Mario Kart 8

Getestetes System: Wii U
Weitere Systeme: Switch
Kategorie: Rennspiel
VÖ: Mai 2014
Entwicklungsstudio: Nintendo
Publisher: Nintendo
Alterseinstufung: 0+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Das Spielprinzip von Mario Kart sollte mittlerweile eigentlich jeder kennen, immerhin gibt sich die Serie auf jeder Nintendo Konsole seit dem SNES ihr Stelldichein. Auch auf der Wii U ist jetzt eine Version des lustigsten Rennspiel aller Zeiten verfügbar. Egal wie süß die Nintendo Charaktere aussehen, auf der Rennbahn mutiert selbst der nette und sonst so hilfsbereite Yoshi zum rücksichtslosen Raser.

Da das Spielprinzip grundlegend gleichgeblieben ist, stellt sich allerdings die Frage ob es Nintendo gelungen ist einen würdigen Nachfolger zu produzieren, oder ob es sich nur um einen lauwarmen Aufguß einer uralten Serie handelt.

Um es gleich vorwegzunehmen, Nintendo hat es hervorragend geschafft ein gutes Spielprinzip zu verbessern und zu erweitern, ohne es jedoch zu verwässern oder unnötig aufzublasen.


Grafik ( 10 / 10 ):

Sofort fällt die erstklassige Grafik auf. Oft wurde der zuckersüßen Grafik ja vorgeworfen daß sie nur über die mangelhafte Hardwareleistung der Nintendo Konsolen hinwegtäuschen soll. Gerade die Wii Fassung mußte sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Mit der Wii U sieht das aber alles anders aus, reinrassige HD Grafik erfreut das Auge. Fährt das eigene Fahrzeug durch Sand, hinterläßt es zum Beispiel Spuren und die Räder werden staubig.

Die Leistung der Wii U wurde aber nicht nur genutzt um alles feiner und höher aufgelöst zu zeichnen, sondern um die Strecken besonders detailliert und lebendig zu gestalten. Überall gibt es Kleinigkeiten zu beobachten, irgendwas passiert immer am Streckenrand. Und der Fahrer landet vor lauter Staunen im Straßengraben.

Gerade am Anfang ist es beeindruckend was die Designer bei Nintendo geschaffen haben. Wie immer gibt es 32 Strecken, welche neu entwickelt wurden oder auf älteren Spielen basieren. Wobei man zu manchen Strecken auch schon historisch sagen kann. Gerade die neuen Strecken strotzen nur so von neuen und verrückten Ideen. Eine Strecke geht durch einen Flughafen, komplett mit landenden und startenden Flugzeugen. Ein anderes Mal rast man über den Rücken eines Aales durchs Wasser. Gerade nach den etwas enttäuschenden Strecken der Wii Version, ist dies eine positive Überraschung.

Leider ist die Regenbogenstrecke in zwei Ausführungen vertreten, was nicht unbedingt hätte sein müssen. Gerade die Gamecube Fassung bot viele wirklich tolle Strecken, da hätte Nintendo besser eine davon genommen. Das ist aber der einzige Wermutstropfen, sozusagen Jammern auf ganz hohem Niveau.


Sound & Musik ( 9 / 10 ):

Die eigenen Spiele von Nintendo sind ja bekannt dafür immer wieder die gleichen Soundeffekte zu benutzen. Das ist soweit auch ok, immerhin sollen Mario und Yoshi ja nicht in jedem Spiel anders klingen. Wie gewohnt sind diese Effekte auch von gewohnt hervorragender Qualität.

Bei der Musik war Nintendo dieses Mal etwas mutiger, viele der Stücke klingen nicht nach typischen Mariospielen. Die Strecke durch Bowsers Burg verwöhnt das Ohr mit einem Musikstück das schon fast nach harter Rockmusik klingt. Insgesamt gesehen klingen alle Stücke viel moderner als von Nintendo gewohnt.


