F.E.A.R.

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Shooter
VÖ: Oktober 2005
Entwicklungsstudio: Monolith Productions
Publisher: Vivendi Universal
Sierra
WB Games
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

F.E.A.R., oder First Encounter Assault Recon, ist eine Spezialeinheit der US Armee. Gegründet wurde sie um paranormale Bedrohungen der nationalen Sicherheit zu begegnen. Gerade als der Spieler frisch in diese Einheit versetzt wurde, wird eine Notfall-Einsatzbesprechung angesetzt. Eine Forschungsanlage ist von einer Einheit geklonter Soldaten übernommen worden, angeführt von einem übersinnlich begabten Kommandanten.

Da es sich um ein geheimes Militärexperiment handelt, soll eine kleine Einheit von F.E.A.R. das Problem ohne große Publicity beheben. Der Schlüssel zum Erfolg ist der telepatisch begabte Kommandant Paxton Fettel. Gelingt es diesen auszuschalten wäre die feindliche Einheit leicht zu besiegen, da diese ohne die telepatische Steuerung des Anführers chancenlos ist.

Schnell stellt sich heraus daß es sich nicht nur um einen einfachen Einsatz handelt, in der gekaperten Anlage geht mehr vor als es den Anschein hat. Dies wird auch schon im Intro angedeutet, da hinter allem eine seltsame geisterhafte Erscheinung eines kleinen Mädchens zu stecken scheint.


Grafik ( 8 / 10 ):

Auf den ersten Blick fällt auf, daß die Grafik leicht ruckelt und zuckelt. Dies ist die am Anfang etwas unangenehm und strengt die Augen sehr an. Nach einiger Zeit fällt das aber kaum noch auf und der Spieler kann sich in Ruhe umsehen. Der Start des Spiels ist in der Seitengasse eines Industriegebietes, von wo aus der Spieler in die Anlage einzudringen soll.

Schon diese Gasse ist sehr detailliert dargestellt. Die Wände sehen heruntergekommen aus, an vielen Stellen fehlt der Putz und Graffitis verunstalten alles. Auf dem Boden liegt Dreck und Papier herum, aus einem Luftschacht in der Nähe dampft es. All das ist sehr gut dargestellt, die Grafikengine glänzt durch gute Texturen und viele Effekten. Vor allem der Rauch und die tollen Lichteffekte begeistern im Spiel.

In den Kampfsequenzen kann der Spieler eine Art Bullet Time aktivieren, in diesen Sequenzen wird das Auge dann geradezu verwöhnt. Die Kugeln ziehen ihren Flugweg in der Luft nach, ähnlich wie aus Matrix bekannt. Beim Einschlag in die Umgebung lösen sich Splitter heraus und fliegen durch die Luft. Hier wurde sich wirklich sehr viel Mühe gegeben alles perfekt zu inszenieren.

Leider ist diese Perfektion beim Leveldesign nicht zu erkennen. Auch wenn die einzelnen Abschnitte sehr gut aussehen, so fehlt einfach die Abwechslung. Außer dem Thema Industrie-, bzw. Fabrikhalle, gibt es nur noch Büroflächen zu bewundern. Beides sieht sich jedoch sehr ähnlich und schon nach kurzer Zeit wünscht man nach Abwechslung.

Auch die Animation der Charaktere läßt zu wünschen übrig, diese bewegen sich stocksteif durch die Gegend. Richtig Schwung kommt in die Gegner eigentlich nur wenn die Physikengine etwas übertreibt. Vor allem in der Bullet Time kommt es vor daß getroffene Gegner meterhoch in die Luft geschleudert werden, so als ob diese von einem ICE in voller Fahrt anstatt einer kleinen Kugel getroffen worden sind.

Insgesamt hinterläßt die F.E.A.R. Engine aber einen sehr guten Eindruck, vor allem die Lichteffekte wirken unglaublich gruselig und erschrecken den Spieler mehr wie einmal. Besonders nett sind kleine Gimmicks wie die "RTMF" Gürtelschnalle eines, mit überdurchschnittlich Körperfülle gesegneten, Programmierers in der Forschungsanlage.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Obwohl die Klangkulisse des Spiels sehr gut ist, und wunderbar die Stimmung des Horrorgenre betont, gibt es ein entscheidendes Manko. Die deutschen Sprecher sind sehr schlecht. Nicht nur daß sie oft total unmotiviert klingen. Teilweise hat auch jeder Satz ein eigenes Klangbild, als ob jeder Teil einzeln und ohne Zusammenhang eingesprochen worden ist. Dies drückt stark die ansonsten gute Stimmung des Spiels.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Schon das Tutorial ist sehr gruselig gemacht. Anstatt langweiliger Trainingsmission, dient das Eindringen in die Anlage als Einführung in die Steuerung. Da auch hier schon sonderbare Vorfälle geschehen, erscheint das Erlernen der Spielmechanik eher als Start in die Story des Spieles.

Die Kämpfe gegen die Soldaten sind sehr gut in Szene gesetzt, vor allem das Spielelement der Bullet Time ist sehr gut gelungen. Neben der guten grafischen Darstellung, ist es vor allem sehr spassig eine große Anzahl an Gegnern in einer stilistisch gut dargestellten Aktion niederzustrecken. Dabei helfen auch verschiedene Waffen, von denen allerdings immer nur einige wenige gleichzeitig getragen werden können. Die gegnerischen Soldaten agieren erfreulicherweise recht intelligent und dienen so nicht nur als Kanonenfutter.

Zwischen den Kämpfen wird die interessante Geschichte durch eine Mischung aus verschiedenen Elementen weitererzählt. Neben Radiomeldungen und Aufzeichnungen auf herumstehenden Laptops, geben mitgeschnittene Gespräche auf Anrufbeantwortern die Geschichte stückchenweise zum Besten. So bekommt der Spieler Einsicht in die intergründe der Geschichte und die Gegenspieler und ihre Motivation bekommt gleichzeitig mehr Gesicht.

Am besten sind aber Flashbacks und Visionen welche den Spieler ab und an überkommen. Diese führen teilweise zu kurzen Spielabschnitten in einer Art Geisterwelt. Von der Art her erinnern diese sehr an die Albtraumsequenzen aus Max Payne.

Leider gibt es von diesen Horrorelementen nur sehr wenige. Die meiste Zeit läuft der Spieler durch schier endlose, schlauchartige und abwechslungsarme Level. Immer auf der Suche nach dem nächsten Gegner, werden Schalter umgelegt um weiterzukommen und Power Up eingesammelt. All das wird leider recht schnell langweilig, auch da die Story viel verspricht aber eigentlich nicht so richtig in Schwung kommt.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden


Fazit:

Schade um die gute Idee. F.E.A.R. ist eigentlich ziemlich interessant, der Horrorteil ist gut integriert und lehrt einem schön das Gruseln. Warum aber die Level so ewig langgezogen sein müssen ist unverständlich. Nach stundenlangen Rumgelaufe in den immer gleichen und endlos langen Spielabschnitten, fragt man sich wann die Story endlich mal in die Gänge kommt.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video