Heute wie früher, werden fast alle halbwegs bekannten Cartoon Charaktere in Software gepreßt und buhlen um die zahlungswillige Kundschaft. Zu 8-bit Zeiten führte das dazu, daß der deutsche Spieler mit in diesem Land eher unbekannten Stars konfrontiert wurde.

Einer davon, Scooby Doo, ein verrückter, ängstlicher und verfressener Hund schaffte es sich auf meinem Rechner einzuschleichen. In üblicher Manier, wie mittlerweile durch diverse Cartoonserien und Kinofilme gelernt, ist die Scooby-Gang unterwegs um ein Rätsel zu lösen. Dabei werden Scoobys Freunde entführt, und es bleibt beim Spieler ihn tatkräftig bei der Rettung seiner Freunde aus einer Geistervilla zu unterstützen.

In Cartoon typischen Grafikstil wird die Villa aus der Seitenansicht dargestellt. Scooby bewegt sich aufrecht gehend durch das Stockwerk, wobei in alle vier Richtungen gescrollt wird. Die Sprites sind nur einfarbig dargestellt, was eher an einen Spectrum erinnert. Generell sieht das Spiel sehr farbarm aus, der C64 hätte das sicherlich besser gekonnt. Vor allem das ruckende Scrolling ist eine Enttäuschung auf dem Commodore.

Jeder Abschnitt bietet zwar unterschiedliche Gegner, pro Level sind diese aber nur auf drei verschiedenen Typen beschränkt. Auch das ist weit unter den Fähigkeiten des kleinen Commodore.

Neben einer sehr schönen und recht abwechslungsreichen Titelmelodie, wird im Spiel keinerlei Musik geboten. Nur einige wenige Soundeffekte sind zu hören. Nervig ist das Geräusch das Scooby beim Boxen von sich gibt, schon nach kurzer Zeit will das keiner mehr anhören müssen.

Scooby Doo ist ein recht einfach gestricktes Jump & Run. Scooby muß nur nach ganz oben in der Villa kommen, um einen seiner, in einer Flasche gefangenen, Freunde zu retten. Auf dem Weg dahin, begegnen ihm viele Gegner. Geister suchen die Gänge heim oder kommen unverhofft hinter Türen hervor. Fliegende Gegenstände zwingen Scooby zum Ducken, über Totenköpfe und Falltüren muß gesprungen werden.

Anfangs ist das noch relativ leicht, da die Gegner nur von rechts und links kommen. Ab dem dritten Level können diese aber auch Leitern und Falltüren benutzten, was den Spieler schnell in Bedrängnis bringt. Glücklicherweise liegen ab und an Scooby Snacks herum, welche eines der maximal 6 Leben auffüllen.

Allerdings benötigt Scooby Doo auch ein bißchen Taktik. Da die Geister ohne jegliche Vorwarnung aus den Türen kommen, muß der Spieler sehr vorsichtig sein. Glücklicherweise kommen nie zwei Gegner kurz hintereinander aus den Türen. Also kurz warten, Geist verprügeln und weitergehen.

Damit Scooby dabei nicht eingekesselt wird, gilt es schnell zu reagieren. Da die Steuerung aber sehr gut reagiert, ist dies durchaus machbar. Ist der Dreh erstmal raus, ist das Spiel auch nicht mehr so schwer. Hilfreich ist auch, daß jeder Level einzeln zum Üben angewählt werden kann.

Nicht vorhanden.

Ehrlich gesagt ist Scooby Doo ein sowohl technisch als auch spielerisch eher durchschnittliches Spiel. Allerdings machte es mir damals wirklich unglaublich viel Spaß. Im Nachhinein ist schwer zu sagen woran es lag. War es die Tatsache daß es mein zweites Spiel war, oder eher die, bis dahin unbekannte, coole Scooby Gang. Definitiv ist Scooby Doo kein schlechtes Spiel, aber auch kein Hit. Auch heute macht es noch viel Laune, allerdings ist es eher ein kurzer (Scooby) Snack für zwischendurch.