Left 4 Dead

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: 3D Shooter
VÖ: November 2008
Entwicklungsstudio: Valve
Publisher: Electronic Arts
Valve
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Zwei Wochen sind vergangen, zwei Wochen in denen sich alles geändert hat. Durch eine Infektion wurde ein Großteil der Menschen in Zombies verwandelt. Diejenigen die von der Seuche verschont geblieben sind, kämpfen verzweifelt um ihr Leben.

Vier der Überlebenden haben sich zufällig getroffen und versuchen gemeinsam aus der von Zombies überrannten Gegend zu fliehen. Bill der Kriegsveteran, der Biker Francis, Louis der Manager und Zoey das hübsche Mädchen von nebenan. Diese vier können von den Spielern übernommen werden, sollten weniger Leute mitspielen übernimmt der Computer die Steuerung freien Protagonisten.

Auf den ersten Blick spielt sich Left 4 Dead wie ein klassischer Shooter, es gibt Horden von Gegnern gegen die man sich mit Waffengewalt zur Wehr setzen muss. Neben den normalen Zombies, welche nur in Massen zur Gefahr werden, finden sich auch die so genannten Special Infected, mutierte Zombies welche schon eine größere Hürde darstellen. Da gibt es den Hunter, einen gefährlichen Nahkämpfer der sehr großen Schaden austeilen kann. Der Boomer, der Leute ankotzen kann, und dessen Kotze die Sicht der Spieler behindert und weitere Horden von Zombies anlockt. Des Weiteren gibt es den Smoker, der mit seiner langen mutierten Zunge die Überlebenden über eine große Entfernung aus der Gruppe der Spieler ziehen kann.

Eine besondere Form der Special Infected stellen die Witch und der Tank dar. Beide sind jedoch um einiges seltener, allerdings auch viel gefährlicher. Der Tank ist ein riesiger, mutierter Schlägertyp der noch mehr Schaden einstecken kann als er austeilt. Die Witch dagegen sitzt im Weg der Spieler und sollte im Normalfall umgangen werden. Stört man sie, wird sie sehr aggressiv und attackiert den Spieler der sie aufgeschreckt hat. Dies führt meistens dazu dass der betreffende Spieler zu Boden geht.

Damit es nicht ganz so schwer wird, finden die Spieler unterwegs Erste Hilfe Kits, Schmerzpillen und auch bessere Waffen. So ausgerüstet müssen sie sich dann pro Kampagne, von denen es im Moment vier gibt, durch jeweils fünf Level kämpfen. Der letzte Level ist dann gleichzeitig der Punkt von welchem die Spieler gerettet werden, allerdings erst nachdem sie mehrere Minuten gegen anstürmende Zombiehorden überlebt haben. Während des gesamten Spieles sorgt eine AI Director genannte Einheit dafür, dass die Zombies nicht immer an den gleichen Stellen oder zu den gleichen Zeitpunkten auftauchen und so auch das mehrmalige Durchspielen der Karten interessant bleibt.


Grafik ( 9 / 10 ):

Was Valve aus der Source Engine an Grafikqualität herausholt ist wirklich beachtlich. Nicht unbedingt wegen besonders herausragenden Effekten, sondern durch eine sehr stimmigen Darstellung des Zombieszenarios. Genau so stelle ich mir eine durch eine Zombieinvasion überrannte und von Menschen verlassene Gegend vor. Das Wetter ist, dazu passend, trübe und regnerisch. Insgesamt unterstreicht die Grafik sehr gut die Hoffnungslosigkeit der Lage in der sich die Spieler befinden.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Auch die akustische Untermalung betont sehr gute die apokalyptische Stimmung des gesamten Spieles. Die Umgebungsgeräusche sind einfach nur toll, sei es der Regen der fällt oder die Geräusche der Zombies. Auch haben alle Special Infected eine typische Geräuschkulisse, an denen ihr bevorstehender Angriff erkannt werden kann. Zusammen mit der sich dem Spielgeschehen anpassenden Musik, sorgt das für einen starken Spannungsbogen.

