Crysis 2

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: 3D Shooter
VÖ: März 2011
Entwicklungsstudio: Crytek
Publisher: Electronic Arts
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Das Intro von Crysis 2 beginnt noch recht unspektakulär. Eine Einblendung einer Nachrichtenübertragen vom Sportgeschehen in New York City läßt nichts Ungewöhnliches erahnen. Aber spätestens in den nachfolgenden aktuellen Nachrichten, zeigt sich daß es sich um die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm handelt. Auftretende Fälle einer Infektion mit einem Virus der Ceph, also den Aliens des ersten Teils, gipfeln in schweren Krawallen.

Nach einem Schnitt startet das Spiel in einem Unterseeboot. Anders als im direkten Vorgänger übernimmt der Spieler einen neuen Helden mit dem Codenamen Alcatraz. Dieser ist Mitglied einer Einheit die einen geheimen Einsatz, angeblich zu humanitären Zwecken, in New York hat.

Kurz vor der Ankunft am Ziel wird das U-Boot jedoch angegriffen und versenkt. Nur knapp dem Ertrinken entkommen, werden die verbliebenen Mitglieder der Kampfeinheit von den Ceph niedergemäht. Nur Alcatraz entkommt mit Glück dem Tod und wird von einem Krieger in einem Nanosuit gerettet.

Dieser stellt sich als kein geringerer als Prophet aus Teil 1 heraus. Um dessen Leben zu retten, überläßt er Alcatraz seinen Nanosuit. Da er selbst mit dem Alien Virus infiziert wurde, tötet er sich anschließend selbst. In einer Botschaft hinterläßt er Alcatraz einige Informationen und die Aufgabe die Menschheit vor dem Ceph zu retten.


Grafik ( 10 / 10 ):

Was die CryENGINE 3 auf den Bildschirm zaubert, ist schon beeindruckend. Schon in den ersten Minuten faszinieren die Wassereffekte der ins U-Boot einbrechenden Wassermassen, Schade daß dem Spieler kaum Zeit bleibt diese eindrucksvolle Darstellung zu bestaunen. Auch die Licht- und Beleuchtungseffekte sind wirklich gut gelungen. Da das Spiel nun auch schon etwas älter ist, läuft es auch auf einem Mittelklasse PC schon relativ gut.

Für Grafikkarten mit DirectX 11 Unterstützung, was mittlerweile auch schon Einsteigerkarten beherrschen, gibt es ein herunterladbares DirectX 11 Ultra Upgrade, damit sieht die Grafik noch ein Quentchen besser aus. Neben Unterstützung für spezielle DX11 Techniken, bietet es einige Performance Optimierungen. Diese gelten übrigens auch für DirectX 9 Grafikhardware.

An manchen Stellen sehen die Effekte aber etwas übertrieben aus, so glänzen die herumstehenden Autos als wären sie komplett mit Schweineschmalz eingerieben. Alles spiegelt sich darin und irgendwie sehen sie einfach nur fettig aus. In einer von Kämpfen verwüsteten Stadt sollten sie doch eher schmutzig und staubbedeckt sein.

Bis auf diese Kleinigkeit, sieht die Umgebung aber stimmig aus. New York trägt sichtbar die Narben der Alieninvasion, ganze Straßenzüge liegen in Schutt und Asche. Überall liegen Fahrzeugwracks und Trümmer herum. Von den Opfern der Kämpfe, egal ob Menschen oder Alien, fehlt aber jede Spur. Außer für die Story wichtigen Gefallenen und den gerade getöteten KI Kollegen oder Aliens, gibt es keine Hinweise daß mal jemand in der Stadt gelebt und gekämpft hat. Aber soweit sollte der Realismus dann vielleicht auch nicht gehen. Insgesamt ist die Zerstörung durch die Ceph jedoch sehr eindrucksvoll dargestellt worden.

Im krassen Gegensatz zu den zerstörten Straßenzügen, sehen die Strukturen der Aliens aus. Deren halborganischen Strukturen ziehen sich quer durch Gebäude und Straßen und sind perfekt und makellos. Die Aliens selbst tragen fremdartige Rüstungen, darunter sehen sie sonderbar glibberig aus. Werden sie beschossen spritzt der Glibber auch eklig in der Gegend herum. Aber wahrscheinlich finden die Ceph uns genauso fremdartig.

Die PC Version bietet übrigens auch 3D Unterstützung, diese konnte aber mangels 3D fähigem Equipment nicht angeschaut werden.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Wirklich schön ist der Soundtrack geworden, der immer für die passende Musikuntermalung in den einzelnen Abschnitten sorgt. Auch die deutschen Sprecher sind sehr gut ausgewählt, im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen, klingen diese sehr professionell und geben den Charakteren auch Tiefe und Glaubwürdigkeit.

