Der Fluch der Osterinsel

Getestetes System: Nintendo DS
Weitere Systeme: -
Kategorie: Adventure
VÖ: 2010
Entwicklungsstudio: Independent Arts
Software
Publisher: SevenOne Intermedia
GmbH
Alterseinstufung: 0+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Der Fluch der Osterinsel spielt kurze Zeit nach den Ereignissen von "Die Krone des Midas". Stephan, Protagonist des Vorgängers, schlägt sich als Student der Ethnologie durch. Seine Job als Nachtwächter, der ihn schon in allerlei Abenteuer verwickelte, hat er aufgegeben. Auch seine Freundin hat sich mittlerweile von ihm getrennt.

Als Stephans Professor ihm über ein im 19. Jahrhundert versunkenes Schiff erzählt, ist dieser zuerst wenig begeistert da er sein Studium weiterführen will. Auch daß an Bord eine geheimnisvolle Steintafel sein soll, mit deren Hilfe sich die Schrift der Eingeborenen der Osterinsel entziffern lassen soll, kann ihn nicht überzeugen. Erst als er erfährt daß auch seine Ex-Freundin Jessica an der Suche beteiligt ist, macht er sich auf den Weg nach St. Petersburg um das verschwundene Logbuch des ehemaligen Kapitäns zu suchen.

Eine Suche die sich schnell als klassisches Point & Click Adventure herausstellt, angereichert mit Schauplätzen in verschiedenen exotischen Orten und diversen Minispielchen.


Grafik ( 7 / 10 ):

Die Grafik ist auf dem kleinen Display des Nintendo DS sehr unübersichtlich, Details sind kaum zu unterscheiden. Die Hintergrundgrafiken sind aber durchweg gut gezeichnet und sehen stimmungsvoll aus. Diese werden auf dem Touchscreen dargestellt, der obere Teil des Displays bleibt meistens unbenutzt.

Die meisten Gegenstände in den einzelnen Räumen sind kaum zu erkennen. Allerdings markiert das Spiel auf Wunsch wichtige Punkte, somit ist ein nerviges Absuchen des Bildschirms nicht nötig. Anders wäre es aber sonst auch kaum spielbar, da die meisten Gegenstände nur millimetergroße Pixelhäufchen sind.

Das Abenteuer führt durch mehrere Schauplätze, die alle sehr interessant und abwechslungsreich gehalten sind. Egal ob es im verschneiten St. Petersburg oder am sonnigen Sandstrand spielt, Langeweile kommt so keine auf.

Die Figuren sind gut animiert wenn sie sich durch die Bildschirme bewegen, aber auch oft sehr klein. Nur in einzelnen Räumen sind sie manchmal etwas größer. So schön ein Point & Click Adventure auch auf dem DS funktioniert, die kleinen Bildschirme sind dabei wirklich ein Ärgernis.


Sound & Musik ( 5 / 10 ):

Außer verschiedenen seichten Hintergrundstücken werden nur ab und zu kleine Soundeffekt geboten. Solche Soundschnipsel gibt es aber nur in den entsprechenden Situationen, richtige Hintergrundgeräusche sind nicht vorhanden. Am Ufer eines Sees gibt es keinerlei Geräusche zu hören, keine Wellen oder Tiere. Nur der Hund, der Teil eines Rätsels ist, gibt ein Knurren und Bellen von sich.

Die Hintergrundmusik kann auch nicht wirklich überzeugen, sie erinnert eher an Ambient oder Fahrstuhlmusik und versucht etwas Stimmung zu erzeugen. Neben mangelnder Qualität, fällt sie auch durch relativ kurze Soundschleifen auf. Aber wenigstens nervt sie nicht.

Um die eher durchwachsene Klangkulisse noch unwichtiger zu machen, sind die Sprecher nicht vertont. Dialoge gibt es nur als Textboxen zu lesen.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Die Steuerung ist ganz klassisch und typisch für ein Adventure, allerdings wird statt der Maus der Stylus benutzt. Mit diesem werden Gegenstände markiert oder die Protagonisten durch die einzelnen Räume bewegt. Das geht aber auch einfach mit dem Steuerkreuz. Auch das Inventar ist leicht zu bedienen, auch da die Anzahl der Bildschirme an einzelnen Orten begrenzt ist. So sind die Laufwege, und die Anzahl der Gegenstände die gleichzeitig herumgeschleppt werden müssen, beschränkt. Bei einem Spiel für eine mobile Konsole ist das aber eher ein Vorteil da so kleinere Spielehappen konsumiert werden können.

Die Rätsel sind recht einfach, richtige Adventurefans werden wahrscheinlich unterfordert. Aber auch dies kommt dem mobilen Rätseln eher entgegen. Aufgrund der beschränkten Anzahl an Gegenständen und Räumen, kommt man auch mal mit Ausprobieren weiter.

An manchen Stellen wird auch die Kamera des DSi benutzt. Zum Beispiel gilt es ein Schriftstück vor eine Lampe zu halten. Eigentlich eine nette Idee, aber abends auf dem Balkon sehr unpraktisch wenn es schon dämmert. Erkennt die Kamera den Spieler nicht mehr, nervt es eher. Auch unterwegs im Zug sieht das ziemlich dämlich aus, zumindest beachten einen dann die lieben Mitreisenden. Auf dem DS wird einfach das Steuerkreuz benutz, anstatt Bewegungen über die Änderung der Kameraposition zu erkennen.

Die Geschichte entwickelt sich manchmal leider etwas unlogisch. Zum Beispiel werden im Gespräch Tatsachen als neu dargestellt die vorher schon mal erwähnt wurden. Vielleicht leidet das Alter Ego aber auch nur unter Gedächtnisschwund.

Aber auch mit dieser freundlichen Erklärung gibt es immer wieder kleine Unstimmigkeiten. Als der Spieler am Ticketschalter nach einem entflohenen Einbrecher fragt, kann ihm der Verkäufer nicht weiterhelfen. Wenn man noch den Tipp gibt daß man einen Ausländer sucht, fällt dem Verkäufer sofort der richtige Kunde ein. Allerdings hat das Spiel vorher keinen Hinweis gegeben daß der Einbrecher mit einem ausländischen Akzent oder Aussehen gesegnet ist.

Neben diesen, zugegebenermaßen Kleinigkeiten, kann das Spiel mit einer netten Geschichte aufwarten. Diese ist nichts Besonderes und wurde in ihrem Grundaufbau so schon oft gesehen. Die Umsetzung ist aber nett und interessant gehalten, so daß keinerlei Langeweile aufkommt. Auch die Charaktere sind gelungen, obwohl schon recht früh klar ist wer der Bösewicht ist.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Die Reise zur Osterinsel gestaltet sich als einfaches und nettes Feierabendspiel. Kein Streß, keine Hektik und die Rätsel lassen sich spätestens nach fünf Minuten Nachdenkens lösen. Für Adventureveteranen ist es sicherlich viel zu einfach, auch bietet die Hintergrundgeschichte wenig Neues oder überraschendes. Trotzdem, oder gerade deswegen, ist es ein gutes Adventure für unterwegs, welches einigen Spaß bereiten kann.


Wertungsübersicht:

System: DS
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

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