So vernimmt man zum Beispiel beim Spielen plötzlich ein leises Schnauben aus den Lautsprechern. Während sich der Spieler noch fragt ob da wirklich ein Tank lauert, schwillt die Musik bedrohlich an und das Ungetüm bricht mit lauten Brüllen durch eine Wand und setzt zum Angriff an.


Singleplayer ( 4 / 10 ):

Left 4 Dead kann mit Unterstützung durch Computerspieler auch alleine gespielt werden. Aber erstens macht das bei weitem nicht so viel Spass wie mit Freunden, und vor allem wird es auf höheren Schwierigkeitsgraden fast unmöglich mit Bots zu gewinnen. Zu unbeherrscht rennen diese in der Gegend herum. Dieser Spielmodus ist eher als Training für das Onlinespiel zu sehen.


Multiplayer ( 10 / 10 ):

Hier kann das Spiel wirklich zeigen welches Potential in seinem Spielkonzept steckt. Es macht unglaublich Spass mit seinen Freunden ums Überleben zu kämpfen und es ist eine Herausforderung an das Zusammenspiel. Um auf der schwierigsten Stufe weiterzukommen, braucht es ein erfahrenes Team. Jeder muss wissen wo sein Platz ist und was die anderen gerade machen. Wer einzeln als Rambo unterwegs ist, wird sofort von den Special Infected niedergemacht ohne auch nur eine kleine Chance zu haben. Besonders bei Spielen im Internet merkt man schnell dass ein Einzelner ausreicht, um ein ganzes Team ins Unglück zu stürzen.

Schlimm wird es wenn man dann gleich mit zwei Leuten spielen muss, von denen jeder, in bester Progamer Manier, in eine andere Richtung losstürmt um noch einen Kill mehr zu bekommen. Natürlich wird man nach deren Ableben gleich beschimpft warum man nicht auf sie aufgepasst hat. Aber zum Glück verlassen diese, oft an einer sehr pubertierenden Stimme erkennbaren Profis, danach sofort frustriert das Spiel und es bleibt die Hoffnung dass der nachfolgende Spieler besser ist.

Noch mehr Spaß macht das Spiel im Versus Modus, bei dem zwei Vierergruppen gegeneinander antreten. Immer abwechselnd spielt man jede Karte zweimal, einmal als Überlebende und ein zweites Mal als Special Infected. Sind gute Spieler auf den Server, ist dieser Modus der herausforderndste. Allerdings hat ein zusammengewürfeltes Team es sehr schwer gegen eine eingespielte und erfahrene Gegnertruppe. Ein einzelgängerischer Progamer im Team bedeutet dann oft das sofortige Auslöschen des gesamten Teams.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil von Left 4 Dead ist, das Cheats in diesem Spiel relativ wenig Vorteil bringen. Vor allem nicht als Special Infected oder als einzelgängerischer Ramboverschnitt. Viel gefährlicher ist der konsequente Einsatz von Teamplay und Taktik, Spieler die beides beherrschen cheaten normalerweise nicht.


Fazit:

Left 4 Dead ist endlich mal ein Spiel das wirklich von sich behaupten kann ein Teamspiel zu sein. Man merkt einfach dass es von Grund auf zum Zusammenspielen entwickelt worden ist. Ist man gewillt zusammen und an anderen Spielern zu wachsen, dann sollte man Left 4 Dead unbedingt mal ausprobieren. Für mich war es seit Jahren endlich mal wieder ein Spiel für das es sich lohnt seine Zeit im Internet zu verzocken. Das alte Clankollegen aus CS 5.2 Zeiten auch wieder zur Schrotflinte greifen, macht das ganze Spiel noch wertvoller.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 9 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 4 / 10 )
Multiplayer: ( 10 / 10 )
Spieldauer: Intensiv
 

Gameplay Video