Metro 2033

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Shooter
VÖ: November 2010
Entwicklungsstudio: 4A Games
Publisher: THQ
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Gar nicht mehr so weit in der Zukunft, ist die Erde eine gnadenlose postapokalyptische Welt. Die wenigen Überlebenden eines weltüberspannenden atomaren Krieges, leben zurückgezogen in den weitläufigen U-Bahntunneln der Moskauer Metro. Die Erdoberfläche ist eine radioaktive zerstörte Hölle und kann nur kurz und mit Schutzausrüstung betreten werden. Eine große Gefahr dabei sind die Mutanten, welche oft die verfallenen Tunnel und sogar die bewohnten Bereiche heimsuchen.

So haben sich über die Jahre einzelne, Kleinstaaten ähnliche, Gruppierungen in den größeren Metrostationen entwickelt, welche untereinander Handel treiben oder auch verfeindet sind. Neben kleineren verbrecherischen Gruppen gibt es zwei größere verfeindete Blöcke, die Kommunisten und die Faschisten. In dieser Welt lebt Artyom, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt als ein alter Freund seines Stiefvaters in die Station kommt.


Grafik ( 9 / 10 ):

Von Anfang an beeindrucken die vielen Details in den Tunneln und Behausungen der Metro. Tolle Licht und Nebeleffekte lassen den Spieler staunen. Lampen können ausgeschossen werden um sich einen taktischen Vorteil zu schaffen, die Beleuchtung ändert sich realistisch bis zur völligen Dunkelheit. Wenn ein brennendes Schienenfahrzeug ausrollt, wird das stimmungsvoll vom flackernden Licht an den Tunnelwänden begleitet welches sich mit dem Wagen mitbewegt. Auch die Lagerfeuer beleuchten flackernd die dunklen Gänge.

Die Tunnel sehen alle sehr zerfallen und vernachlässigt aus, überall sind Spuren der verzweifelten Bewohner zu sehen. Die darin hausenden Monster sind sehr gruselig und auch toll animiert. Genauso wie die Bewohner der stark bevölkerten Metrostationen.

Auch der Blick durch die Gasmaske ist gut umgesetzt, Wasser kondensiert in feuchten Räumen darauf und behindert die Sicht. Im Laufe der Zeit wird diese auch durch die Kämpfe beschädigt, so zeigen sich Sprünge im Glas.

Durch diese ganzen grafischen Feinheiten, die auch technisch sehr gut umgesetzt wurden, zeigt sich die komplette Welt stimmig und erdrückend. So könnte das Leben nach dem Atomkrieg aussehen. So toll die Grafik auch ist, nach einiger Zeit fehlt einfach die Abwechslung. Ein dunkler Tunnel folgt auf den nächsten. Erst später im Spiel geht es auch mal an die Oberfläche und bietet so etwas Neues.


Sound & Musik ( 9 / 10 ):

Schon im Intro fallen die guten Sprecher auf, man darf sich allerdings nicht an dem russischen Dialekt stören. Besonders in den Stationen hört man nicht nur die Hauptpersonen, aus vielen Behausungen sind andere Gesprächsfetzen zu hören. Babys schreien, Gespräche werden geführt und Leute gehen ihrem Tagwerk nach. Alles ist nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Die Metrostationen wirken dadurch belebt und wie die Zentren der Spielwelt.

Ein Gegensatz dazu sind die Tunnel. Dezente Musik und zahlreiche Hintergrundgeräusche sorgen für eine gruselige und angespannte Stimmung. Greifen die Monster an, kann der Spieler sie zuerst oft nur hören. Auch gibt es einige Momente wo man bei voll aufgedrehten Lautsprechern einen schönen Schrecken versetzt bekommt.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Nachdem Artyom die Metrostation verlassen hat, gibt es schon die erste Actionsequenz. Bei einer wilden Fahrt werden die ersten Gegner eingeführt und er bekommt die ersten Waffen. Der weitere Verlauf ist dann eher behäbig und übernimmt die Aufgabe eines Tutorials. Auch der erste Schleichabschnitt kann dazu gezählt werden.

