So Blonde

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Adventure
VÖ: 2008
Entwicklungsstudio: Wizarbox
Publisher: dtp entertainment
Alterseinstufung: 12+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Deutsch


Beschreibung

Gestrandet auf einer einsamen Insel, ohne Schminksachen und Handy und weit weg von jeglichen Annehmlichkeiten der Zivilisation. Wer will schon in so einer Situation landen? Das jugendliche Blondchen Sunny jedoch sieht dies nur als ärgerliche Kleinigkeiten in einem unglücklich verlaufenen Schiffsurlaub.

Naiv wie nur die Hauptdarstellerin eines Point & Click Adventures sein kann, macht sich Sunny auf den Weg um zurück zu ihren Eltern zu kommen. Auf den Spieler kommen dabei zahlreiche Rätsel zu, welche der hoffentlich mit mehr Intelligenz gesegnete Spieler lösen muß.


Grafik ( 8 / 10 ):

Schon beim Titelbildschirm fällt auf wie viel Mühe die Grafiker in die Gestaltung des Spieles gesteckt haben. Die sehr schön gezeichneten Hintergrundbilder sind detailliert und voller witziger Kleinigkeiten. Der ganze Grafikstil erinnert dabei an klassische Adventure wie zum Beispiel Monkey Island, nur in viel höherer Auflösung.

Die Charaktere wandeln als gerenderte 3D Modelle durch diese gezeichneten Hintergründe. Obwohl sie weniger detailliert sind und etwas verwaschenen Texturen haben, passen sie gut hinein und sehen charmant aus.

Sunny erkundet dabei die sehr abwechslungsreich gestalteten Abschnitte der Insel. Wechselt sie von einem Ort zum nächsten, sieht man sie über eine Übersichtskarte laufen. Auch das erinnert stark an den vorher genannten Klassiker.


Sound & Musik ( 7 / 10 ):

Um gleich bei den Ähnlichkeiten zu bleiben, auch die Hintergrundmusik mit ihrem karibischen Flair kann einen gewissen Anklang an das Vorbild nicht verleugnen. Lob gibt es für die sehr guten deutschsprachigen Sprecher, viel zu selten geben sich die Hersteller solche Mühe.

Einige nette Soundeffekte runden das Bild ab und sorgen für eine passende Atmosphäre in Sunnys Abenteuer. Wie aber so oft bei Adventures, ist die Sounduntermalung nur schmückendes Beiwerk womit das karibische Flair der Insel betont wird.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Von Anfang an gefallen die Anspielungen auf andere Spiele, auch der Witz der sich durch die naive Blondine aufbaut kommt nicht mit dem Holzhammer daher. Die Rätsel leben stark vom festen Glauben des Blondchens, auf einem Ferienressort zu sein. Zahlreiche Bemerkungen von Sunny, die begeistert über die Authentizität der Anlage ist, untermauern dies. Das sie wirklich auf einer abgelegenen Insel gelandet ist, kommt ihr nicht in den Sinn.

Sind die Rätsel am Anfang noch relativ einfach und logisch, werden sie im Laufe des Spieles immer schwieriger. Das liegt aber leider nicht daran daß diese gut ausgedacht sind. Zum einen sind die Gegenstände die man zur Lösung braucht wild über die ganze Insel verteilt, viel Laufarbeit ist also angesagt. Zudem können manche erst benutzt werden nachdem bestimmte Events getriggert wurden, oft entpuppt sich ein reiner Ziergegenstand später doch noch als wichtig.

An manchen Stellen geht es auch nur weiter indem man zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas Bestimmtes macht. Im zweiten Kapitel hat eine Person plötzlich eine neue Aufgabe. Wer nicht regelmäßig alle Charaktere absucht und mit diesen spricht, wird erst herausfinden wie es weitergeht sobald er verzweifelt alles noch mal absucht und ausprobiert. Das war zur Glanzzeit der Adventure zwar gang und gäbe, richtig toll war es aber auch damals schon nicht.

Dafür können mit der Leertaste alle anklickbaren Gegenstände angezeigt werden. Pixelweises absuchen der Bildschirme bleibt einem also erspart. Bei der schieren Anzahl der Hotspots pro Raum fällt es trotzdem leicht etwas wichtiges zu übersehen, teilweise überdecken sich auch die Anzeigen der Beschreibung und man übersieht Dinge. Wahrscheinlich ist das ein Problem der längeren deutschen Wörter.

Ab und zu gibt es kleine Minispiele zu bezwingen. Diese sind zwar recht einfach und ganz witzig, nerven allerdings nur und tragen keinen Mehrwert zum Spiel bei. Witzig sind sie aber teilweise, da sie oft uralte Spielideen aufgreifen, eines der ersten erinnert beispielsweise an ein altes LCD Spiel.

Wirklich nervig ist jedoch daß die PC Version zu Abstürzen zu neigt und dies leider auch während des Abspeicherns. So wurde im Test sogar einmal das Savegame zerstört. Frustriert wurde das Spiel daraufhin erstmal für über ein Jahr in die Ecke verbannt.


Multiplayer ( - / 10 ):

nicht vorhanden


Fazit:

So Blonde macht so vieles richtig, daß es eigentlich schwer fällt es nicht als Hit anzusehen. Allerdings fehlt das gewisse Etwas und es kommt einfach für die Glanzzeit der Adventure zu spät. Heutzutage sind die Rätsel einfach zu umständlich und zu weit hergeholt um auf Dauer zu motivieren. Durch die völlig unnötige Laufarbeit, wird das Spiel leider auch recht schnell langweilig, da man weniger rätselt als vielmehr läuft und ausprobiert. Schade, aus So Blonde hätte mehr werden können.


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 8 / 10 )
Sound: ( 7 / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Gameplay Video