Ganz im Stile eines Nemesis oder R-Types kommt Platypus als geradliniger 2D Shooter daher. Der Spieler steuert ein kleines Kampfschiff durch den von Links nach Rechts scrollenden Bildschirm und setzt sich gegen Horden von Gegner zur Wehr. Bei Vernichtung kompletter Gegnerwellen können Upgrades für die Waffen aufgesammelt werden, zum Beispiel Schnellfeuer oder Raketen. Am Ende eines Levels wartet dann typischerweise ein Endgegner auf den Spieler, welcher zu erledigen ist bevor es in den nächsten Level weitergehen kann.

Platypus komplette Grafik wurde aus Lehm geformt und anschließend digitalisiert, Landschaft und Gegner sehen wie kleine Knetfiguren aus. Selbst Schüsse und Explosionen sind in diesem Stil gehalten. Technisch ist das alles gut umgesetzt, das Scrolling ruckelt nicht und auch bei den vielen gleichzeitig dargestellten Gegnern kommt das Spiel nicht ins Stocken. Sehr nett sind auch die Endgegner in Szene gesetzt, diese erstrecken sich meist über den kompletten letzten Abschnitt des Levels.

Leider fehlt den Leveln aber etwas die Abwechslung, viele Grafikelemente wiederholen sich. Allerdings bleibt während dem Spiel kaum Zeit sich die Umgebung genauer anzuschauen, daher fällt dieser Nachteil nicht sehr ins Gewicht. An die hervorragenden und abwechslungsreichen Grafiken seiner berühmten Vorbilder, kommt Platypus aber nicht heran.

Zu fetziger Musik bekommt der Spieler hauptsächlich Schuss und Explosionsgeräusche zu hören. Beides ist jedoch gelungen und nervt auch nicht. Die Musik erinnert sehr stark an alte C64 Spiele, einige Tracks sind sogar Remixe aus bekannten Spielen.

Auch die Soundeffekte bieten mehr als nur eine reine Klanguntermalung. Bei dem ganzen grafischen Chaos das auf dem Display herrscht, sind vor allem die Schussgeräusche wichtige Hilfsmittel um rechtzeitig den Attacken der Gegner ausweichen zu können.

Das Spielprinzip bietet wenig Innovatives, vielmehr mischt es die bekannten Konzepte zusammen. Im Gegensatz zu den bekannten Klassikern setzt es den Focus aber mehr auf die reine Action. Dies spiegelt sich deutlich in dem einfachen Waffenupgrade System. Zur Auswahl stehen nur verschiedene Waffensysteme, welche durch das Aufsammeln eines Symbols für 20 Sekunden aktiviert werden. Weitere Upgrades führen nur zu einer Verlängerung dieser Zeit oder zum Wechsel auf ein anderes Waffensystem. Ein taktisch angehauchtes Ausbausystem sucht man vergebens.

Die größte Herausforderung besteht darin, in dem ganzen Chaos den Überblick zu behalten. Der ganze Bildschirm ist übersät von Feinden, den eigenen Schüssen und dazwischen die Trümmer der explodierenden Schiffe. Dabei die feindlichen Schüsse im Auge zu behalten und diesen auszuweichen erfordert hohe Konzentration und Fingerfertigkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass die Feinde aus allen Richtungen angreifen, teilweise auch verdeckt durch den Vordergrund.

Wer weiterkommen will, muss also das Angriffsmuster der Gegner lernen und diese gezielt ausschalten. Bei nervösem Rumballern findet man sich viel zu schnell von den zahlreichen Gegnern umzingelt, hektische Ausweichmanöver führen dann meistens zum sofortigen Ableben.

Wem dies noch zuwenig Herausforderung ist, kann versuchen alle Gegner zu eliminieren um Extrapunkte zu bekommen, zusätzlich lässt dich der Schwierigkeitsgrad noch erhöhen.

nicht getestet

Für Freunde klassischer 2D Shooteraction ist dieses Spiel absolut zu empfehlen, auch wenn es sich wenig innovativ gibt. Der einzige Nachteil ist der Schwierigkeitsgrad der für heute Verhältnisse ungewohnt hoch ist. Da der Bildschirm die meiste Zeit vollgestopft mit Gegner oder Geschossen ist, erfordert das Spiel eine hohe Konzentration. Zur Entspannung kann es deshalb nicht empfohlen werden, wer Action sucht sollte aber zugreifen.