Nemesis (Gradius)

Getestetes System: C 64
Weitere Systeme: Schneider CPC
Spectrum
NES
Gameboy
PSP
Kategorie: 2D-Shooter
VÖ: 1987
Entwicklungsstudio: Konami
Publisher: Konami
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: PAL (EU)
Spracheinstellung: -


Beschreibung

Der Planet Nemesis, eine friedliche und erdähnliche Welt, wird von alten Feinden aus dem Weltall attackiert. Die einzige Verteidigung gegen die fiesen Angreifer aus dem Sternenhaufen Bacterion, ist der Prototyp eines Hyperspace Kampfgleiter, der sogenannte Warp Rattler.

Am Steuer dieses hochmodernen Schiffes kämpft sich der Spieler notgedrungen alleine durch die Verteidigungsanlagen der Angreifer, um schlussendlich deren Superfestung Xaerous zu vernichten.


Grafik ( 7 / 10 ):

Die Homecomputer Versionen kommen erwartungsgemäß nicht an die Grafik des Automaten heran.

Auf dem C64 sieht das Spiel aber trotzdem gut aus, obwohl es an einigen Stellen etwas langsamer und ruckelig wird. Auch stört das Geflimmer der Sprites aus heutiger Sicht. Vor allem die späteren Level lassen immer noch wohlige Erinnerungen anklingen, wer hat nicht sofort das Bild mit den blasenwerfenden Osterinselköpfen vor sich.

Die CPC Version macht eine deutlich schlechtere Figur. Zwar ist das Scrolling, eine Schwäche des Homecomputers, erstaunlich flüssig, allerdings wird das mit einem deutlich kleineren Spielsauschnitt erkauft. Dadurch geht auch einiges vom Spielgefühl des Originals verloren.

Ein Spaßkiller ist die ungenaue Kollisionsabfrage, die das Raumschiff schon zerstört, wenn es nur in die Nähe von Gegnern und Geschossen kommt. Sobald viel auf dem Bildschirm los ist, wird der Spielfluss merklich langsamer, was auch den schlechten Eindruck bekräftigt.

Die Spectrum Version ist dazu sehr ähnlich, vermutlich basieren beide auf dem gleichen Code. Durch die monochrome Darstellung läuft sie erstaunlich schnell und flüssig, leidet aber extrem unter Slowdowns.

Das NES kann bei der Grafik glänzen, die schon fast an den Automaten reicht. Es ist auch deutlich mehr lauf dem Bildschirm los als bei den Homecomputern. Auch der kleine mobile Bruder enttäuscht nicht. Die Vierfarb-Grafik des Gameboy ist erstaunlich hübsch und detailliert, und bringt das Automatenfeeling gut rüber.

Aber auch die Arcade Version ist nicht ohne Makel. Zwar sieht die Grafik einfach nur toll aus, aber die Power Up Leiste ist extrem unübersichtlich gemacht. Andauernd schaut man verzweifelt auf die Anzeige, um herauszufinden, wo die Auswahl gerade steht. Viel zu oft fliegt man in Gegner, weil man verwirrt auf die Anzeige anstatt auf das Spiel schaut.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Eine tolle Überraschung ist die Sprachausgabe beim Laden des C64 Spiels, welche für heutige Ohren vor allem verrauscht klingt. Aber zur damaligen Zeit war das genuschelte „Nemesis, the final challenge“ etwas Besonderes. Auch die Musik ist sehr schön und abwechslungsreich, leider gibt es im Spiel nicht Musik und Soundeffekte gleichzeitig. Über eine Taste kann zwischen beidem gewechselt werden. Die Umsetzung der Melodie ist sogar angenehmer, da sie etwas langsamer abläuft und dadurch nicht so nervig ist. Allerdings gibt es nur die ersten zwei Musikstücke, die der weiteren Level fehlen.

Am CPC sieht es ähnlich aus, nur ist die Musik deutlich piepsiger, schlecht ist sie aber nicht. Auch hier hätte man gerne Musik und Soundeffekte zusammen gehört. Interessant ist das die Kassettenversion auf dem CPC 464 eher an den PC Speaker erinnert. Extrem schrecklich sind dann die Soundeffekte, die klingen auf dem kleinen CPC eher nach Programmierfehler. Einfach nur schrecklich was es da zu hören gibt.

Der Spectrum muss sich sogar mit einfachen Piepstönen begnügen, welche eher an eine alte Pong Konsole als an einen Heimcomputer erinnern.

Das NES bietet für jeden Level eigene Musik, wie auch der Automat. Und es gibt Musik und Soundeffekte zusammen. Eindeutig die beste Heimversion.


Singleplayer ( 8 / 10 ):

Verpackt in eine eher sinnfreie Story, zeigt sich Nemesis als ein für die damalige Ära typischer 2D Sidecroller. Das eigene Schiff fliegt von links nach rechts durch die Landschaft, vernichtet dabei Gegnerformationen und sammelt zurückgelassenen Energiekapseln auf. Mit diesen kann das eigene Schiff verbessert werden, so wird es schneller oder bekommt bessere Waffen. Das ist auch notwendig, da zahlreiche Feinde dem Spieler an eines seiner drei Leben wollen.

