Dead Island

Getestetes System: XBox 360
Weitere Systeme: -
Kategorie: Open World
VÖ: 2011
Entwicklungsstudio: Techland
Publisher: Deep Silver
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: NTSC (US)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Es gibt auf der Erde viele paradiesische Fleckchen, die meisten davon sind jedoch nur für die Reichen. Normale Menschen kommen dort nur hin um zu arbeiten. Doch manchmal passieren Dinge die den Unterschied zwischen arm und reich vergessen machen.

Die Insel Banoi ist so ein Paradies, doch als der Spielercharakter eines morgens verkatert aufwacht, findet er sich in einer blutigen Zombieapokalypse wieder und kämpft auf der tropischen Insel um sein Überleben.


Grafik ( 8 / 10 ):

Auf den ersten Blick macht die Grafik einen eher schlechten Eindruck. Als der Spielercharakter in seinem Hotel aufwacht, wird er von langweiligen Texturen und sich wiederholenden Grafikelementen umgeben. Ein kurzer Blick ins Bad aller Hotelzimmer zeigt die völlige Abwesenheit von Spiegeln, anscheinend erschien den Entwicklern der Aufwand zu groß um diese mit ins Spiel zu nehmen.

Zum Glück wendet sich das Bild sobald das Hotel verlassen wurde. Die Außenanlagen sehen um ein vielfaches besser aus. Zwar finden sich auch hier immer wiederkehrende Elemente, aber diese fallen bei weitem nicht so stark auf wie in den Hotelfluren.

Die Hotelanlage besteht aus zahlreichen Schwimmbecken welche von Liegestühlen, Palmen und Cocktailbars gesäumt sind. Bergab geht es zum Strand wo umgekippte Liegestühle und zerstörte Sonnenschirme vom Chaos zeugen.

Die komplette Anlage wirkt äußerst glaubwürdig und bringt das Flair einer im Chaos versinkenden Insel sehr gut rüber. In der Ferne verschwinden zwar die Details, trotzdem sieht die Landschaft nicht leer aus. Gebäude und andere wichtigen Strukturen sind noch gut zu erkennen.

Nicht so gut gelungen sind jedoch die Zombies. Hauptsächlich gibt es zwei Typen, Strandjungs in kurzen Hosen und schlanke Frauenzombies im immer gleichen Bikini. Ok, die Muster sind unterschiedlich und die Köpfe auch. Aber die Körper scheinen alle geklont zu sein.

Für die anderen Charaktere, wie zum Beispiel Questgeber, wurde sich aber mehr Mühe gegeben. Jeder sieht individuell aus und nicht wie aus dem Klongenerator.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Auch bei den Sprechern wurde sich mehr Mühe gegeben. Die englischen Stimmen passen sehr gut zu den Charakteren und sind wirklich gut gesprochen. Die Zombies dagegen dürfen nur das übliche Grunzen von sich geben.

Im Hintergrund gesellt sich leichte Musikuntermalung und das Geschrei der Möwen zu einer sehr passenden Klangkulisse. Nicht was man zu hören bekommt ist grandios, aber doch deutlich über dem Durchschnitt.

Die restlichen Soundeffekte sind nicht der Rede Wert, Hiebwaffen klingen angenehm gewichtig, Autos brummen der Erwartung entsprechend vor sich hin. Und auch der Rest fügt sich ganz gut ins Gesamtbild ein.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Nach dem etwas langweiligen und voraussehbaren Einstieg, entpuppt sich das Spiel mitnichten als billige Mischung aus Zombiesurvival und GTA. Zuerst gilt es jedoch einen von vier Charakteren auszuwählen. Diese bieten neben verschiedenen Hintergrundgeschichten, welche aber keinen Einfluß aufs Spiel haben, noch unterschiedliche Spezialisierungen. Diese entsprechen den typischen Klassen von Onlinespielen. So können die Spieler unter anderem eine Spielweise als Tank, Damagedealer, Heiler und Fernkämpfer anstreben.

