Shadow Warrior (2014)

Getestetes System: XBox One
Weitere Systeme: -
Kategorie: Shooter
VÖ: 2014
Entwicklungsstudio: Flying Wild Hog
Publisher: Devolver Digital
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: PAL (UK)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Das 1997 erschienene Shadow Warrior erlangte nie den Ruf wie sein etwas älterer Bruder Duke Nukem 3D, obwohl es einige Verbesserungen in der Engine und ein eigenständiges Spielprinzip mit sich brachte.

Als Ninja Lo Wang, kämpfte der Spieler gegen die böse Zilla Enterprises, welche mit Hilfe von Dämonen Japan erobern will. Mit Katana, Schußwaffen und derben Sprüchen bewaffnet, schnetzelte sich der Spieler durch Horden von Gegnerwellen.

Die Neuauflage versucht dieses Spielprinzip mit moderner Technik wieder zum Leben zu erwecken. Dabei handelt es sich jedoch eher um ein Reboot der Serie anstatt eines Remake.

Als Lo Wang ein Schwert für einen Auftraggeber besorgen soll, wird er in eine Falle gelockt und getötet. Jedoch rettet ihn ein Dämon vor dem Tod und versorgt ihn mit besonderen Fähigkeiten um das Schwert in seinen Besitz zu bringen.


Grafik ( 7 / 10 ):

Damit beginnt eine blutige Reise durch japanische Vororte, Tempelanlagen und Bambuswälder, während der Lo Wang den Dämonen hinterher jagt. Grafisch wird das ganze sehr stimmungsvoll dargestellt, auch wenn die Levelstruktur oft nicht viel Sinn macht. Viele der Orte werden anscheinend nur durch verwinkelte Bambuswälder verbunden. Aber so ist zumindest Abwechslung in den Schauplätzen geboten.

Egal ob innerhalb weitläufiger Privatgrundstücke oder auf einem alten Friedhof, alle Level sind schön anzusehen, obwohl sich die einzelnen Grafikelemente oft wiederholen. Auch die Gegnertypen sind nicht so zahlreich und wiederholen sich immer wieder. Vor lauter Action kommt der Spieler aber eh nicht dazu die Umgebung zu bewundern.

Was bei der eher durchschnittlichen Qualität erstaunt, sind die zahlreichen kurzen Zwangspausen die entstehen wenn der Spieler einen neuen Bereich betritt. So einige Male wenn man eine Tür öffnet, steht das Spiel für ein oder zwei Sekunden. Teilweise passiert das auch mitten in den Levels.


Sound & Musik ( 8 / 10 ):

Höhepunkte des Spieles sind eindeutig die Dialoge. Nicht weil sie literarisch so anspruchsvoll sind, sondern wegen der zahlreichen dummen Sprüche die sowohl Lo Wang als auch der Dämon von sich geben. Jeder Satz strotzt nur so von männlichem Gehabe und Überlegenheitsgefühl. Beiden Sprechern gelingt es exzellent den übertriebenen Machocharakter der Protagonisten rüberzubringen.

Die Spielmusik tritt dagegen komplett in den Hintergrund, um ehrlich zu sein fällt es schwer diese aus der Erinnerung zu beurteilen oder auch nur zu sagen ob und wie viel davon vorhanden ist. Shadow Warrior ist hauptsächlich Schußgeräusche, Explosionen und dumme Gelaber. Dies macht es aber nahezu in Perfektion.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Je nach persönlichem Geschmack kann man Schadow Warrior jetzt als Hit oder als völlig hirnlosen Schwachsinn sehen. Weder werden die Hirnzellen noch die Geschicklichkeit besonders gefordert. Vielleicht etwas der Orientierungssinn wenn der Spieler durch die weitläufigen Spielabschnitte streift.

Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sind die Gegnermassen aber selten ein Problem. Dank zahlreicher Munition reicht es, immer in Bewegung bleibend, mit feuerbereitem Zeigefinger diesen den Garaus zu bieten.

Das Spielprinzip ist dabei sehr klassisch angelegt. Nach einer kurzen Zwischensequenz betritt Lo Wang ein neues Gebiet, welches meistens aus mehreren hintereinander liegenden großen Räumen besteht. Betritt er einen neuen Bereich, materialisieren sich zahlreiche Dämonen und gehen ohne große Worte zum Angriff über. Kurze Zeit später, viele Schuß Munition weniger und mindestens zwei dummen Sprüche weiter, sammelt Lo Wang Geld und Munition ein um sich auf den Weg in den nächsten Raum zu machen.

Etwas Abwechslung bringen KI Kristalle und die gelegentlichen Levelaufstiege. Mit beiden lassen sich sowohl passive Fähigkeiten, wie weniger Schaden, oder aktive Angriffcombos zusammenkaufen. So kann sich Lo Wang auch im Kampf selber heilen oder einen kurzzeitigen Schutzschild heraufbeschwören.

So nett diese Dreingaben sind, so selten benutzt man sie. Wer denkt schon im Kampf daran zweimal kurz Links zu tippen und dann einen Button zu drücken um sich zu heilen. In der Zeit sammelt man lieber eines der zahlreichen Medkits auf und ballert fleißig weiter auf die Feinde. Ähnlich sieht es mit anderen Combos aus. Die Aktivierung ist zu kompliziert und der Nutzen ist einfach zu gering.

Aber auch ohne diese verkomplizierenden Elemente macht das einfache Rumgeballer eine Menge Spaß. Die tollen Kommentare von Lo Wang und dem Dämon können gar nicht oft genug genannt werden.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht getestet, da der Multiplayer niemals den Spaßfaktor des 1997 Originals erreichen kann.


Fazit:

Wer eine Schießbude ohne viel Nachdenken und mit dummen Sprüchen mag, wird mit der Neuauflage von Shadow Warrior gut bedient. Raum betreten, Monster metzeln, Waffen hochleveln und kleine Minirätsel lösen, das ist das Konzept des Spieles. Und es funktioniert ausgesprochen gut, auch wenn ab der Hälfte des Spieles die Luft raus ist. Bis dahin wird man aber super unterhalten.


Wertungsübersicht:

System: XBox One
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 8 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Intensiv
 

Gameplay Video