Dante’s Inferno

Getestetes System: Playstation 3
Weitere Systeme: PSP
Kategorie: Action Adventure
VÖ: Mai 2010
Entwicklungsstudio: Visceral Games
Publisher: Electronic Arts
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (UK)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Auch wenn Dantes Inferno zuerst einmal ein dreister God of War Klon ist, bietet es doch eine interessante Story und eine sehr gelungene Umsetzung des Spielprinzips.

Kreuzfahrer Dante wird bei den Kämpfen um die Zitadelle von Acre tödlich verwundet. Da er seiner Liebsten versprochen hat zurückzukehren, verweigert sich Dante dem eigenem Schicksal. Im Zweikampf besiegt er Tod und nimmt diesem seine Sense ab.

Heimgekehrt nach Italien, muß Dante feststellen daß seine geliebte Beatrice getötet wurde. Ihr Geist erscheint ihm, nur um sogleich von Luzifer in die Hölle gerissen zu werden. Um sie vor der Vermählung mit diesem zu retten, bricht Dante auf um die neun Kreise der Hölle zu durchschreiten und Luzifer zu besiegen.


Grafik ( 8 / 10 ):

Dantes Inferno fällt vor allem durch seinen düsteren und morbiden Grafikstil auf. Hier wurde sich sehr viel Mühe gegeben um die verschiedenen Aspekte der Hölle darzustellen. Gerade die Bosse können sich sehen lassen. Allerdings ist die Darstellung zuweilen schon sehr verstörend, für Kinderaugen oder zarte Gemüter ist das Spiel nicht geeignet.

Aufgrund der limitierten Hardware, verliert die PSP Version leider stark an Reiz. Durch die groben Texturen und blassen Farben wirkt die ganze Szenerie nicht mehr so stimmungsvoll. Die PS3 Version ist dagegen sehr gut gelungen. Normalerweise ist die Qualität der Grafik nicht unbedingt ausschlaggebend für ein gutes Spiel, bei Dantes Inferno macht sie aber einen großen Reiz des Spieles aus. Das Thema der neuen Höllenkreise muß einfach düster und verstörend dargestellt werden um seinen besonderen Reiz zu entfalten.

Des weiteren leidet die PSP Version unter der bescheidenen Kameraführung. Schon beim ersten Kampf gegen Tod, sind die Buttons welche gedrückt werden müssen, nicht zu sehen. Durch die schlechte Kameraausrichtung sind diese außerhalb des sichtbaren Bereiches. Somit muß Dante erstmal vom Gegner weglaufen um die Anzeige zu erkennen. So gestalten sich die Kämpfe natürlich nicht sehr ansprechend.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Neben der guten Grafik ist für eine richtig gute Atmosphäre auch der entsprechende Sound nötig. Hier gibt sich das Spiel keine Blöße. Die eingekerkerten und geschundenen Seelen geben gequälte Schreie oder Gestöhne von sich. So oder so ähnlich könnte es wirklich in der Hölle zugehen.

Auch die Sprecher sind sehr gut ausgewählt, wobei die englischen um Längen besser als die Deutschen sind. Aber das ist ja leider bei fast allen Spielen so. Eher stört da schon daß die deutschen Sprecher nicht lippensynchron sind.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Der herausragende Teil von Dantes Inferno ist eindeutig das abgefahrene Setting. Es macht einen Heidenspaß sich die neun Kreise der Hölle anzuschauen und sich durch die Story zu kämpfen. Auch wenn die Spielmechanik nichts bietet was es nicht auch schon woanders gab, wird doch eine solide und spaßige Alternative geboten.

Anfänger kommen mit den Standardangriffen auf ihre Kosten, wenn auch nur auf den einfachsten zwei Schwierigkeitsgraden. Genreprofis werden auf den schwierigen Stufen gefordert und bekommen auch eine große Auswahl an verschiedenen Angriffen geboten. Gelungene Combos sorgen dabei für erhöhten Schaden.

Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Ausrichtungen, die unheiligen Verbesserungen beeinflussen den Nahkampf mit der Sense. Die heiligen den Fernkampf mit dem Kreuz. Welchen von beiden Pfaden der Spieler folgt bleibt ihm selbst überlassen, etwas von beidem ist auch möglich. Da beim weiteren Durchspielen alle errungenen Fähigkeiten auf Wunsch erhalten bleiben, können auch beide Pfade komplett erlernt werden.

Durch aufgesammelte Seelen können diese Aufwertungen bezahlt werden. Im Kampf können geschwächte Gegner mit einem speziellen Finishing Move vernichtet werden. Dabei kann sich der Spieler entscheiden ob er die Seelen verdammt oder erlöst. Letzteres gibt zwar mehr Seelen, dauert aber länger und erfordert mehr Button Mashing.

Wo viel Licht ist, gibt es aber auch Schattenseiten. So ist das Spiel gerade am Anfang ziemlich schwer, gleich zu Beginn gibt es einen Bosskampf gegen Tod. Ohne jegliche Hilfestellung gilt es diesen zu besiegen, was für einen Neueinsteiger kaum zu schaffen ist. Ist diese frustrierende Hürde aber erstmal geschafft, macht das Spiel einen Heidenspaß.

Ein weiterer Nachteil ist zudem die überaus exzessive Nutzung von Quicktime Events. Abgesehen davon daß diese Seuche mittlerweile alle aktuellen Spiele erfaßt hat, wird es in Dantes Inferno einfach nur übertrieben. Weniger wäre da oft mehr gewesen. Gerade bei der PSP ist dies nervig da, wie schon beschrieben, die Kamera oft die Anzeige der zu drückenden Buttons versteckt.

Die Steuerung der PSP krank zudem durch die schlechte Anordnung der Buttons auf der kleinen Konsole. Während der Analogstick zum Laufen benutzt wird, ist die linke Schultertaste fürs Blocken zuständig. Zum Ausweichen müssen beide Schultertasten und der Analogstick betätigt werden. Spieler mit großen Händen haben da innerhalb weniger Minuten schmerzende Finger und verkrampfte Hände.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Auch wenn das Spielprinzip von Dantes Inferno nur geklaut ist, gefällt es mir doch besser als God of War. Das liegt zum einen an der interessanteren Spielwelt, andererseits an dem etwas gefälligerem Gameplay. Gerade für Spieler die nicht in diesem Genre zuhause sind, bietet es einen zugänglicheren Einstieg. Über diese Einschätzung kann natürlich nach belieben gestritten werden. Aber egal ob es jetzt das bessere Spiel ist oder nicht, Dantes Inferno ist jedenfalls ein gutes und interessantes Spiel. Die PSP Version ist allerdings nicht besonders empfehlenswert aufgrund der schlechteren Spielbarkeit und Grafik.


Wertungsübersicht:

System: PS3
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: PSP
Grafik: ( 5 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Bilderstrecke

PSP Version
 
 
 

Gameplay Video PS3



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