Singleplayer ( 9 / 10 ):

Wie schon in der Einleitung geschrieben, ist das Spielprinzip sich selbst treu geblieben. Die bekannten Nintendo Charaktere fahren auf aberwitzige Rennbahnen um die Wette und beschießen sich mit den fiesesten Gegenständen um den Sieg zu erringen. Fair und nett bringt hier nichts außer dem letzten Platz.

Neben weiteren Charakteren und neuen Fahrzeugen, sind einige kleine Änderungen ins Spiel eingeflossen. So lassen sich die Fahrzeuge dem eigenen Geschmack anpassen. Jede Karosse läßt sich mit verschiedenen Reifen auf Geschwindigkeit, Beschleunigung und Steuerbarkeit trimmen.

Da die Fahrzeuge, wie schon in der 3DS Version, kurze Streckenabschnitte segeln können, lassen sich auch verschiedene Gleitschirme auswählen. Neben der Flugfähigkeit der Vehikel ist jetzt noch ein weiteres Gimmick dazugekommen. Jedes Fahrzeug kann seine Räder zur Seite klappen und dient dann als Schwebefahrzeug. Damit können dann in manchen Abschnitten die Wände befahren werden. Spielerisch hat das aber kaum eine Auswirkung, da es im Prinzip keinen Unterschied macht ob man einen Abschnitt fährt oder schwebt. Allerdings wirken so die Strecken abwechslungsreicher und bieten witzigere Abkürzungen oder Wegmöglichkeiten. Ähnlich verhält es sich mit der Fähigkeit unter Wasser fahren zu können.

Ein Comeback feiern die Münzen, diese liegen überall auf der Strecke verteilt und steigern die Geschwindigkeit des eigenen Gefährts. Bei einem Crash verliert der Fahrer jedoch wieder drei Stück. Das Maximum sind zehn Münzen. An vielen Stellen gilt es dann auch zu entscheiden, ob man den schnelleren Weg nimmt oder lieber ein par Münzen aufsammelt.

Die eingesammelten Münzen werden über alle gefahrenen Rennen aufaddiert. Ungefähr alle 50 Münzen wird etwas Neues freigeschaltet, entweder neue Fahrzeuge oder Ausrüstung für diese.

Ganz wichtig sind natürlich wieder die Items, mit denen sich die Gegner auf gemeinste Weise von der Fahrbahn fegen lassen. Fast alles bekannte hat es wieder ins Spiel geschafft, auch der viel gehaßte blaue Stachi Panzer ist wieder mit von der Partie. Zusätzlich sind einige neue Items dabei, am besten gefällt hierbei die Superhupe. Mit dessen Schallwelle lasse sich alle Fahrer im Umkreis des eigenen Fahrzeuges hinwegblasen. Aber auch der Boomerang und die Piranha Pflanze lassen sich gemein einsetzten.

Am Ende einer jeden Runde lassen sich die Höhepunkte eines Rennens noch mal anschauen. Dieses, schon aus anderen Mario Kart Spielen bekannt, wurde jedoch noch einmal erweitert. So können verschiedene Einstellungen getätigt werden. Neben der Länge der Zusammenfassung, welche entweder 30, 45, 60 Sekunden oder das komplette Rennen umfassen darf, kann auch der Fokus des kleinen Filmchens eingestellt werden. Dabei dürfen bis zu vier Fahrer im Mittelpunkt des Videos stehen um stilvoll Action, Treffer oder ein buntes Gemisch aus allem in Szene zu setzten.

Die letzten 12 Videos werden auch unter dem Menupunkt “Mario Kart TV” gespeichert und können nach den Rennen noch betrachtet werden. So können hervorragende Leistungen auch den Freunden gezeigt werden, wobei nur sechs Videos dauerhaft gespeichert werden können. Dazu gibt es eine Favoritenliste, Videos die nicht auf dieser gespeichert sind gehen bei Beenden des Spiels verloren. Die momentane Begeisterung für Videomitschnitte ist also auch an Nintendo nicht vorbeigegangen, selbst das Hochladen auf Youtube ist möglich.

