Pherry Rhodan - The Adventure

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Adventure
VÖ: 2008
Entwicklungsstudio: BrainGame
Publisher: Deep Silver
Alterseinstufung: 6+
   
Test von: Hermann
Version: (EU)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Sicherlich ist Pherry Rhodan jedem Science Fiction Fan ein Begriff, aber auch Videospieler werden von Anfangstagen an mit Spielen aus dessen berühmten Universum beglückt. Neben Rollenspielen bietet sich auch das Adventure Genre immer wieder für neue Abenteuer an, in der Hoffnung, mehr als die hartgesottenen Pherry Rhodan Fans zu begeistern.

Als Terrania von unbekannten Kräften angegriffen wird, muß Pherry Rhodan erschrocken feststellen daß seine ehemalige Geliebte Mondra Diamond entführt worden ist. Von seinem Freund Reginald Bull zu seiner eigenen Sicherheit in der Residenz eingesperrt, versucht er zu klären wer hinter dem Angriff steckt und wie er Mondra retten kann. In Stile eines klassischen Adventure, klickt sich der Spieler durch zahlreiche Szenen um die mysteriösen Vorgänge aufzuklären.


Grafik ( 6 / 10 ):

Schon die Einstellungen lassen Ernüchterung aufkommen, die Auflösung kann nicht umgestellt werden. Auf Breitbild Displays hat man links und rechts schwarze Streifen. Bei einem Spiel von 2008 kann man da doch schon etwas mehr erwarten. Das ist zwar kein wirkliches Problem, gibt aber schon ungefähr die Richtung vor. Und diese heißt Lieblosigkeit.

Denn die Grafik sieht ziemlich seelenlos und steril aus, was vielleicht daran liegt daß sie von einer sogenannten Hochleistungs-3D Engine berechnet wurden. So jedenfalls schwärmt die Packung. Die einzelnen Schauplätze lassen jedoch das gewisse Etwas vermissen. Herausragende Orte, an welche man sich selbst nach wenigen Tagen noch erinnern würde, fehlen. Alles ist durchschnittlich, gibt das Gefühl das man es schon zu oft gesehen hat. Dafür ist das Pherry Rhodan Universum recht glaubwürdig umgesetzt, Fans werden daran sicherlich Gefallen finden.

Sehr schön ist die Darstellung der Schatten und des Lichts. Gut aussehende Charaktere bewegen sich geschmeidig animiert durch die schön ausgeleuchteten Orte. Stehen Charaktere einfach nur so herum, sind sie nicht stocksteif erstarrt sondern bewegen sich immer ein bißchen. Dadurch sehen sie etwas belebter aus, manchmal wirkt es aber auch unnatürlich. Die Gesichter jedoch wirken im krassen Gegensatz wie die von Puppen, diese sind auch nicht lippensynchron beim Sprechen.

Die verschiedenen Schauplätze des Spieles bieten leider wenig Abwechslung. Neben der modernen und auf Hochglanz polierten Residenz und der Akademie, gibt es eine Art Alien Museum und einen Minenplanet zu sehen. Beides erscheint eher uninspiriert, auch der letzte Schauplatz, ein Asteroid, erscheint kaum fremdartig oder geheimnisvoll. Daher ist die Motivation diese Orte zu erkunden auch sehr gering.


Sound & Musik ( 5 / 10 ):

Die deutschen Sprecher sind wieder eher unterdurchschnittlich, die Übersetzung ist auch nicht besonders gut. Gleich zu Anfang wird man mit Sir angesprochen, aber gleichzeitig geduzt. Auf Englisch umstellen kann man leider nicht. Gerade bei den Nebencharakteren, fällt die Qualität eher unter “sehr bemüht”. Auch der Hauptbösewicht klingt eher wie ein jugendlicher Nerd aus einer Cartoonserie.

