Duke Nukem Forever

Getestetes System: Playstation 3
Weitere Systeme: PC
Kategorie: Shooter
VÖ: 10. Juni 2011
Entwicklungsstudio: 3D Realms
Gearbox Software
Publisher: 2K Games
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

The King is back. Lange Jahre des Wartens sind zu Ende und ein Spiel, welches zu recht den Ausdruck Vaporware verdient hatte, ist endlich auf den Markt gekommen. Nach über 15 Jahren ist mit Duke Nukem Forever endlich der lange ersehnte Nachfolger der Ballerspiel Ikone Duke Nukem 3D herausgekommen.

Auch Duke Nukem sieht das so. Während er entspannt mit seinen Lieblingsgespielinnen im Luxusapartment die Vergangenheit in Form eines Videospiels wiederbelebt, erfährt er daß die vor Jahren besiegten Aliens wieder zurückgekommen sind. Dieses Mal wollen sie jedoch Frieden schließen, etwas das Duke sehr skeptisch stimmt. Obwohl er den offiziellen Befehl hat, sich zurückzuhalten, greift er zu den Waffen als die Aliens sein Casino angreifen.


Grafik ( 5 / 10 ):

Im Gegensatz zu seinem großartigen Vorgänger, kommt Duke Nukem Forever eher bescheiden daher. Die Grafik macht nur einen sehr durchschnittlichen Eindruck. Manche Stellen sehen sehr gut aus, während andere Teile eher schnell hingeschludert erscheinen. Am schlimmsten sind die häufigen Einbrüche der Framerate, das andauernde Stocken des Spielflusses zieht den Spielspaß stark nach unten. In vielen Abschnitten erscheint alles leicht unscharf, ähnlich dem Bild eines alten Fernsehers. Scharfgestellt wird nur die Tiefenebene auf welche das Zielkreuz zeigt. Das mag zwar als toller Effekt gedacht sein, nervt aber gewaltig und sieht einfach nur schlecht aus. Das manche Gegner nach Beschuß einfach tot in der Luft schweben, paßt nur zu gut zum durchwachsenen Gesamteindruck.

Zusätzlich trüben weitere Patzer das Bild, so erschien am PC während des Testens andauernd der Windows Mauszeiger im Spiel. Abhilfe brachte nur ein kurzzeitiger Wechsel zu Windows, was das Problem aber auch nicht lange löste.

Auf der Habenseite stehen dagegen die teils voller netter Ideen stehenden Levels, welche auch liebevoll umgesetzt worden sind. Es gibt viele Kleinigkeiten zu sehen, und vor allem auch interaktiv zu benutzen. So kann sich Duke zum Beispiel Popcorn in der Mikrowelle machen, wobei man zusehen kann wie sich die Packung des Popcorns langsame aufbläht. Schade daß diese Liebe zum Detail nicht konsequent durchgezogen wurde, sondern vieles schnell hingeschludert erscheint.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Das beste am Duke waren schon immer seine coolen Sprüche, und das hat sich glücklicherweise nicht geändert. Viele Dinge werden gewohnt obercool und von sich selbst überzeugt kommentiert. Machohaftes Verhalten gegenüber Frauen, oder besser Babes, inklusive. Auch bei der Musik gibt es keine Enttäuschung, gewohnt rockig wird der Spielverlauf begleitet.

Bei den Soundeffekten gibt es leider den einen oder anderen Ausrutscher. Warum Dukes 4x4 Monsterpickup wie ein altes getuntes Moped klingt, bleibt wohl immer ein Geheimnis der Entwickler. Der Rest, wie zum Beispiel Schußgeräusche und Explosionen, ist Standard wie es in vielen anderen Spielen zu hören ist.


Singleplayer ( 6 / 10 ):

Gleich vorneweg, im Vergleich mit dem Vorgänger schneidet Duke Nukem Forever um einiges schlechter ab. Dafür gibt es viele Gründe, einer der schwerwiegendsten ist der geänderte Spielfluß. Während Duke 3D rasante Action bot, spielt sich DNF irgendwie zäh. Wo früher die Gegner aus dem Hinterhalt zuschlugen um kurzerhand niedergemäht zu werden, dauern hier einzelne Kämpfe länger. Auch wenn der Unterschied nicht sehr groß ist, wirkt die Action nicht so flott und spaßig wie gewohnt.

