In GTA IV übernehmen wir die Rolle von Nico Belic, einem Mann mit dem es das Schicksal nicht unbedingt gut gemein hat. Geplagt vom Krieg und einem korrupten Serbischen Staat sinnt er nach Rache an den Mann der ihn am meisten betrogen und sich anschließend in die USA abgesetzt hat.

Anschließend möchte er ein neues Leben in den Staaten beginnen und Gewalt wie Korruption hinter sich lassen. Bei letzterem kommt ihn sein Cousin Roman zu Hilfe der sich ein Leben in den Hochgelobten USA bereits aufbauen konnte und in unzähligen E-Mails von seinem Reichtum und dem schönen Leben schwärmt.

In Liberty City angekommen, kommt jedoch alles anders als gedacht und Nico befindet sich schon bald in einen Kampf um Geld, Drogen und Einfluss.

Zu Beginn, als sich in den ersten Sekunden des Intros Liberty City am Horizont erstreckte, war ich doch ein wenig enttäuscht. Im Vorfeld wurde so ein Hype um das Spiel und seiner genialen und wegweisenden Grafik gemacht, dass man eine ganz andere Erwartung hatte.

Jedoch kaum voll im Spiel angekommen sind Enttäuschung als auch die Skepsis verflogen. Eine wunderschöne Stadt eröffnet sich dem Spieler, geschäftiges Treiben haucht dem Spiel Leben ein und zieht den Spieler voll in seinen Bann.

Anfangs sind es die tollen Sonnenauf- und Untergänge, oder aber auch die wunderbare Skyline der Stadt die den Spieler immer wieder zum Staunen einladen, später dann auch unsere Bootsausflüge oder ein Flug mit dem Hubschrauber über der Stadt. Nur ab und an findet man ein paar Kanten flimmern.

Wie schon in den Vorgängern hat sich der Hersteller auch bei GTA IV viel Mühe beim Soundtrack gegeben. Und natürlich dürfen hier wieder die Radiosender nicht fehlen. Diese sind zu Genüge vorhanden und werden wohl jeden Musikgeschmack abdecken. Mit der Zeit findet wohl jeder seinen Lieblingssender den er gleich nach dem Einsteigen in ein neues Auto einstellen wird.

Neu ist, dass man bei beim Verlassen des Fahrzeuges die Radiomusik immer noch hört und entfernt man sich vom Fahrzeug, wird diese realistisch leiser. Dies vermittelt dem Spieler zusätzlich den Eindruck sich tatsächlich weg zu bewegen.

Aber auch ohne Autoradio kommt der Spieler auf seine Kosten. Ob es nun sich unterhaltende Passanten, wild hupende Autos oder einfach der alltäglich normale Verkehrslärm einer Großstadt ist, der Hersteller hat es geschafft die Soundkulisse eine lebenden Metropole glaubhaft einzufangen.

Noch immer haben wir im Singelplayer die Einschränkung, anfangs nur einen kleinen Bezirk der Stadt befahren zu können. Alles andere bleibt uns bis zu einem gewissen Spielfortschritt verborgen. So macht man seine ersten Tapser im Spiel und wird von den genial aufeinander aufbauenden Storystrang immer tiefer in den schmutzigen Sumpf der Hauptmission gezogen. Die Abschnitte bauen dabei logisch aufeinander auf und führen den Spieler langsam aber mit gezielten Schritten in Richtung Abspann.

Die Freundin ist geblieben, auch wenn man nun nicht mehr ganz so viel Arbeit in das Erlangen ihrer Gunst investieren muss. Neu ist, dass sich der Spieler nun Freundschaften aufbauen kann die nach und nach Spielerleichterungen mit sich bringen, jedoch nur solange der Spieler diese auch pflegt. Einen Saufen gehen mit dem einen, Billard und Nachtclubs mit dem anderen. Die Möglichkeiten sind zwar eingeschränkt und mit der Zeit werden sie etwas langweilig, dennoch bieten sie eine gute Abwechslung zum Story Modus.

Und wenn man mal zu tief ins Glas geschaut hat, weil der schöne Abend dazu verleitet, kann man sich nach der Saufgelage von einem Taxi an einen beliebigen Ort fahren lassen und dabei einfach nur die Stadt genießen, bevor am frühen Morgen die Arbeit wieder ruft.

Der Multiplayer hat nicht mehr wirklich viel mit dem Missionsstrang des eigentlichen Spieles zu tun. Hier geht es einfach nur darum, gewisse Aufgaben zusammen oder alleine zu lösen. Das Spiel lässt sich dabei in fast all seinen Facetten einstellen. Viel Verkehr oder gar keinen, Polizei oder eben auch nicht. Spaß macht dies mit den richtigen Leuten auf jeden Fall. Ob man nun gemeinschaftlich die Ladungen einger LKWs erbeutet oder einen bestimmten Gegner finden und ausschalten muss, es bieten sich für ein Teamspiel viele verschiedene Möglichkeiten.

Dabei muss auch nicht jeder alleine zu den Einsatzorten tuckern, sondern alle können sich in ein Auto setzen und sich vom Spieler am Lenkrad gemütlich zum Ort des Geschehens kutschieren lassen. Bei Bedrohung können die Beifahrer aus dem Fenster ballern als gäbe es kein Morgen.

Spaß macht es aber wirklich nur mit den richtigen Leuten, die vorzugsweise aus dem eigenen Freundeskreis kommen. Zufällige Spielerbegegnungen mit Mitgliedern ohne Teamgeist machen einen zweitklassigen Shooter aus dem Spiel.

Noch nie hat man in einem GTA so viel Story bekommen. Gut, die Stadt war schon mal größer, dafür hat man aber auf viele unsinnige Sachen, wie das Gründen einer Gang und Einnehmen von Stadtbezirken verzichtet. Zusätzlich findet man auch nicht mehr so viele Grünflächen wie in San Andreas beispielsweise, die einfach nur Größe vermitteln sollten. GTA IV hält auf jeden Fall was es verspricht und ist mit Sicherheit ein top Spiel das in jede PS3 Sammlung gehört. Schade finde ich einzig und allein, dass es die Krankenwagen und die Feuerwehrmissionen nicht mehr ins Spiel geschafft haben.

Ebenfalls enttäuschend ist, dass die Add Ons nicht für die PS3 erscheinen und diese Spielergruppe ignoriert wird. Immerhin waren es die Playstation Spieler, die diese Serie bekannt und erfolgreich gemacht haben.