Dabei lernt der Spieler die wichtigsten Spielmechanismen, aber auch einige der Probleme, kennen. Die Steuerung kann teilweise nervig sein und irgendwie kommt man damit nicht klar. Die Gasmaske wird durch einmaliges Drücken der Taste G aufgesetzt, zum Absetzten muß aber G gedrückt gehalten werden. Drückt man G nur kurz, was ja eigentlich das Logische wäre, wechselt man unnötigerweise einen der kostbaren Filter.

Beim Nachladen das gleiche. Taste R drücken zum Nachladen, R halten um die Munition zu wechseln. Im Eifer des Gefechtes drückt man R gerne mal etwas zu lange, nur um dann die wertvolle Sondermunition zu verballern. Das ist vor allem deswegen ärgerlich, da Vorkriegsmunition einen sehr hohen Wert besitzt und auch als Zahlungsmittel benutzt wird.

Auch der Waffenwechsel funktioniert nicht so wie erwartet. Mit dem Mausrad können diese zwar ausgewählt werden, beim Feuern bleibt Artyom aber dann seiner alten Waffe treu. Sinnvoller ist das direkte Anwählen der neuen Waffe über die Zahlentasten, dann ist diese sofort ausgerüstet.

In Metro 2033 führt eine lineare Geschichte den Spieler von Anfang bis Ende. Es gibt meistens nur genau einen Weg um weiterzukommen. Nur an wenigen Stellen kann der Spieler entscheiden ob er eher Schleichen oder Ballern will. In den meisten Fällen ist es aber einfacher die Waffen sprechen zu lassen, auch da die Gegner nicht besonders clever agieren.

Auch wenn die einzelnen Abschnitte sehr linear sind, ist es an einigen Stellen nicht klar wo es lang geht. Da hilft es dann nur die Umgebung abzusuchen. In einigen Fällen gibt es dann einen übersehenen Durchgang oder eine Stelle wo Artyom hochspringen oder klettern kann. An manchen Stellen irrt man aber verzweifelt herum, bis man durch Zufall den vorgesehenen Weg erspäht. In Artyoms Journal gibt es zwar einen Kompaß, dieser hilft jedoch oft nicht besonders da er nur die Richtung vorgibt, aber nicht Oben und Unten.

So kämpft sich der Spieler durch zahlreiche zerfallene Tunnel und U-Bahnschächte, besucht zwischendrin so manche Station und betritt auch die zerstörte Oberfläche. So gut alles aussieht, so oft wiederholen sich dann doch die Bereiche. Ein Tunnel bietet halt nur begrenzte Abwechslung.

Dafür bleibt die Spannung immer erhalten, in vielen Bereichen hört Artyom das Brüllen der Monster welche dann irgendwann aus dem Hinterhalt zuschlagen. Schreckmomente sind dabei garantiert und durch die bedrohlichen Geräusche ist man angespannt bis zum Bersten.

In den ruhigeren Passagen unterhält sich Artyom mit seinen Begleitern die auch oft für längere Zeit mit ihm umherziehen. Diese sind interessant genug geschrieben und enden auch nicht immer nur als Opfer im Verlauf der Geschichte.

Neben zahlreichen Waffen findet sich unterwegs so einige Ausrüstung. Neben Ersatz für abgenutzte oder zerstörte Gasmasken finden sich natürlich Ersatzfilter, eine Menge Munition und Granaten. Spielt man einigermaßen sparsam, ist man auch nicht auf die Händler in den Stationen angewiesen, welche alles zu hohen Preisen verkaufen.

Aufgelockert wird das ganze durch gelegentliche Fahrten mit Draisinen oder Schleichpassagen durch gegnerisches Gebiet.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

So richtig Stimmung kommt bei Metro 2033 nicht auf. Auch wenn es grafisch sehr gut aussieht, ist die Story ziemlich langgezogen und nimmt nur langsam Fahrt auf. Und schlußendlich interessiert es eigentlich nicht wirklich warum und gegen wen man kämpft. Auf der Habenseite steht ein hübscher Shooter der schon bald ins Grusel- oder Horrorszenario abdriftet.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 9 / 10 )
Sound: ( 9 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video