazit: Finger weg !