Am unteren Rand des Spielfeldes ist eine Leiste mit den Upgrades. Für eine Energiekapsel gibt es einen Geschwindigkeitsboost, welcher bis zu dreimal hinzugefügt werden kann. Kleiner Tipp, zwei sind ausreichend, sonst wird das Schiff zu schnell und ist kaum noch beherrschbar.

Für zwei Kapseln sind Raketen im Angebot, welche ein zweites Mal verbessert werden können. Drei Kapseln fügen einen Schuss nach oben hinzu. So geht es immer weiter, je besser die Ausrüstung, desto mehr Kapseln kostet sie.

Zu Beginn jedes Levels kommt ein kurzer Abschnitt im freien Weltraum, in denen Formationen von gegnerischen Raumschiffen auf den Spieler zukommen. Wird eine davon komplett vernichtet, lässt sie eine Kapsel fallen. So dient dieser Teil vor allem dem Ausrüsten des eigenen Raumschiffs. Im weiteren Verlauf des Levels ist das kaum noch möglich.

Da bei einem Verlust des Lebens der komplette Fortschritt verloren geht, bedeutet das auch das Aus für den Spieler. Drei Leben hin oder her, mit dem langsamen Startschiff lässt es sich kaum den Gegner ausweichen, geschweige den diese zu besiegen oder Energiekapseln aufzusammeln. Weit kommt man nur mit einem „No Hit Run“.

So gilt es sich durch mehrere Level zu ballern, wozu es die Gegnerformationen und Levelstruktur auswendig zu lernen gilt. Der hohe Schwierigkeitsgrad bleibt jedoch relativ kontant. Wer die ersten zwei Level gemeistert hat, wird mit genug Geduld auch den Rest des Spieles sehen. Vorausgesetzt das Gedächtnis ist noch gut genug, um sich die zahlreichen Spielabschnitte zu merken.

C64, CPC und Spectrum leiden jedoch unter einem sehr großen Manko. Alle Systeme bieten nur einen Feuerknopf. Damit muss zum Auslösen der Upgrades die Tastatur hergenommen werden. In der Hektik des Spiels ist es jedoch extrem gefährlich den Blick vom Monitor zu nehmen. Alte 8-Bit Hasen stellen den Computer deswegen auf den Boden und drücken die Taste mit dem Fuß.

Die Gameboy Version ist erstaunlich gut spielbar, auch das Fehlen von Farbe stört nicht die Übersichtlichkeit. Allerdings wird das mit einigen Änderungen erkauft. Die Level sind unterschiedlich und es gibt deutlich mehr Energiekapseln. Dadurch wird das Spiel sehr viel einfacher, was aber in Bezug auf ein Mobilspiel mit Mini-Vierfarbdisplay eine sehr gute Entscheidung war. Somit war die Gameboy Version eine schöne Alternative für unterwegs, aber auch daheim.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Nemesis ist schwer, das war es schon zum Erscheinen und ist es heute noch. Im Gegensatz zu früher werde ich aber sicherlich nicht mehr die Geduld und Fähigkeiten aufbringen, um es durchzuspielen. Ähnlich wird es den meisten Spielern heute gehen, irgendwie ist man durch die Arbeit zu verweichlicht und müde, um diese harte Nuss zu knacken. Eigentlich schade, da das Spiel grafisch sehr abwechslungsreich ist und einfach nur Laune macht.

Am besten spielt sich die NES Version, aber auch am C64 macht das ganze Freude und wird der schönen Erinnerung gerecht. CPC und Spectrum sollte man eher meiden. Die Gradius Collection bietet eine schöne Möglichkeit, das Spiel unterwegs zu genießen, wobei auch der Gameboy eine gute Figur macht.


Wertungsübersicht:

System: C 64
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: CPC Disk
Grafik: ( 4 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 4 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
System: CPC Tape
Grafik: ( 4 / 10 )
Sound: ( 2 / 10 )
Singleplayer: ( 4 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 
System: Spectrum
Grafik: ( 5 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 5 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
System: Gameboy
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
System: PSP
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 8 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 
System: NES
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 9 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Intensiv
 

Bilderstrecke

Schneider CPC Disketten Version
Schneider CPC Kassette (The Hit Squad)
 

Bilderstrecke

ZX Spectrum Kassette (The Hit Squad)
Gameboy Version
 

Bilderstrecke

Gradius Collection PSP
 
 
 

Gameplay Video C64



Gameplay Video CPC Disketten Version



Gameplay Video CPC Kassetten Version



Gameplay Video Spectrum



Gameplay Video Gameboy



Gameplay Video Gameboy Player auf Gamecube



Gameplay Video PSP Gradius Collection



Gameplay Video NES Mini