Zusätzlich bremst das System zur Erneuerung der Lebensenergie. Anstatt Medikits oder ähnliches aufzusammeln, erneuert sich die Energieleiste sobald Duke sicher in Deckung ist. Dadurch entstehen immer wieder kurze Pausen um auf ein wiederauffüllen der Energieleiste zu warten. Ein hektischer Angriff, ein schneller Sprint zum Medikit und das darauffolgende Erledigen der restlichen Gegner, ist nicht machbar.

Ungewollte Unterstützung bekommt das alles noch durch die hakelige Steuerung. Duke bleibt an oft an Ecken hängen oder muß bei den Kletterpartien betont vorsichtig agieren. Vor allem in den Unterwasserabschnitten stirbt der Spieler viele unnötige Tode. Nicht durch die Gegner sondern weil er an einer Engstelle hängenbleibt und darauffolgend erstickt. Einige Bildschirmtode verursachte auch der andauernde Wechsel der Tastaturbelegung zwischen deutschem und englischem Layout der beim Testen der PC Version auftrat. Am PC zielt es sich dafür leichter als mit dem PS3 Pad. Der Konsolenversion hätte eine Zielhilfe, wie von anderen Shootern bekannt, sicherlich gutgetan.

Die Story zieht sich vor allem am Anfang wie ein Kaugummi. Aber auch im weiteren Verlauf des Spiels hat man das Gefühl das manche Abschnitte gestreckt worden sind um die einzelnen genialen Einfälle zu verbinden und Spielzeit zu schinden. So fährt der Spieler eine gefühlte Ewigkeit mit Dukes Pickup herum, nur unterbrochen von kurzen Ballerabschnitten, ohne das irgend etwas Spannendes oder Story entscheidendes passiert. Die vielen mit Gegnern gefüllten Gebiete, aus denen Duke nur weiterkommt sobald er alles niedergemacht hat, verstärken diesen Eindruck noch.

Ein weiteres großes Manko ist das Duke nur noch zwei Waffen gleichzeitig tragen kann. So gibt es zwar wieder die witzigen Waffen aus dem ersten Teil, wie zum Beispiel das Duke Gegner einfrieren kann. Da diese aber weniger effektiv sind als Raketenwerfer und Ripper, kommen diese nur selten zum Einsatz. Gerade bei Duke Nukem nimmt das sehr viel vom Spielspaß, welcher den Vorgänger ausgezeichnet hatte.


Multiplayer ( 2 / 10 ):

Eine der größten Stärken von Duke Nukem 3D war der Mehrspielermode. Selbst die üblen Verbindungsprobleme beim Netzwerkspiel konnten dies nicht verderben. Zumindest die Tatsache daß der Netzcode ziemlich schlecht ist, konnte das Entwicklerteam in die heutige Zeit retten. Zwar gibt es nicht mehr die vielen Verbindungsabbrüche, dafür ruckeln und teleportieren die Gegner durch die Gegend. Auf einer 1000er DSL Leitung ist das Onlinespiel quasi unmöglich. Andere Onlineshooter sind selbst mit 100ms Latenz noch problemlos spielbar, DNF versagt völlig und präsentieren sich unspielbar.

Auch die weiteren Einzelheiten klingen nicht sehr spektakulär. Eine nicht mehr zeitgemäße Beschränkung auf 8 Spieler, ein schnarchlangsamer und schlechter Spielebrowser sowie langweilige und unausgegorene Maps locken heutzutage keinen Spieler mehr vor den Rechner. Spaßfaktor gleich null, heißt das Fazit. Kleine schlampige Details, wie das nicht deaktivierbare Ingame Voice, passen da nur zu gut ins schlechte Bild.


Fazit:

Leider bleibt als Gesamteindruck die bittere Erkenntnis, das dem Duke noch einige Jahre Feinschliff gutgetan hätten. Klingt komisch, ist aber leider so. Auch erinnerte das Spiel oft eher an Halflife 2 als an das alte Duke Nukem 3D. Vor allem Fans werden durchaus ihren Spaß und nostalgische Gefühle erleben, müssen aber bereit sein einige Abstriche an den Erwartungen zu machen.


Wertungsübersicht:

System: PS3
Grafik: ( 5 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 2 / 10 )
Spieldauer: Angespielt
System: PC
Grafik: ( 5 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 6 / 10 )
Multiplayer: ( 2 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Bilderstrecke

Artwork Rückseite Inlay
 
Collectors Edition
Vorbesteller Box: Duke Tank Top
 

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