Getestetes System:
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Playstation 3
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Weitere Systeme:
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XBox 360
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Kategorie:
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Action Adventure
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VÖ:
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2012
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Entwicklungsstudio:
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Grasshopper Manufacture
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Publisher:
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WB Interactive
Entertainment
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Alterseinstufung:
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16+
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Test von:
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Sir Lancelot
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Version:
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PAL (D)
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Spracheinstellung:
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Englisch
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Wenn man in einer Stadt wohnt die den Zombies selbstverständlich wie das Sonnenlicht eine Heimat bietet, ist man gut beraten mit einer Kettensäge den Schulweg anzutreten. Diese Erkenntnis hat auch Juliet beherzigt. Aber halt! Einen Gang zurück. Juliet ist die Hauptfigur des Spieles. Sie feiert gerade ihren 18-ten Geburtstag, ist Cheerleaderin und, wie wir zu Beginn erfahren, noch Jungfrau.
Mehr als ihre Lollis liebt sie ihren Freund, der zumindest ihrer Jungfräulichkeit schon bald ein Ende bereiten soll. So könnte man sich dies zumindest nach dem Intro vorstellen. Klar wird daraus aber nichts da uns Juliet ganz klar wissen läßt, daß es sich bei Ihrer Geschichte nicht um dieses Thema dreht. Schade eigentlich.
Soweit so gut. Mit der Kettensäge in der Tasche macht sich unsere achtzehnjährige Jungfer auf zu Schule wo sie auch prompt von Untoten belästigt wird. Aber nicht nur dies, denn es soll noch viel schlimmer kommen! Ihr rattenscharfer Freund wird von den Untoten angeknabbert. Was das bedeutet, sollte jedem erfahrenen Zombiejäger unter den Spielern klar sein.
Natürlich schafft sie es, ihren Macker zu retten. Naja, sagen wir mal nicht retten. Sagen wir einfach, es werden Körperteile erhalten, die zum Nachdenken anregen.
Grafisch spielt das Spiel absolut nicht in der heutigen Liga. Das will und muß es aber auch nicht.
Aber auch mit der etwas eingestaubten Grafik sieht das Spiel immer noch spitze aus.
Die Welt bietet einen gelungenen Durchschnitt für all jene die während des Metzelns nicht genau hinschauen. All jene die Ihre Aufmerksamkeit weniger auf das Zerlegen von Untoten legen und die Welt begutachten, werden hier und da einige matschige Texturen feststellen und mit der grafischen Pracht nicht so wirklich zufrieden sein.
Es sei an dieser Stelle aber ganz klar gesagt, daß das Spiel keine Grafik- Preise gewinnen möchte und es auch nicht anstreben muß. Insofern sollten Grafikjunkies mit ihrer Kritik ein wenig zurückhaltender sein. Bei Lollipop Chainsaw geht es vielmehr um den Spaß beim Untoten stückeln, als um hochauflösende Texturen.
Kommen wir zum Kern des Ganzen: Die Untoten sehen richtig abgewrackt aus, die Animationen beim Laufen, Schnetzeln und Schlagen sehen alle wunderbar aus. Zumindest habe ich bisher nichts gefunden, woran ich meckern müßte.
Kettensäge an, ein paar blöde Sprüche von Juliet hinterher, mehr gibt die Soundkulisse eh nicht her? Nö! Falsch! Trotz der lauten Motorsäge hören wir Juliet beim Quatschen zu und dazu passende Musik, die sich zu jeder Zeit gut in das Geschehen einfügt.
Leider merkt man jedoch an dieser Stelle schon zu deutlich, daß das Spiel um jeden Preis komisch zu wirken versucht. Schafft es aber leider nicht zu jeder Zeit. Besonders wenn sich die Sprüche wiederholen oder nicht ganz in das Gesamtbild passen, bleiben die Lacher aus. Viel mehr fragt man sich in solchen Situationen, ob da weniger nicht mehr sein kann und wieso sich die Entwickler nicht auf diese Regel besinnen konnten.
Reden können aber nicht nur unsere Helden, sondern diesmal auch die Untoten. Sie bedrohen uns, wollen unsere Hausaufgaben sehen und geben uns nochmal das Gefühl, den wir in der Schule verspürt hatten, wenn wir mit schlechtem Gewissen das Klassenzimmer betraten, wissend, daß die Hausaufgabe fehlt.
Eine deutsche Synchronisation hat man sich gleich ganz geschenkt und die deutsche Version mit Untertiteln versehen!
Hätte ich das Spiel rein nach Story bewerten müssen, wäre aus der Acht nur noch eine Vier übrig. Aber Gott sei Dank muß ich das nicht.
Ganz klar ist, wer eine ordentliche Story erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Ein Bösewicht öffnet ein Tor. Durch diesen können nun Zombies in die Stadt kommen, die sich natürlich gleich mal der Schule annehmen. Immerhin gibt es dort ordentlich Frischfleisch und die Lehrer dienen ganz gut als Wächter.
