The Curse of Rabenstein

Getestetes System: Schneider CPC
Weitere Systeme: Spectrum Next
Kategorie: Textadventure
VÖ: 2020
Entwicklungsstudio: Puddle Software
Publisher: Polyplay
Alterseinstufung: -
   
Test von: Hermann
Version: (PAL)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Textadventure und 8-Bit Systeme sind beides schon lange aus der Mode gekommen. Um so mehr freut es daß bis zum heutigen Tage eine kleine Gemeinde hartnäckiger Entwickler gibt, die diese Spielegattung am Leben erhalten.

Neben dem reinen Download bietet Pond Software auch Diskettenversionen für verschiedene klassische Systeme an. So wird vom Plus4 über Schneider CPC bis zum Amiga und PC so ziemlich jedes System bedient. Als kleine Besonderheit gibt es das Spiel auch für den neu erschienenen Specrum Next.


Grafik ( 7 / 10 ):

Lange bevor die Grafik Adventures auf den Markt kamen, gab es schon verschiedene Versuche diese mit Bildern aufzupeppen. Die einfachste Version wurde durch Magnetic Scrolls berühmt, oberhalb des Textfensters gab es phantastische Grafiken zu bewundern. The Curse of Rabenstein geht diesen Weg, jeder Ort wird durch eine stimmungsvolle Grafik bebildert.

Mehr als die Hälfte des Bildschirms bestehen einfach nur aus Text, die obere Hälfte zeigt eine einfache Grafik ohne Animationen. Jeder Ort wird durch wenige Zeilen beschrieben. Meistens zwei oder drei Sätze stimmungsvoller aber kurzer Beschreibung, dann noch eine Liste mit besonderen Gegenständen oder Personen. Mehr gibt es nicht, den Rest muß die Fantasie des Spielers ausfüllen.

Je nach System ist die Qualität natürlich unterschiedlich. Während die 8-Bit Systeme noch mit wenigen Farben und schlechter Auflösung daherkommen, bieten die 16-Bit Systeme deutlich hübschere Bilder. Einzige Ausnahme ist die Version für den Plus4, welche die höhere Farbanzahl der Hardware gut ausnutzt.

Für Neulinge etwas irritierend ist daß die Grafiken nur zur Illustration dienen. So kann es durchaus sein daß in der Grafik kleine Details vorhanden sind, die sich so im Spiel nicht wiederfinden. So besitzt die Grafik einer Hütte eine Leiter die nach oben führt, im Spiel gibt es diese aber nicht.


Sound & Musik ( - / 10 ):

Als reines Textadventure gibt es nichts zu hören, nicht mal eine Titelmusik ist vorhanden. Manche Versionen bieten leise Piepsgeräusche beim Tippen.


Singleplayer ( 7 / 10 ):

Textadventure sind nach heutigen Maßstäben natürlich schwer zu beurteilen, vor allem jüngere Generationen werden kaum verstehen was daran so fasziniert. Gegenüber heutigen Spielen bieten sie weder den Umfang, noch die Action oder gar die Grafikpracht.

Über verschiedene Texteingaben, ähnlich der Kommandozeile älterer Betriebsysteme, wird gespielt. Typische Befehle sind LOOK für eine Beschreibung des Raumes, EXAMINE oder einfach nur X um Dinge anzusehen oder GET um Gegenstände aufzunehmen. Der Parser, also der Textinterpreter, ist nicht besonders ausgeklügelt. Komplizierte Sätze versteht der Parser entweder nicht oder interpretiert nur die ersten beiden Worte. Während die alten Infocom Spiele mehrere unterschiedliche Verben kannten und auch präzise Anweisung erforderten, reicht hier oft ein ungenaues USE auf einen Gegenstand aus. Was der Spieler damit genau machen will, muß er nicht angeben.

Anstatt also eine Karotte mit dem Pferd zu benutzen, reicht es einfach die Karotte zu benutzen. Der Bezug zum Pferd wird dann automatisch hergestellt. Das macht das ganze Spiel natürlich deutlich leichter als viele der alten Spiele.

Sterben kann der Spieler nicht, auch gibt es keine Sackgassen. Die Geschichte ist sehr linear, mehr als 5 Räume gibt es pro Abschnitt nicht zu erkunden. Auch die Anzahl an Gegenständen ist sehr gering. Notfall kann man also einfach jeden Gegenstand in jedem Raum probeweise benutzen.

Schlecht ist das aber nicht, ersten werden nicht mehr viele Leute die Geduld haben stundenlang an einer harten Rätselnuß zu sitzen. Zweitens ist man einfach auch aus der Übung, immerhin spielen sich Textadventure doch anders als die Point & Click Adventure der heutigen Machart.

Aus diesem Grund ist Rabenstein auch ein schöner Einstieg für Neulinge. Auch die nette Gruselgeschichte im düsteren Schwarzwald ist gut geschrieben, auch wenn sie literarisch keine Bäume ausreißt. Trotzdem bietet die kurze Geschichte eine nette Umsetzung und bleibt bis zum Ende interessant. Auch wenn sie sehr geradlinig und ohne Überraschungen daherkommt.

Allerdings ist die Spieldauer für erfahrene Spieler zu gering, selbst Neulinge sollten in maximal zwei Stunden durch das Spiel sein. Geübte Spieler schaffen das ganze vermutlich in 30 Minuten.


Multiplayer ( - / 10 ):

Nicht vorhanden.


Fazit:

The Curse of Rabenstein ist ein nettes, kurzes und einsteigerfreundliches klassisches Textadventure. Wer schon immer mal in diese Genre reinschnuppern wollte oder seine alten Textadventure Erfahrungen auffrischen will, macht nichts verkehrt. An den Umfang oder die Komplexität alter Infocom oder Magnetic Scrolls Werke kommt es aber nicht heran.

Die Disketten Versionen sind schön gemacht und ihr Geld für Sammler wert, schon weil sie neben der Diskette alle anderen Versionen auf SD Karte beiliegen haben. Wer aber nur mal reinschnuppern will, ist mit einer dem Download besser aufgehoben, auch da der Preis dabei frei bestimmt werden kann.


Wertungsübersicht:

System: CPC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( - / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
System: Next
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( - / 10 )
Singleplayer: ( 7 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Durchgespielt
 

Tipps & Tricks



Gameplay Video Schneider CPC



Gameplay Video Spectrum Next