Extrem nervig ist nur der Anzug, jede noch so kleine Aktion wird von diesem kommentiert. Ob es eine tiefere Bedeutung hat, daß diesem eine Frauenstimme verpaßt wurde, sei mal dahingestellt. Aber schon nach kurzer Zeit nervt das Gequatsche extrem. Vor allem in Kämpfen wenn man schnell zwischen den einzelnen Fähigkeiten hin und her wechselt, ist der Anzug nur noch am Reden.


Singleplayer ( 8 / 10 ):

Schon in der Einführung stellt ein sehr martialisch und grafisch hervorragend aufgemachtes Video die besonderen Fähigkeiten des Kampfanzuges vor. Die zweite Generation des Nanosuits bietet neben den altbekannten Stealth, Panzerung und Kraft Fähigkeiten die Möglichkeit, fremde DNA aufzunehmen um einzelne Aspekte zu verbessern. Die DNA wird dabei ähnlich Erfahrungspunkten beim Töten mancher Gegner erlangt, und kann dann in die Verbesserungen des Nanosuit investiert werden.

Insgesamt stehen vier Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, Gelegenheitsspieler können auf Rekruten Level spielen, während absolute Hardcore Zocker als post-humaner Krieger losziehen. Sind einzelne Stellen zu schwierig, kann auch während des Spieles auf einen einfacheren Schwierigkeitsgrad umgestellt werden. Für erfahrene Spieler ist Normal schon fast zu einfach, vor allem durch die Unmengen an aufzufindender Munition. Einfach draufhalten was die Waffe hergibt sobald Feinde auftauchen, sparsam muß man nicht sein. Somit ist auch keine ausgeklügelte Taktik vonnöten. Deswegen sollte unbedingt der Schwierigkeitsgrad höher eingestellt werden.

Eine Übersichtskarte erleichtert das Finden des nächsten Missionsziel, die Levelabschnitte sind im Prinzip zwar linear, allerdings erscheinen sie recht weitläufig da es meistens mehrere Wege zum Ziel gibt. Die einzelnen Bereiche sind auch sehr abwechslungsreich gestaltet. Mal geht es durch die Straßen, dann wieder über die Häuserdächer oder auch mal unter der Erde weiter. Auch wechseln sich Bereiche mit viel Action oder eher ruhigere Passagen ab. Zur weiteren Abwechslung gibt es auch Abschnitte die mit einem Fahrzeug bewältigt werden müssen.

Ab und an wird der Spielstand an festen Speicherpunkten gespeichert, allerdings ist nicht immer so leicht feststellbar wann genau der Checkpoint erreicht wurde. Das ist zwar nicht schlimm, stört aber manchmal etwas wenn man aufhören will und nicht sicher ist ob nun gespeichert wurde oder nicht.

Je nach Spieler sind die verschiedensten Vorgehensweisen möglich, durch den Tarnmodus können jedoch viele Gegner einfach umgangen werden. Allerdings bekommt man nur durch das Töten von Gegnern die nötige Alien DNA um die Fähigkeiten des Anzugs zu steigern. Diese sind in Gruppen eingeteilt, aus jeder kann nur eine gleichzeitig aktiviert sein. Neben recht hilfreichen Fähigkeiten wie die bessere Ausnutzung der Anzugsenergie, gibt es einige die eher in speziellen Fällen einen Vorteil bringen. Somit fällt die Entscheidung eigentlich relativ schnell, die Auswirkung aufs Spiel selbst ist aber eh nur minimal.


Multiplayer ( - / 10 ):

Für Multiplayer Spiele ist ein mycrysis Account notwendig. Nervig ist daß man bei jedem Spielstart aufs Neue zur Anmeldung an mycrysis aufgefordert wird. Die Möglichkeit das dauerhaft abzulehnen gibt es nicht. Da der Multiplayer nur die übliche Standardkost bietet, wurde er nicht angeschaut.


Fazit:

Am meisten beeindruckt sicherlich die sehr gute Grafik, auch wenn dafür ein schneller Rechner notwendig ist. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte dafür aber jeder Mittelklasserechner ausreichen. Ansonsten ist Crysis 2 ein gefälliger Shooter, gut inszeniert und mit einer interessanten Story. Durch die verschiedenen Eigenschaften des Nanosuits, kommen sowohl Actionanhänger als auch Schleichfreunde auf ihre Kosten.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 10 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video