Natürlich rechnet unser Bösewicht nicht mit Juliet, die sich durch die Horden schnetzelt als hätte sie im Leben noch nie was anderes getan. Und tatsächlich bekommen wir dann auch zu hören, daß sie als Zombiejägerin aufgewachsen ist. Wie praktisch!
Das war´s! Story ist erzählt.
Qualitäten bietet das Spiel jedoch an anderer Stelle. Es macht einfach viel Spaß den Untoten die Schnittmenge zu erklären und sie in Scharen ihres Hauptes zu berauben. Dazu kommen noch recht lustige Minispiele, die allesamt für einen Lacher gut sind.
Als Beispiel möchte ich ein besonders Basketballspiel nehmen. Hier müßt ihr den Zombies die Köpfe abhacken, die dann direkt in den Korb wandern. Natürlich nur wenn ihr vorher dran gedacht habt, die Verteidiger umzunieten. Wie beim echten Basketball könnt ihr auch hier zwei und drei Punkte erzielen. Ziel ist es, die vorgegebenen Punkte zu übertreffen.
Aber nicht nur die Minispiele sind sehr schön in Szene gesetzt. Auch die Bosse verlangen uns einiges ab. Um die Meute an Untoten und die Bosse erfolgreich besiegen zu können, sammelt man im Spiel Münzen. Mit diesen lassen sich im Shop neue Angriffe und Kombinationen freischalten, die uns das Überleben erleichtern.
Negativ aufgefallen ist mir die Kamera. Diese dreht sich oft nicht präzise mit, so daß man den Rücken nicht mehr im Blick hat. In diesem Fall hilft nur das Nachjustieren per Hand. Ab und an hatte ich das Problem, daß das Nachjustieren nicht gelingen wollte, da die Kamera auf ihrer Position verharrte. Hier hilft dann nur ausweichen, bis man den Überblick zurückerlangt hat.
Die Steuerung ist eigentlich ordentlich verarbeitet. Zwar sind die Tasten ein wenig verwirrend gelegt. Nach einer halben Stunde hat man sich aber dran gewöhnt.
Bei allem Spaß daß das Spiel bietet, kommt mit fortschreitendem Spielfortschritt ab und an Langeweile auf. Dies liegt einfach an der Tatsache, daß ich an einigen Stellen das Gefühl hatte, den Entwicklern sei nun wirklich nichts mehr eingefallen. Diese Lücken füllt man dann eben mit Horden an Untoten. Das Gefühl der Langeweile hielt jedoch nie mehr als zwei bis drei Minuten an. Durch die Platzierung von Zwischenbossen wecken die Entwickler den Spieler aus dem monotonen Schlachten wieder auf und fordern auf ein Neues Konzentration.
Leider bietet das Spiel nichts, was die Widerspielbarkeit fördern würde. Einmal durch, wird das Spiel bei (ich lehne mich mal weit aus dem Fenster) 80% der Spieler im Schrank landen. Sehr schade, hier wäre durchaus mehr drin gewesen.
Gott sei Dank, gibt es nicht wirklich. Wozu auch? Was sollte man da tun? Eine Coop wäre zwar schön gewesen, aber vielleicht dann bei einem zweiten Teil?!
Ansonsten bleiben Mehrspielerverrückten immer noch die Highscorelisten. Hier könnt ihr den Abschluß eines Bereiches jederzeit mit euren Freunden vergleichen und versuchen, es besser zu machen.
Lollipop Chainsaw bietet nichts, was nicht schon dagewesen wäre. Irgendwie scheint alles bekannt, es war alles schon mal da, es ist einfach langweilig! Und dann die Überraschung! Es macht doch einen Heiden Spaß. Warum auch nicht, was kann an einem Zombiegemetzel falsch sein.
Natürlich bietet das Spiel keine großartige Story, keine innige Beziehung zu den Charakteren oder der Spielwelt. Aber das soll auch nicht vordergründig sein. Da wo das Spiel ansetzten möchte, macht es fast alles richtig und bietet damit einen Spielspaß von locker 15 bis 20 Stunden. Aber nur wenn man sich mit den Bestenlisten beschäftigt! Alle anderen, die nur die Story durchspielen, werden nach ca. acht bis zehn Stunden durch das Spiel gelaufen sein.
Wer also großen Wert auf grafische Pracht, tiefgehende Story und glaubwürdige Charaktere legt, ist mit diesem Spiel an der falschen Adresse. All jenen Spielern, denen eine Zombiehatz und reines Gemetzel mit spaßigen Sprüchen und Minispielen ausreicht, werden mit Lollipop Chainsaw bestens unterhalten und können bedenkenlos zugreifen
System:
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PS3
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Grafik:
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( 6 / 10 )
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Sound:
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( 7 / 10 )
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Singleplayer:
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( 8 / 10 )
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Multiplayer:
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( - / 10 )
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Spieldauer:
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Durchgespielt
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System:
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XBox360
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Grafik:
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( 6 / 10 )
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Sound:
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( 7 / 10 )
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Singleplayer:
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( 8 / 10 )
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Multiplayer:
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( - / 10 )
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Spieldauer:
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Angespielt
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Lollipop Chainsaw XBox360