A Vampyre Story

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Adventure
VÖ: 2008
Entwicklungsstudio: Autumn Moon
Entertainment
Publisher: Crimson Cow
Alterseinstufung: 12+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Eine einsame Burg tief im düsteren Draxsylvanien beherbergt eine frisch verwandelte Vampirin. Mona De Lafitte wurde vom kleinwüchsigen Vampirbaron Shrowdy von Kiefer in eine Untote verwandelt. Allerdings akzeptiert sie weder ihre Natur, sie trinkt nur “Wein” statt Blut, noch findet sie sich mit ihrem Aufenthaltsort ab. Sie will zurück nach Paris und dort ihre Karriere als Opernsängerin starten.

Eines Abends wittert sie ihre Chance auf Flucht von der Burg Warg, wobei ihr nur die vorlaute Fledermaus Froderick und der Spieler zur Seite stehen. In einem typischen Point & Click Adventure gilt es vor dem besitzergreifenden Shrowdy zu fliehen.


Grafik ( 7 / 10 ):

Die Geschichte wird in zahlreichen Videosequenzen erzählt, welche in etwas kantiger und leicht verwaschener 3D Grafik erzählt wird. Schön anzusehen sind sie aber trotzdem, da der gewählte Grafikstil auch gut zur restlichen Spielegrafik paßt.

Diese ist handgezeichnet, wobei sich die Charaktermodelle darin als 3D Figuren bewegen. Da sie keinen Schatten werfen, sehen sie an manchen Stellen aus wie eingeklebt. Aber das stört nur kurze Zeit, danach erfreut man sich an den schönen Örtlichkeiten die es zu erkunden gibt.

Für ein Vampirthema ist alles sehr freundlich gehalten, insgesamt erinnert es an einen alten Disney Film. Die Szenerie der abgelegenen und verschneiten Burg ist entsprechend romantisch dargestellt. Wer Horror und Blutflecken erwartet, ist hier definitiv falsch.

Nette kleine Details lockern die einzelnen Räume auf. Im großen Saal mit dem Treppenaufgang liegt ein Bärenfell auf dem Boden, welches dem Spieler hinterherschaut.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Der Star ist der Sprecher von Froderick, welcher der kleinen Fledermaus die nötige freche und verschmitzte Ausdrucksform gibt. Aber auch die anderen Sprecher machen sehr gute Arbeit, nur der französische Dialekt von Mona ist etwas übertrieben und kann nach einiger Zeit auf die Nerven gehen.

Die Musik erinnert wie schon der Grafikstil stark an Disneyfilme. Gerade am Anfang auf der Burg könnte die Musik auch aus einem Winterfilm mit Bambi stammen. Netterweise liegt der Packung eine CD mit dem Soundtrack bei.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Als klassisches Point & Click Adventure orientiert sich das Spiel auch an den Genrestandards für die Bedienung. Mit der rechten Maustaste öffnet der Spieler das Inventar, hier passend zum Thema als Sarg dargestellt. Mit der rechten Taste können Gegenstände daraus genommen werden und dann mit anderen Sachen kombiniert werden.

Schwere oder sperrige Gegenstände nimmt Mona nicht mit, statt dessen legt sie nur eine Erinnerung ins Inventar. Der Gegenstand wird dann nur geisterhaft dargestellt, Mona kann ihn aber genauso benutzten wie alles andere. Dazu läuft sie dann aber in den entsprechenden Raum wo er sich befindet. Eine clevere Lösung um zu verhindern daß der Charakter beladen wird wie ein Umzugwagen.

Froderick liegt auch wie ein Gegenstand im Inventar und kann wie diese mit allerlei Dingen kombiniert werden. In den meisten Fällen führt das nur zu einem dummen Kommentar, in manchen Fällen hilft er aber auch bei den Rätseln.

Außerhalb des Inventars öffnet die linke Maustaste ein Kreismenü, bzw. hier eher ein Kreuzmenü. Darüber kann Mona mit Gegenständen interagieren, sie anschauen oder mit ihnen reden. Zusätzlich kann sie sich in eine Fledermaus verwandeln und zu entfernten Punkten fliegen.