Wie üblich werden die Grand Prix Rennen geboten, wie immer in den Klassen 50, 100 und 150cc. Durch ein Update sind auch 200cc möglich. Auch die anderen bekannten Spielmodi sind mit dabei, das Fahren gegen die Zeit, das vs. Rennen und natürlich der Battle Mode. Kein Mario Kart wäre komplett ohne sich gegenseitig die Ballons vom Rennwagen zu schießen. Das beim Battle Mode nur ein Teil der normalen Rennstrecken zur Verfügung steht ist auch nicht die beste Entscheidung. Richtig Spaß macht das nur auf extra dafür entworfenen Kampfarenen.

Als Eingabegerät bietet sich alles an was an der Wii U Anschluß findet. Egal ob Wii U Pad, Wiimote oder Classic Controller, alles wird unterstützt. Auch die aus der Wii Version bekannte Steuerung mit Lenkrad ist möglich, wobei damit der Spaßfaktor zwar steigt, die Kontrolle aber sinkt. Am genauesten geht es hat doch mit Analogstick. Wird das Pad benutzt, zeigt es zusätzliche Informationen wie die aktuelle Reihenfolge der Fahrer an. Nötig ist das nicht, da während des Rennens der Blick selten bis gar nicht zum Pad wandern wird. Praktischer ist da schon die Möglichkeit komplett auf dem Pad zu spielen. Mario Kart im Sommer auf dem Balkon ist auch eine tolle Sachen, wobei man da natürlich auch einfach den 3DS nehmen könnte. Aber darum geht es ja gar nicht.

Warum allerdings kein Handbüchlein mehr beiliegt, ist völlig unverständlich. Anstatt mal schnell etwas nachzublättern muß jetzt umständlich in einer digitalen Version im Spiel nachgeschaut werden. Pfui, Nintendo!


Multiplayer ( 10 / 10 ):

Natürlich lassen sich die meisten Spielmodi auch mit bis zu vier Spielern spielen. Auch wenn Mario Kart alleine einen Höllenspaß macht, am besten spielt es sich im Freundeskreis. Zwar bleibt jedem Spieler dann nur ein Viertel des Bildschirms zur Verfügung. Die Chance das Fluchen seiner Freunde zu hören wenn man im letzten Moment an ihnen vorbei ins Ziel zieht, macht dies jedoch wieder wett.

Sind gerade keine Freunde zur Hand, bieten sich das Online Spiel an. Hierbei kann zwischen Freunden und fremden Spielern gewählt werden. Unkompliziert läßt sich innerhalb kürzester Zeit ein Online Rennen starten. Dabei werden zufällig Spieler mit ähnlichem Rang ausgewählt. Entscheiden kann man dabei nur ob diese aus der gleichen Region oder von der ganzen Welt kommen sollen. Wobei Europa dabei als eine Region zu gelten scheint.

Wer lieber nur mit seinen Freunden übers Internet spielt, kann auch das auswählen. Pro Konsole können maximal zwei Spieler Online gehen.


Fazit:

Mit dem neuesten Mario Kart für die Wii U, ist Nintendo nicht nur der beste Funracer aller Zeiten, sondern auch das beste Mario Kart gelungen. Selbst das geniale Double Dash für Gamecube muß sich knapp geschlagen geben. Super Grafik, tolles und abwechslungsreiches Streckendesign ergeben zusammen mit gut austarierter Spielbalance ein hervorragendes Rennvergnügen. Egal ob allein oder mit Freunden, soviel Spaß sollte man sich nicht entgehen lassen.


Wertungsübersicht:

System: Wii U
Grafik: ( 10 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( 10 / 10 )
Spieldauer: Intensiv
System: Switch
Grafik: ( 10 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( 10 / 10 )
Spieldauer: Intensiv
 

Bilderstrecke

Limited Edition
Amazon Steelbook Edition
 
Mario Kart 8 Deluxe Switch
 
 
 

Tipps & Tricks



Gameplay Video Wii U Singleplayer



Gameplay Video Wii U Multiplayer



Gameplay Video Wii U MKTV



Gameplay Video Switch Singleplayer