Total War: Warhammer

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: Mac OS
Kategorie: Strategiespiel
VÖ: 2016
Entwicklungsstudio: Creative Assembly
Publisher: Sega
Alterseinstufung: 12+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Die Total War Reihe hat schon viele historische Szenarien gestreift, in diesem Ableger traut sie sich dagegen etwas Neues. Angelehnt an historische Begebenheiten mit einem großen Spritzer Fantasy, bietet die Welt von Warhammer viel Potential für ein Strategiespiel.

Dabei gibt es viele Rassen zur Auswahl. Angefangen beim Imperium, ein menschliches Reich geführt von einem Imperator, bis zu den fantasiereichen Chaostruppen aus Tiermenschen und Dämonen.


Grafik ( 8 / 10 ):

Während die Weltkarte zwar hübsch anzusehen ist, erscheint sie doch eher zweckmäßig. Die Alte Welt bietet zwar viele nette Details wenn der Spieler in die Welt hinein zoomt. Meistens sind diese jedoch nicht zu erkennen da man zwecks der besseren Übersicht auf maximaler Zoomstufe navigiert. In manchen Fällen wechselt man auch besser von der isometrischen Ansicht auf die strategisch übersichtlichere Draufsicht. Dabei blickt der Spieler dann nur noch auf eine gezeichnete Karte.

Auch in den Schlachten gibt es viel zu sehen, zumindest wenn man auf Augenhöhe mit den zahlreichen Einheiten geht. Diese sind mit schönen und gut animierten 3D Modellen hervorragend umgesetzt. Zahlreiche Pfeile und Geschosse fliegen zwischen den verfeindeten Armeen. Zumindest wenn man einen schnellen Rechner besitzt, da die detailverliebte 3D Grafik ihren Tribut zollt.

Allerdings wird man auch hier eher dem Überblick den Vorzug geben, also maximal herausgezoomt oder gleich die 2D Kartenansicht. Trotzdem ist die Möglichkeit die zahlreichen unterschiedlichen Truppen im Detail anzusehen wirklich toll.

Und davon gibt es zahlreiche. Jedes Volk und jede Armee hat ihre einzigartigen Truppen. Zwerge, Orks, die an die französischen Ritter angelehnten Bretonen oder die ganz verrückten Chaos Truppen. Jede Einheit wurde liebevoll dargestellt und animiert.

So macht es immer wieder Spaß ins Detail zu gehen und sich anzusehen wie ein Riese die kleinen Zwerge mit seiner Keule in der Gegend herumschleudert.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Kanonenkugel fliegen dabei mit Pfeifton durch den Himmel um auch mit akustischer Wucht in die Gegnermassen einzuschlagen. Untermalt wird das Geschehen nicht nur durch dramatische Musik, sondern auch durch Kampfgeschrei und Waffenklirren.

Anweisungen an die Truppen werden von diesen beantwortet, während ein Sprecher besondere Ereignisse kommentiert oder Hinweise gibt. Gerade in der Nahansicht werden die Kämpfe sowohl akustisch als auch grafisch hervorragend inszeniert.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Bevor der Spieler sich monumentale Schlachten mit seinen Gegner liefern kann, gilt es sich in einem ersten Schritt für einer der zahlreichen Völker und Fraktionen zu entscheiden. Neben den eher klassischen Armeen, gibt es mittlerweile viele DLCs mit weiteren Völkern. So schafften es zum Beispiel auch die Waldelfen ins Spiel.

Jede Armee bietet wie in der Tabletop Vorlage nicht nur ihre eigene Geschichte sondern auch unterschiedlich Truppen, wodurch sie jeweils ihre speziellen Stärken und Schwächen besitzen.

Die Zwerge fokussieren sich auf teure, aber starke Truppen die auch unter Beschuß kaum klein beigeben. Orks setzen dagegen auf Masse und Geschwindigkeit. Orkreiter sind schnell beim Gegner und machen ordentlich Schaden. Bei Gegenwehr ergreifen sie aber auch schnell die Flucht und flüchten gerne mal vom Spielfeldrand, wodurch sie für die Schlacht verloren sind.

Elfen besitzen reichweitenstarke Bögen und extrem effektive Speerschleudern, sind aber im Nahkampf unterlegen. Das Chaos oder die Vampirfürsten verlassen sich dagegen auf Einheiten die einfache Truppen schon durch ihr bedrohliches Auftreten in die Flucht schlagen können.

Dabei hält sich das Spiel sehr genau an die Hintergrundgeschichten und Einheiten der Warhammer Armeebücher. Jede Armee besitzt auch unzählige Truppentypen vom einfachen Kanonenfutter bis zu teuren Spezialeinheiten. Riesen, Monster, Panzer, Kanonen und fliegende Truppen, es gibt alles was das Strategenherz begehrt. Wenn man sich den Kauf und den Unterhalt leisten kann.

Eine Besonderheit sind die Charaktermodelle, besonders starke Einheiten die entweder den General der Armee oder besondere Helden darstellen. Diese besitzen besondere Fähigkeiten für Kampf und Kampagne, sowie auch die Möglichkeit Magie einzusetzen. Wie in der Tabletop Vorlage gibt es reine Kampfzauber die Schaden anrichten oder Buffs und Debuffs für eigene und gegnerische Truppen.

Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Zu Beginn besitzt der angehende General gerade einmal 2 Städte und eine einzige kleine Armee. Damit gilt es die ersten Nachbarn anzugreifen und ihre Ländereien zu übernehmen. Besitzt man ein komplettes Gebiet, meisten bestehend aus zwei bis vier Städten, gibt es Boni auf Einkommen oder Kampfkraft. Je nach aktueller Lage kann das auch jede Runde umgestellt werden.

Besiegte Einwohner sind aber nicht sofort bereit ihrem Besetzer zu folgen. Bis sich die Moral nach einer erfolgreichen Eroberung verbessert hat, vergeht einige Zeit. Hilfreich dabei sind bestimmte Gebäude welche in den Städten erbaut werden können und einen Bonus auf die Moral geben. Zwerge die saufen, beklagen sich nicht! Also wird nach der Übernahme einer Stadt als erstes ein Schankhaus gebaut. Aber auch ein dort stationierter General oder Held kann die Moral anheben.

Sind die ersten Städte erobert, kann das erbeutete Gold und das erwirtschaftete Einkommen wieder investiert werden. Neue Gebäude bringen Boni auf Moral oder Einnahmen. Oder sie erlauben neue und stärkere Truppen auszubilden und zu rekrutieren.

Wer es schafft die Balance zwischen Wirtschaftseinnahmen und Truppenkosten zu halten, hat schon mal gute Chancen sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Während diese bisherigen Spielschritte auf einer rundenbasierten Karte geplant und ausgetragen werden, wechselt das Spiel bei Kämpfen in ein an Echtzeitstrategie angelehnten Modus.

Die Aufstellung der Truppen erfolgt noch wie im Tabletop. Anstatt dann aber rundenweise die Truppen zu bewegen, agieren alle Einheiten in Echtzeit. Damit das Gewusel aber nicht zu unübersichtlich wird, gibt es immerhin eine Pausenfunktion.

Wer darauf keine Lust hat, oder wessen Truppen deutlich überlegen sind, kann die Kämpfe auch automatisch austragen lassen. Der Gewinner und die Verluste aller Armeen werden dann berechnet und nur das Ergebnis angeigt. Neben dem reduzierten Spaß, sind die Verluste der KI Berechnung aber deutlich schmerzlicher. In den meisten Fällen holt ein durchschnittlich begabter Spieler ein besseres Ergebnis heraus.

Eine Schwäche zeigt sich im Laufe des Spieles. Während man zu Beginn noch viele Kämpfe selbst bestreitet, Truppen sind wertvoll und Verluste gehen schnell ins Geld, ändert sich das im fortgeschrittenem Spielverlauf. Durch starke Armeeaufstellungen und die Kombination mehrere Armeen, haben die KI Generäle oft wenig entgegenzusetzen. Ein einzelner Trupp ist mit wenigen Mausklicks ausgelöscht, wenn der Spieler zwei oder mehr Armeen sinnvoll zusammen einsetzt.

Dadurch bringen die vielen Einheiten die durch die Entwicklung der neuen Gebäude dazukommen wenig Mehrwert. Bis man sich diese kaufen kann ist das Spiel schon weit fortgeschritten. In den meisten Fällen zieht der Spieler also schon mit riesigen Armeen durch das Land und bestreitet die meisten Kämpfe im Automatikmodus. Und dabei ist es relativ egal ob es Schwarzorks oder Schwarzorkmoschas sind die man rekrutiert hat. Am Ende zählen dann nur noch die Werte der Einheit und nicht wie sie sich spielt.

Natürlich bleibt es jedem Spieler selbst überlassen ob er eher auf Klasse statt auf Masse setzt, aber das Endgame einer Partie ist oft nicht mehr so spannend.

Aber Kämpfe sind nicht die einzige Möglichkeit sein Reich auszudehnen. Durch Diplomatie können Verbündete gewonnen werden die gegen die Feinde zur Seite stehen. Je nach Rasse gibt es dabei aber Einschränkungen. Zwerge werden eher im Kampf sterben als sich mit den Orks zu verbünden. Das Imperium hat es dagegen leicht die Bretonen auf seine Seite zu ziehen. Staaten der eigenen Völker sind dagegen schnell bereit sich dem eigenen Reich anzuschließen.

Sobald dieses durch Handel, Kriege und Ausdehnung floriert, können die langfristigen Ziele in Angriff genommen werden. Jedes Volk hat bestimmte Ziele die es zu erfüllen gilt, spätestens mit dem Auslöschen aller Gegner hat der Spieler aber gewonnen.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht angeschaut.


Fazit:

Total War Warhammer bringt viel Positives der Total War Reihe mit, aber auch einige Probleme wie die allgemein dämliche KI. Allerdings bleibt es der Warhammer Welt treu und bietet den Fans viele spielbare Rassen und spannende Kampagnen. Wer sich für das Warhammer Tabeltop interessiert, wird Stunden Spaß und Zerstreuung finden. Da sich auch jede Armee anders spielt, manche wie das Chaos haben sogar komplett eigene Regeln, wird Total War Warhammer auch nach vielen Stunden nie langweilig und lockt immer wieder zu einer neuen Partie.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: Mac OS
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Bilderstrecke

Collectors Edition verpackt
Buch des Grolls
 
Buch des Grolls
 
 
 

Gameplay Video



Gameplay Video