Trapped Dead

Getestetes System: PC
Weitere Systeme: -
Kategorie: Strategie
VÖ: 16. Dezember 2010
Entwicklungsstudio: Crenetic
Publisher: Headup Games
Alterseinstufung: 18+
   
Test von: Hermann
Version: (D)
Spracheinstellung: Englisch


Beschreibung

Auf dem Weg nach Kansas geht den Studenten Mike und Gerald mitten im Nichts der Sprit aus. Als sie an einer verlassen aussehenden Tankstelle anhalten, werden beide von Zombies attackiert. Während Mike unverletzt entkommen kann, wird Gerald gebissen und dadurch schwer verletzt. Nachdem beide zu einem nahen Krankenhaus gefahren sind, macht sich Mike auf um Hilfe zu suchen. Auf seinem Weg aus der verwüsteten Stadt, trifft er auf neue Verbündete und natürlich Unmengen von Zombies.

Wer schon Commando oder Desperados gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Aus der Draufsicht werden den einzelnen Charakteren Befehle erteilt, welche diese dann eigenständig ausführen. So versucht der Spieler durch gute Taktik, die Zombies entweder auszuschalten oder zu umgehen. Dabei gilt es die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder optimal einzusetzen, da die Gegner oft in der Überzahl und sowohl Munition als auch Waffen Mangelware sind.


Grafik ( 7 / 10 ):

Die Aufmachung des Spieles erinnert stark an ein Comic, so sind zum Beispiel die Untertitel in den Zwischensequenzen in Sprechblasen eingeblendet. Auch die einzelnen Spielabschnitte haben einen Stil, der sehr an Comicgrafik erinnert. Die Detailtreue ist jedoch hervorragend, jeder Abschnitt sieht einfach klasse aus. Auch über fehlende Abwechslung muß man nicht klagen.

So toll aber alles aussieht, so nervig ist die Kameraführung geraten. Die Kamera muß durch eine Kombination aus Tasten und Maussteuerung bewegt werden. Das geht nur schwer von der Hand und so kämpft man öfters gegen die Kameraführung als gegen die Gegner. Vor allem in verwinkelten Bereichen fällt es extrem schwer einen Überblick zu bekommen und gleichzeitig die eigene Figur zu steuern.


Sound & Musik ( 6 / 10 ):

Gleich zum wichtigsten eines solchen Spieles, den Sprechern. Die deutschen Sprecher sind ganz in Ordnung, so richtig toll sind sie aber nicht. Leider ein Problem der meisten deutsch vertonten Spiele. Über den Rest gibt es wenig zu berichten. Die Zombies klingen angemessen ekelig beim vernaschen ihrer Lieblingsspeise, die Umgebung gibt hier und da entsprechende Geräuschkulisse zum besten. Witzig ist der quietschende Rollstuhl des Arztes, mit welchen man auch gut Zombies anlocken kann. Allerdings sollte man unbedingt die vorhandenen Patches einspielen, da sonst die meistens Sounds nicht zu hören sind sobald der Spielauschnitt nicht direkt über dem Geschehen ist.


Singleplayer ( 4 / 10 ):

Wie in Desperados ist die Steuerung nur indirekt möglich. Ein Klick auf die Spielfigur zum Auswählen, danach ein weiterer Klick auf die gewünschte Position, und schon läuft der Charakter los. Mit der frei steuerbaren Kamera behält man den Überblick über alle steuerbaren Figuren und die Gegner. Na ja, zumindest was das bei Desperados so. Bei Trapped Dead ist die Steuerung eine wahre Katastrophe. Vor allem am Anfang des Spieles ist man am verzweifeln.

Mit den Tasten WASD wird die Kamera bewegt, um sie dann umständlich, durch gedrückt halten der mittleren (!) Maustaste und Bewegen der Maus zu justieren. Zum Zoomen muß dann wiederum das Mausrad bewegt werden. Da bei den meisten Mäusen das Mausrad gleichzeitig die mittlere Taste ist, muß diese losgelassen werden. D.h. gleichzeitiges Zoomen und Drehen der Kamera ist nicht möglich. Zwar kann die Steuerung komplett umkonfiguriert werden, der Versuch diese auf sinnvollere Tasten zu belegen, zeigte aber keine Wirkung. Um zwischen Gehen und Rennen umzuschalten, muß dann extra noch eine Auswahlbox angeklickt werden. Die Lösung mit einem Doppelklick zu Rennen, war dann wohl zu einfach.

Zum Glück kann das Spiel durch Druck auf die Leertaste pausiert werden, so kann die Kamera gemütlich zurechtgerückt werden und jedem Charakter kann in Ruhe ein Kommando zugewiesen werden. Aber auch das wäre ja zu schön um wahr zu sein, oft gehen zugewiesene Kommandos einfach verloren. So werden die Leben der Protagonisten mehr durch die Steuerung, als durch die Zombies bedroht.

Auch die auf der Packung hochgelobte KI ist wohl schon der Seuche zum Opfer gefallen. Selten sah man so dämlich agierende Computerfiguren, egal ob eigene Spieler oder Gegner. Ganz fatal ist es mehrere Figuren gleichzeitig irgendwohin zu schicken. Mit fast hundertprozentiger Sicherheit bleiben diese in der nächsten Tür stecken, falls sie es überhaupt schaffen loszulaufen. Teilweise blockieren sie sich sogar auf freier Fläche gegenseitig.

Hat der, wahrscheinlich schon sehr unmotivierte Spieler, endlich diese Hürden in den Griff bekommen, so findet sich schnell eine sehr erfolgreiche Taktik. Das Anlocken einzelner Zombies und das recht gefahrlose Niederknüppeln dieser. Spätestens aber wenn die erste Horde von 10 oder 20 Zombies auf einmal auftaucht, verliert wahrscheinlich auch der letzte tapfere Kämpfer die Lust.

Für die ganz hartgesottenen hält das Spiel dann noch den einen oder anderen Absturz bereit, um auch das letzte Stückchen Motivation niederzuringen und dessen Gehirn aufzufressen.


Multiplayer ( - / 10 ):

Leider war das Spiel schon im Einzelspieler so schlecht, daß ich es Sir Lancelot nicht zumuten wollte es sich auch noch zu kaufen. Alle oben genannten Kritikpunkte sind aber auch im Multiplayer zu erwarten.


Fazit:

Eigentlich ist es eine tolle Idee, ein Survival Taktik Horror Spiel zu programmieren. Allerdings erstickt die völlig mißratene Umsetzung jeden Spielspaß im Keim. Da sowohl die Thematik als auch die Aufmachung sehr reizvoll sind, ist die Enttäuschung um so größer. Ein typischer Fall von "mehrmals gestartet und doch jedesmal nach spätestens 10 Minuten frustriert aufgegeben".


Wertungsübersicht:

System: PC
Grafik: ( 7 / 10 )
Sound: ( 6 / 10 )
Singleplayer: ( 4 / 10 )
Multiplayer: ( - / 10 )
Spieldauer: Angespielt
 

Gameplay Video