Cursed Mountain

Getestetes System: Wii
Weitere Systeme: -
Kategorie: Survival Horror
VÖ: September 2009
Entwicklungsstudio: Deep Silver
Publisher: Deep Silver
Alterseinstufung: 16+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (UK)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Auf der Suche nach seinem verschollenen Bruder Frank Simmons verschlägt es Eric in ein verlassenes Bergdorf im Himalaja. Schnell findet er heraus dass hier einiges im Argen liegt.

Die meisten Bewohner sind geflohen, die Zurückgebliebenen leben nicht mehr. Die Gassen der verlassenen Stadt werden von den Geistern der Verstorbenen heimgesucht. Die Ursache hängt mit dem Verschwinden seines Bruders zusammen, der den heiligen Berg Chomolonzo besteigen wollte um ein Artefakt zu bergen. Dadurch wurde der Zorn der Göttin heraufbeschworen worauf verhindert wird dass die Toten das Reich der Lebenden verlassen können.


Grafik ( 8 / 10 ):

Der erste Eindruck den Cursed Mountain nach der Anfangssequenz hinterlässt ist sehr enttäuschend. Anstatt der erhofften tollen Grafik mit Weitsicht auf die Berglandschaft erwartet den Spieler nur ein matschiges Schneegestöber mit einer sehr grob und eckig modellierten Umgebung. Erst im nächsten Abschnitt löst das Spiel seine Versprechen ein. Die Landschaft sieht recht gut aus, auch die Weitsicht beeindruckt. Man hat wirklich das Gefühl mitten im Himalaya unterwegs zu sein.

Die verlassenen Dörfer und Kloster sehen trostlos aus und hinterlassen eine sehr bedrückende Atmosphäre beim Spieler. Das Auftreten der Geister wird durch schöne und gruselige Effekte begleitet. Auch die Darstellung der Geisterwelt wie Eric sie durch das dritte Auge sieht, weis zu gefallen.

Das einzige wirkliche Manko an der grafischen Darstellung sind die Animationen, leider sind diese sehr steif geraten. Zu den Geistern passt dies noch, aber der Spielercharakter selbst sieht aus als hätte er einen Stock verschluckt. Springt der Spieler von einem kleinen Vorsprung gibt es nicht einmal eine richtige Animation, der Charakter läuft einfach ein Stückchen nach unten versetzt weiter.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Eine wirklich gute Idee ist dass die Funksprüche während dem Spiel aus der Wiimote kommen. Neben der typischen schlechten Funkspruchqualität wirkt es sehr viel authentischer als wenn die Stimme aus den Lautsprecherboxen kommen würde.

Ansonsten beschränkt sich der Sound hauptsächlich auf Wind und Umgebungsgeräusche, welche aber gut gelungen sind und sehr zur Stimmung beitragen. Auch hier schaffen es die Entwickler den Spieler mitten in die Berge nach Tibet zu versetzen. Die Hintergrundmusik fällt dagegen kaum auf, obwohl auch sie sehr zur Atmosphäre beiträgt.


Singleplayer ( 4 / 10 ):

Fasziniert von der eigentlich recht guten Aufmachung beginnt man den Ausgangsort des Abenteuers zu erkunden, schon früh gibt es den ersten Schockeffekt. So wird man als Spieler gleich konditioniert und sitzt von da an unruhig und verängstigt vor seinem Bildschirm. Leider hält die Spannung nur eine gewisse Zeit an. Anstatt sich auf die Socken zu machen um seinen verschollenen Bruder zu retten, schleicht der Spieler wie ein Rentner im Urlaub durch den Level. Nach kurzer Zeit benutzt man dauerhaft den Knopf zum Rennen, damit man wenigstens etwas vorankommt. Dadurch wirkt das Spiel sehr zäh und kommt einfach nicht in Fahrt, auch die Geistererscheinungen verlieren schnell ihren Schrecken da sie sehr vorhersehbar werden.

Die Levels selbst sind strikt linear, gibt es vorher mögliche Abzweigungen sind diese meistens durch magische Siegel verschlossen. Sobald der entsprechende Auftrag erfüllt ist, ist dieses gebrochen und der nächste Abschnitt wartet darauf erkundet zu werden. Der einzige Grund überhaupt in die seltenen Nebenräume zu schauen, sind die über das Spiel verstreuten Bücher welche die Hintergrundgeschichte vorantreiben.

Das grösste Problem von Cursed Mountain ist aber die schlechte Steuerung. Nicht nur dass sie sehr zäh und unnötig umständlich ist, zusätzlich bleibt man auch an allen Ecken und Kanten hängen. Am schlimmsten sind aber die Fuchteleinlagen mit der Wiimote, diese werden viel zu oft nicht richtig erkannt. Gerade in den Bosskämpfen wird das Spielen dadurch zur Qual. Aber auch manch einfacher Gegner wird zum kaum überwindbaren Hindernis wenn das Spiel partout die nötigen Bewegungen ignoriert.

Wie verkorkst das ganze Konzept ist, zeigt sich auch sehr deutlich am ersten Bosskampf, auch hier ist der schlimmste Gegner die Wiimote. Wer doch die Geduld aufbringt und denn Kampf öfters versucht, darf sich die Videosequenzen jedes Mal neu anschauen. Überspringen ist leider nicht möglich. Spätestens an dieser Stelle stellt sich die Frage ob man nicht lieber etwas anderes aus dem Regal holen will. Ansonsten nerven die teils sehr schlecht angelegten Speicherpunkte. Erst mühsam mehrere Räume nach nötigen Gegenstände abzusuchen um dann ohne Speichermöglichkeit in einen schwereren Kampf geworfen zu werden, ist einfach nur frustrierend.


Multiplayer ( - / 10 ):

nicht vorhanden


Fazit:

Cursed Mountain ist eine wirkliche Enttäuschung. Die eigentlich gut gemachte Story und die tolle Stimmung scheitern kläglich an einer total verhunzten Steuerung. Selbst als hartgesottener Spieler muss man sich zum Weiterspielen zwingen. Mehrmals war ich kurz davor das Spiel einfach abzubrechen. Ein bisschen Feintuning an der Steuerung und das Spiel wäre ein klarer Hit geworden. Wer es trotzdem unbedingt anschauen will, sollte jedenfalls warten bis es billiger zu haben ist.


Wertungsübersicht:

System: Wii
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 4 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video