Mithilfe der Tabulatortaste können alle relevanten Hotspots angezeigt werden. Auch wenn man die wichtigen Gegenstände meistens gut sieht, ist es trotzdem sehr hilfreich. So wird langweiliges Absuchen des Bildschirms verhindert.

Vom Spielprinzip bekommt man das Übliche serviert. Alle Gegenstände anschauen, diese soweit möglich einsammeln und mit anderen Dingen kombinieren um die Rätsel zu lösen. Gespräche geben Informationen oder sind Teil weiterer Rätsel. So läuft Mona alle Räume ab und versucht einen Weg zur Flucht zu finden.

Das besondere sind die witzigen Dialoge, Froderick ist ein kleiner Klugscheißer und gibt zu allem seine Kommentare ab, Mona ist dagegen eine Vampirin die in ihrer harmlosen und rosaroten Traumwelt lebt. Diese unterschiedlichen Ansichten sorgen immer wieder für witzige Dialoge zwischen den beiden.

Die Rätsel sind eher schwer, so verbringt man die ersten Stunden in der Burg nur mit dem Betrachten von Gegenständen und dem Führen von Dialogen. Bis dahin hat man die meisten Rätsel noch nicht einmal gefunden, geschweige denn gelöst.

Ein typisches Problem plagt viele Adventure, und so auch A Vampire Story. Manchmal kommt man einfach auf eine bestimmte Idee bevor das Spiel es so will. Und dann geht eine Aktion nicht. Nur wenn Dinge in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden, geht es weiter. Auch wenn diese strikte Abfolge keinerlei Sinn ergibt.

Ein typisches Beispiel gibt es mit der Zeitung und dem Raben. Im Austausch gegen einen Gegenstand bietet Mona diesem eine Zeitung an, aber er nimmt sie nicht. Nachdem sie jedoch später im Spiel eine Falltür geöffnet hat, nimmt der Rabe auf einmal die Zeitung an und man bekommt einen wichtigen Gegenstand im Austausch. Hatte man das ganze jedoch vorher schon mehrfach ausprobiert, denkt man natürlich nicht mehr daß dies die Lösung ist.

So ein Rätseldesign ist natürlich frustrierend weil man entweder gar nicht drauf kommt, oder irgendwann aus Verzweiflung alles noch einmal durchprobiert. Dabei geht viel Spielspaß verloren.

Als Ausweg bleibt einem leider nichts anderes übrig als alle Aktionen immer wieder von neuem auszuprobieren. Auch immer wieder mit den gleichen Personen zu reden, bringt ab und zu einen neuen Gesprächsinhalt zu Tage.

Im späteren Verlauf werden die Rätsel noch kniffliger. Wichtig ist sich an alle Infos und Rätsel von Anfang an zu merken, es kann durchaus sein daß man spät im Spiel etwas erledigen muß, wo man schon in den ersten Minuten darauf hingewiesen wurde. In den meisten Fällen dürfte man das aber schon lange vergessen haben.

Beim andauernden Absuchen nerven dann die oft langen Wege, da bis kurz vor Ende die komplette Burg begehbar bleibt. Selbst mit der Möglichkeit der schnelleren Raumwechsel durch Rechtsklick, vergeht sehr viel Zeit mit Herumlaufen.

Die letzten Rätsel sind teilweise jedoch oft so weit hergeholt, daß man eigentlich nur noch durch Ausprobieren auf die Lösung kommt. Oder man gibt irgendwann auf und schaut in eine Lösung.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Eigentlich ist das Adventure sehr gelungen. Die guten Sprecher, die tolle Musik, schöne Grafik und witzige Charaktere bilden eine hervorragende Grundlage für ein gelungenes Adventure. Auch die Rätsel sind oft witzig gemacht und logisch lösbar.

Als großer Nachteil steht der starre und lineare Ablauf in welchen die Rätsel gelöst werden müssen. Das bringt viel Laufarbeit und Längen ins Spiel, vom unnötigen Frusterlebnissen ganz zu schweigen. Wer sich nicht scheut ab und zu mal in eine Lösung zu schauen, wird trotzdem einige nette Abende verbringen.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

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