Ein Quantum Trost

Getestetes System: XBox 360
Weitere Systeme: -
Kategorie: 3D Shooter
VÖ: 2008
Entwicklungsstudio: Treyarch
Publisher: Activision
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

James Bond, Agent ihrer Majestät, ist wieder im Einsatz. Gleichzeitig zu den Kinofilmen mit Daniel Craig, gibt es auch ein Videospiel in welchem 007 gegen seine Widersacher kämpfen muß. Basierend auf den beiden Filmen, schießt sich Bond durch verschiedene bekannte Handlungsorte bis es am Ende zum großen Finale kommt.


Grafik ( 6 / 10 ):

Grafisch gibt sich ein Quantum Trost eher hausbacken. Die Qualität der Leveldarstellung ist nur durchschnittlich, alles ist sehr detailarm und eckig. Die Texturen sehen einfach und langweilig aus, womit der Gesamteindruck einer lieblosen Umsetzung unterstrichen wird. Selbst der, an sich abwechslungsreiche und gelungene Levelaufbau, rettet da nicht mehr viel. Richtig häßlich wirken die Helikopter und Fahrzeuge im Spiel, diese bewegen sich so unglaubwürdig wie man es sonst nur aus sehr alten Spielen der DOS Ära kennt.


Sound & Musik ( 4 / 10 ):

Manche Designentscheidungen machen es dem Tester wirklich nicht leicht. So zum Beispiel die absolut unerklärliche Entscheidung, die Videosequenzen sehr leise und die Effekte und Schußgeräusche extrem laut zu machen. Somit sind entweder die Sprecher kaum zu verstehen, oder die Nachbarn freuen sich über lauten Kampflärm und Todesschreie der Gegner. Wobei es um die Sprecher nicht schade ist, die deutsche Vertonung krankt an der unmotivierten und gekünstelt wirkenden Umsetzung. Die Soundeffekte sind übliches Mittelmaß, nicht besonders gut oder besonders schlecht.


Singleplayer ( 5 / 10 ):

Ein weiterer Grund um auf die Sprecher zu verzichten, ist die konfuse Story welche in den Zwischensequenzen erzählt wird und selbst durch die erzählten Zwischensequenzen kaum zu verstehen ist. Zwar basiert das Spiel auf den Kinofilmen, diese werden aber munter miteinander vermischt. Ohne diese zu kennen, ist es fast unmöglich eine Sinn in dem verworrenen Handlungsfaden zu erkennen.

So bleibt es nur, sich durch die einzelnen Abschnitte durchzuschießen, wobei sich die Gegner bezogen auf die Intelligenz auf dem Niveau bewaffneter Amöben bewegen. Am peinlichsten ist es wenn ein Gegner zwischen zwei Deckungen hin und her rennt, bis der Spieler dessen traurig unentschlossenen Dasein ein Ende bereitet.

Als Handwerkszeug zu deren Erlösung stehen verschiedene Waffen zur Auswahl, welche auch von erledigten Gegnern aufgenommen werden können. Spielerisch ist es aber völlig egal, außer im Aussehen und in der Menge der Munition unterscheiden sich die Waffen kaum. Vor allem die Pistolen sind beliebig austauschbar.

Manche Waffen sind mit einem Schalldämpfer ausgestattet, dieser erlaubt in bestimmten Abschnitten unentdeckt das Missionsziel zu erreichen. Dabei gibt es auch Überwachungskameras und Patroullien zu umgehen. Wird Bond dabei entdeckt attackieren Spezialeinheiten um ihn auszuschalten. Leider sind auch diese kein Stück besser als die normalen Gegner. Damit ist es einfacher diese auszuschalten, anstatt mühsam durch den gesamten Abschnitt zu schleichen.

Der größte Gegner im Spiel ist jedoch das System zur automatischen Deckungsfindung, welches sehr zickig agiert. Bond kann hinter fast allen Gegenständen in Deckung gehen und dahinter hervorschießen. Viel zu oft bleibt er jedoch hängen, ein schnelles Wechseln der Deckung wird dadurch unmöglich. Vor allem bei gegnerischen Granatenangriffen endet das oft tödlich.

Zur Auflockerung gibt es zwischendurch kurze Minispielchen, diese dienen zum Schlösserknacken oder um Alarmanlagen auszuschalten. Beides wirkt aber etwas fehl am Platz. Das überall Mobiltelefone mit vertraulichen Informationen herumliegen, mag zwar dem Spieler etwas helfen, paßt aber nicht so recht ins Bild. Eine Geheimorganisation welche überall ihre Handys verliert, wirkt dann doch eher albern.


Multiplayer ( 3 / 10 ):

Zuerst die schlechte Nachricht, es gibt kaum Spieler auf XBox Live zu finden. Aus diesem Grund war es während des Testes nicht möglich alle Spielmodi anzuschauen, die erforderliche Mindestspielerzahl von 4 Spielern kam nicht zusammen.

Allerdings ist das auch leicht zu verschmerzen, da der Mehrspieler Modus nicht sehr viel hergibt. Zur Auswahl stehen mehrere relativ einfallslose Spieltypen, welche so auch in zahlreichen anderen Spielen zu finden gibt. Da gibt es, neben dem klassischen Deathmatch, diverse Teamvarianten in denen abwechselnd ein bestimmtes Spielziel erreicht werden muss. Oder ein Spieler muß als Bond mehrere Bomben entschärfen, während ihn die restlichen Mitspieler jagen um ihn aufzuhalten.

Das alles macht eigentlich keinen besonderen Spaß. Auch die Möglichkeit, mit dem in den Spielen verdienten Geld, seine Aufrüstung aufzubessern, rettet das Spiel nicht aus der Masse der 08/15 Onlineshooter.

Neben XBox Live unterstützt ein Quantum Trost auch System Link.


Fazit:

Ein Quantum Mittelmaß wäre eine passender Name für dieses Spiel, denn mehr wird leider nicht geboten. Wer Bondfilme und Shooter mag, kann einen Blick riskieren. Alle anderen sollten sich lieber an anderer Stelle umsehen.


Wertungsübersicht:

System: XBox 360
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 4 / 10 )
Singleplayer: ( 5 / 10 )
Multiplayer: ( 3 / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video XBox 360