Alle Orte sind mit netten Hintergrundgeräuschen hinterlegt, welche sich aber allzuoft wiederholen. Hintergundmusik ist eher selten. Dafür ist alles komplett vertont. Für Pherry Rhodan Fans mag das zwar toll sein, alle anderen werden aber von schier endlosem Technogeschwafel erschlagen.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Schon beim Start werden dem Spieler Steine in den Weg gelegt, Windows 7 vermeldet daß ein neu installierter Treiber geblockt wurde. Aber was für ein Treiber, es wurde doch ein Spiel installiert. Die Antwort ist leider wieder ein Kopierschutz, der tief in Windows herumpfuscht. Hat man diese Hürde gemeistert geht es endlich an das Spiel.

Nach der kurzen Einführung in die Story, gilt es sich erstmal umzusehen. Mit Hilfe eines im Armband eingebauten Scanners, können alle spielrelevanten Gegenstände eines Raumes angezeigt werden. Somit muß nicht immer der gesamte Bildschirm mit der Maus abgesucht werden. Wenige Spiele schaffen es das Anzeigen von Hotspots so gut in die Spielwelt zu integrieren.

Auch die Hintergrundgeschichte der Spielwelt ist gut integriert. An jeder Ecke gibt es tonnenweise Informationen zu lesen oder zu hören. Das ist für Fans bestimmt ein Segen, für alle anderen ist es jedoch eher Fluch. So gibt es tonnenweise nutzlose Informationen, welche zumindest beim Tester keine besondere Stimmung aufkommen lies.

Dadurch sind auch schon zu Beginn des Spieles die Rätsel relativ schwer. Es gibt zwar viel Hintergrundinfos, aber dafür wenig hilfreiche Hinweise zur Lösung der Probleme. Wie soll man denn auf die Idee kommen Pflanzenausscheidungen in Kaffee zu mischen um einen Betrunkenen wieder fit zu machen. Auf so etwas kommt man doch nur durch Ausprobieren. Viele Rätsel verteilen sich über zahlreiche verschiedene Orte, andauernd muß man hin und herlaufen. Zwar gibt es die Möglichkeit durch Rechtsklick auf den Ausgang eines Raumes diesen schnell zu verlassen, nerven tut es aber trotzdem.

Ein Beispiel ist das Herausfinden von Mondras Zimmernummer. Zuerst stellt man fest daß man einen Gegenstand braucht um die Nummer lesen zu können. Dazu läuft man durch mehrere Räume um den Gegenstand einzusammeln. Dann wieder zurück und die Nummer zu lesen, gleich drauf wieder durch die gleichen Räume um die Tür öffnen zu können. Hat man das gemacht, geht es wieder zurück und der Raum kann betreten werden. Wer hat den an so etwas Spaß, vor allem muß man ja erstmal auf die Lösung kommen.

Oft geht es auch nur dadurch weiter, daß der Spieler einen schon durchsuchten Raum ein zweites Mal betritt wodurch dann eine weitere Sequenz ausgelöst wird. Auch das trägt dazu bei, daß die Rätsel oft nicht logisch erscheinen. Insgesamt kann das Rätseldesign nicht überzeugen. Aber auch die Story ist nicht besonders originell und nimmt eigentlich keine spannenden Wendungen.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

Schon in der Einführungsgeschichte wird klar, daß normale Spieler Probleme haben werden den kompletten Hintergrund des Spiels auch nur ansatzweise zu verstehen. Für Fans mag das Adventure damit sicherlich seine Reize haben, der Rest wird sich wahrscheinlich ziemlich langweilen. Schon zu Beginn kommt die Geschichte kaum in Schwung, zuviel Rumgelaufe und die unzugänglichen Rätsel verpassen der Motivation schnell einen Dämpfer. Wenn man nach 30 Minuten Test schon überlegt ob man weiterspielen soll, ist das sicherlich keine Empfehlung für ein Spiel.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 6 / 10 )
Sound: ( 5 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video