Die Story bietet zwar nichts weltbewegendes, aber reicht aus um den Spieler zu motivieren. Ziel ist es vor den Zombies von der Insel zu fliehen. Da das nicht alleine geht, schließt man sich verschiedenen Gruppierungen an und erledigt in typischer Open World Manier verschiedene kleine und größere Besorgungen für diese.

Schon in den ersten ein oder zwei Stunden ist das Questlog voller Arbeit. Sei es das Retten von Leben oder auch nur mal Erinnerungsstücke ranzuschaffen. Neben dem Fortschritt im Spiel, bringen erledigte Aufträge Erfahrungspunkte. Mit diesen können Verbesserungen und neue Fähigkeiten erlernt werden. Auch hier hat man alles schon mal gesehen, die Umsetzung ist aber gut gelungen.

Es gibt drei Fertigkeitsbäume auszufüllen, je einen für Überleben, Kampf und Wut. Auf diese verteilen sich verschiedene Vorteile. Während man sich unter dem Fertigkeitsbaum Kampf recht gut vorstellen kann was es dort zu finden gibt, nämlich diverse Arten seine Schaden zu steigern, finden sich unter Wut eher Buffs die Teamkollegen im Multiplayer unterstützen. Überleben dagegen verbessert die Möglichkeiten beim Plündern und Sammeln von Ressourcen.

Diese finden sich über die ganze Spielwelt verteilt in Koffern, Schränken und anderen Orten. Mit diesen lassen sich die gefundenen Waffen reparieren, verbessern oder sogar komplett neue entwerfen. Zumindest wenn man die nötigen Bauanleitungen gefunden hat. Überschüssiges Material kann verkauft werden um durch das zusätzliche Geld noch bessere Waffen anzuschaffen.

Diese braucht der Spieler spätestens wenn er den verschiedenen speziellen Untoten begegnet. Neben explodierenden Zombies machen besonders starke oder schnelle Gegner das Überleben schwer. Auch hat der Spielercharakter nur eine begrenzte Ausdauer zur Verfügung. Jeder Schlag oder das Rennen verbrauchen diese und zwingen den Spieler zu kurzen Erholungspausen um wieder effektiv kämpfen zu können.


Multiplayer ( 7 / 10 ):

Im Mehrspieler oder Coop-Spiel, können bis zu vier Spieler zusammen die Story erleben. In diesem Modus bekommen die Fähigkeiten aus dem Wut Fertigkeitsbaum auch eine größere Bedeutung als im Solospiel. Spieler können beliebig bei anderen ins Spiel einsteigen und diese unterstützen.


Fazit:

Wer immer noch nicht die Lust auf Zombies verloren hat, findet in Dead Island eine Mischung aus Open World und Survival Spiel vor sich. Der erste Eindruck ist dann auch deutlich positiver als erwartet. Sowohl Setting als auch die blutrünstige Aufmachung erwecken den Anschein einer billigen Mischung von angesagten Spielelementen, geboten wird aber ein gruseliges Open World Abenteuer im Stile eine GTA. Leider geht dem Spiel gegen Ende doch etwas die Luft aus, bis dahin wird man aber gut unterhalten.


DLC: Bloodbath Arena

Mit diesem DLC wird dem Spiel ein Arena Spielmodus hinzugefügt. In verschiedenen Arenen kämpfen ein bis vier Spieler gegen Wellen von Zombies ums Überleben. Während den Wellen von Zombies gibt es jeweils eine besondere Herausforderung. So muß ein Zombie in Brand gesetzt werden oder der Spieler darf seine Ausdauer nicht komplett verbrauchen. Erfüllt man diese, gibt es extra Erfahrungspunkte.

Gesammelte Erfahrungspunkte, Waffen und Ressourcen können dann auch beliebig ins Hauptspiel oder aus diesem übernommen werden.


Wertungsübersicht:

System: XBox 360
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( 7 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video